Kann man sich zu gesund ernähren? Immer mehr Ärzte und Ernährungsexperten sprechen von einem stetig weiter verbreiteten Phänomen: Krankhaftes Gesundessen oder auch orthorexia nervosa. Bisher fehlt in der Medizin zwar noch Einigkeit über das Phänomen, aber immer mehr geben an derartige Patienten behandelt zu haben.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff orthorexia nervosa? Gerade Menschen, die sich besonders gut mit Ernährung auskennen versuchen die Qualität der eigenen Nahrungsmittelaufnahme immer weiter zu verbessern. Das beginnt damit, dass man Fleisch und Fisch aus gesundheitlichen Gründen von der Speisekarte streicht. Als nächstes folgt dann meist Käse und sämtliche weitere tierische Produkte, also vegan.
Ab da wird es meist allerdings problematisch. Irgendwann reicht auch das nicht mehr aus und man beginnt sich auf Rohkost zu beschränken und keine Lebensmittel mehr zu kochen. Dadurch wird es sehr schwer die notwendige Menge an Kalorien zu sich zu nehmen. Essen wird sukzessive zu einem spirituellen Ritual überführt und erfüllt nicht mehr die grundlegende Funktion der Nahrungsaufnahme.
Der Begriff orthorexia nervosa wurde von dem Mediziner Steven Bratman definiert. Er kennt das Phänomen aus eigener körperlicher Erfahrung und stellt es in seinem Buch Heath Food Junkies genauer beschrieben.