In den Supermärkten lächelt uns der Schokoladenosterhase bereits seit Ende Januar an. Jeder mag ihn und er steht millionenfach zur Dekoration in unseren Wohnzimmern. Was es aber mit dem Brauch des Osterhasen auf sich hat, wissen die Wenigsten. Wir sind den Spuren des kleinen Hopplers für euch gefolgt.
Der Ursprung des Osterhasens
So sehr der Osterhase heute mit dem christlichen Osterfest verbunden ist, so wenig hat er eigentlich mit dem Christentum zu tun. Zwar ist die Herkunft des Osterhasen nicht vollständig geklärt, jedoch lässt sich, wie so oft im Christentum, eine Verbindung zu weit älteren germanischen Bräuchen herstellen.
Der Hase ist auf Grund seiner schnellen Reproduktionsrate ein gern genommenes Symbol der Fruchtbarkeit. Bis zu 20 Nachkommen kann eine einzige Hasenfamilie im Jahr hervorbringen. Somit wurde der Hase auch das Symbol der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Eostre, deren Fest – Ostara – im Frühling gefeiert wurde. Bereits der Vergleich der beiden Namen Ostara und Ostern legt eine Verbindung der beiden Feierlichkeiten nahe. Um im Rahmen der Christianisierung der Germanenvölker den Bruch der Religionen nicht zu groß werden zu lassen, wurde die Auferstehung Christus mit dem Ostarafest zusammengelegt und damit auch der Osterhase in die Ostersymbolik der christlichen Kirche integriert. Seitdem ist der Osterhase Sinnbild der Auferstehung Jesu Chisti.
Wieso bringt der Osterhase die Ostereier?
Der Osterhase wird gerne mit seinem Körbchen auf dem Rücken dargestellt, welches randvoll mit bunten Ostereiern ist. Den Job des Eierverteilen macht der Osterhase jedoch erst seit dem 17. Jahrhundert. Warum das so ist kann keiner genau erklären. Fest steht nur, sowohl das Ei, als auch der Hase sind Fruchtbarkeitssymbole.
Vor dem Hasen wurden Ostereier aber auch gerne mal von anderen Tieren verteilt. Diese haben sich je nach Region unterschieden. Somit kamen ebenso der Fuchs, der Storch oder der Kuckuck in den Genuss dieser ehrenvollen Aufgabe.
Die Erfindung des Schokoladenosterhasen
Seit etwa 200 Jahren gibt es unseren Schokoladenosterhasen jetzt. Wer genau auf die Idee gekommen ist, das österliche Sinnbild in Schokolade zu gießen, ist nicht überliefert. Sicher ist hingegen, dass der Osterhase aus Schokolade eine deutsche Erfindung ist. Anfangs wurde der Schokoladenosterhase noch zu einem massiven Block aus Schokolade gegossen. Als Konsequenz hatte die Leckerei zum Teil mehrere Kilo an Gewicht. Er sollte aber auch vor allem dekorativen Zwecken dienen und weniger dem reinen Genuss der süßen Schokolade.
Die heute verbreitete Schokoladen-Hohlform wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfunden. Abgeschaut hat man sich die Technik vom Schleudern der Bienenwaben. Auch die ersten Hohlfiguren wurden mit Hilfe von umfunktionierten Honigschleudern erstellt. Das Verfahren ist zwar modifiziert worden, aber auch heute noch werden die Schokoladenosterhasen in ähnlicher Art und Weise hergestellt. Allein in Deutschland verspeisen wir inzwischen davon mehr als 100 Millionen Stück. Somit isst jeder Deutsche jährlich mindestens einen Schokohasen.
Über die Farbsymbolik von Ostereiern und warum Ostereier bunt sind, haben wir euch letztes Jahr bereits einen eigenen Artikel geschrieben. Wen das interessiert, dem wünschen wir viel Spaß beim lesen und ein schönes Osterfest.
Euer WirEssenGesund-Team