Wenn stark gezuckerte Getränke besteuert werden, verringern die Hersteller deren Zuckeranteil und Verbraucher nehmen weniger Zucker zu sich. Eine Studie der Universität Cambridge zeigt, dass die Briten zwar immer noch gleich viel Cola, Limo und Co. kaufen, aber dank der Zuckersteuer diese zehn Prozent weniger Zucker enthalten.
Was ist eine Zuckersteuer und warum gibt es sie?
Zuckerhaltige Getränke können dick und krank machen: In einer Dose Coca-Cola steckt mehr Zucker als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt pro Tag zu sich zu nehmen – veranschaulicht sind es 11 Stück Würfelzucker. Die WHO spricht sich schon seit Langem dafür aus, Softdrinks zu besteuern. Großbritannien führte 2018 eine Zuckersteuer ein, das Prinzip dahinter ist einfach: Hersteller, die einem Getränk mehr als 5 Gramm Zucker pro 100 Milliliter zusetzen, müssen eine Strafe zahlen. Je mehr Zucker enthalten ist, desto teuer wird diese.
Verbraucher trinken dank der Zuckersteuer weniger Zucker
Eine Studie der renommierten Universität Cambridge hat die Folgen der Zuckersteuer untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Menge der verkauften zuckerhaltigen Getränke hat sich nicht verändert, vergleicht man diese mit der Zeit vor der Zuckersteuer. Der erwünschte Effekt ist dennoch eingetreten: Pro Haushalt und Woche konsumierten die Briten 30 Gramm oder drei Teelöffel weniger Zucker – das entspricht zehn Prozent weniger Zucker durch Softdrinks. Die Zuckersteuer funktioniert also, ohne der Getränkeindustrie zu schaden. Es ist eine Win-win-Situation für Verbraucher und Industrie: Verbraucher nehmen unbewusst weniger Zucker zu sich, während die Industrie weiterhin die gleiche Menge an Getränken verkauft.
„Schon etwas weniger Zucker kann wichtige Auswirkungen darauf haben, wie viele Menschen übergewichtig oder zuckerkrank werden“, sagte Studienautor Dr. Pell. Gezuckerte Getränke erhöhen das Risiko verschiedener Krankheiten von Übergewicht über Diabetes bis hin zu Herzerkrankungen und Krebs.