Eine US-Studie über die Einführung von Beikost im Säuglingsalter kam zu dem Ergebnis, dass sich nur ein Drittel der Eltern an die Empfehlung halten, Säuglingen erst zu Beginn des 5. Monats Beikost anzubieten.
Die Untersuchung stützt sich auf Daten, die zwischen 2009 und 2014 in den USA über knapp 1500 Kindern im Alter von 6 bis 36 Monaten gesammelt wurden. Die Ergebnisse legen nahe, dass gerade Säuglinge, die nur kurz oder gar nicht gestillt wurden, viel zu früh ungeeignete Säuglingsnahrung erhalten. Dabei handelt es nicht nur um Brei, sondern auch Saft, Kuhmilch, Babynahrung oder Wasser.
Im Volksmund heißt es, der erste Zahn sei ein Anzeichen dafür, dass der Nachwuchs reif ist für seinen ersten Brei. Andere Stimmen sagen, das Kind selbst bekunde durch ein auffälliges Interesse am Essen der Eltern, dass es bereit ist, seinen ersten Happen Brei oder ein Stückchen trockenes Brot zu probieren.
Seit den 50er Jahren haben sich in den USA die Experten-Empfehlungen für den Eintritt in das Beikostalter vom 3. Monat bis zum aktuell 6. Monat beständig nach hinten verschoben. Im Jahr 2020 soll eine ausführliche Leitlinie zur frühkindlichen Ernährung in den ersten zwei Lebensjahren durch das USA Department of Agriculture und das Deparment of Health and Human Service für mehr Sichhereit unter den Eltern sorgen.
Auch wenn es keine einheitliche Richtlinie über das geeignete Alter zur Einführung von Beikost gibt, sind sich doch die meisten Experten einige, dass dies nicht vor dem vollendeten 4. Lebensmonat geschehen sollte. So ist es auch in einer Stellungnahme der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) von 2009 zu lesen.
Die meisten Experten empfehlen außerdem mindestens 6 Monate zu stillen. Nur in einzelnen Fällen kann es in Abhängigkeit von Wachstum und Entwicklung sinnvoll sein, schon vor dem vollendeten 6. Lebensmontat zuzufüttern. Wichtig ist aber auch hier, dass das Baby bis zum 7. Monat gestillt wird. Nur so sei gewährleistet, dass eine frühe Einführung von Beikost keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hat. In Deutschland lag 2009 die Stillquote bei 6 Monate alten Säuglingen bei 50 Prozent.
Problematisch sind vor allem die Herstellerempfehlungen auf den Verpackungen von Getreide-, Gemüse-, und Obstbrei. So findet sich auf manchen Produkten die Angabe „nach dem 4. Monat“. Ein Hinweis darauf, dass Muttermilch auch weiterhin die beste Nahrungsquelle für Säuglinge ist, wie es bei mancher Milchnahrung der Fall ist, fehlt allerdings noch.