Nachdem Foodwatch fast 500 zuckerhaltige Produkte getestet hat, kommen erste Ansätze einer Zuckersteuer in Deutschland ins Gespräch. Bei den Tests handelt es sich um Softdrinks, Energydrinks und Saftschorlen, also sämtliche zuckerhaltigen Getränke. Die Ergebnisse sind so erschreckend, dass sogar die Politik reagiert.
Über die Hälfte der getesteten Produkte enthalten zu viel Zucker. Die Definition von „zu viel“ liegen dabei bei 4 Würfelzucker auf 250 Milliliter. Spitzenreiter sind Red Bull, Fritz-Kola und Coca-Cola mit über 9 Stücke Würfelzucker auf ein Glas. Selbst die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt die Gesamtmenge von von 8, Würfelzucker nicht zu überschreiten. Mit den oben genannten Getränken ist dies jedoch bereits beim ersten Glas erreicht.
Dabei ist Deutschland eines jener Länder mit dem höchsten Konsum an zuckerhaltigen Getränken überhaupt. Nachdem jetzt bereits Großbritannien eine Zuckersteuer angekündigt hat, gibt es derartige Überlegungen auch hierzulande. Im Gegenzug bringen andere eine Senkung der Mehrwertsteuer für gesunde Lebensmittel ins Spiel, die Vorsitzende des Verbraucherausschusses Renate Künast bringt sich hingegen mit einer besseren Aufklärung der Konsumenten anstatt von steuerlichen Regulierungen in die Diskussion mit ein.
Nachdem bereits eine Lebensmittelampel an den betroffenen Wirtschaftsverbänden gescheitert ist, wird auch die Zuckersteuer oder ähnliche Ansätze eher unwahrscheinlich sein. Dabei wäre es aufgrund stetig steigender Diabetes-Patienten und zunehmendem Übergewicht in der Bevölkerung wichtig einen Schritt zur Gegensteuerung zu unternehmen.
Ganz nebenbei hat die EU die unbeschränkte Einführ und Nutzung von Isoglucose, einem gefährlichem Industriezucker, ab 2017 erlaubt. Damit verbunden sind verschiedene Handelsabkommen, die in Verbindung mit einer Zuckersteuer dem Staat und damit seinen Bürgern teuer zu stehen kommen.