Immer mehr Menschen entwickeln sich zu Wochenendschläfern. Unter der Woche wird ein Schlafdefizit aufgebaut und dann am Wochenende versucht dies wieder reinzuholen. Forscher der University of Colorado haben jetzt untersucht, was diese ständigen Schlafrhythmuswechsel mit unserem Körper machen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt mindestens sieben Stunden Schlaf pro Tag. Tatsächlich leiden aber viele Menschen berufsbedingt unter der Woche unter einem erheblichen Schlafdefizit und erreichen die empfohlene Schlafdauer nicht. Das Wochenende ist dann dafür da den mangelnden Schlaf nachzuholen. Anhand von 35 Probanden, welche sich für zwei Wochen ins Schlaflabor begeben, wurde jetzt gezeigt, was mit unserem Körper bei unregelmäßigem Schlaf passiert.
Ein Test im Schlaflabor zeigt es deutlich
Der Versuchsaufbau sah folgendermaßen aus: Es gibt drei Gruppen, welche unterschiedlich viel und regelmäßig schlafen:
- Gruppe 1 darf jeden Tag bis zu neun Stunden schlafen.
- Gruppe 2 musste mit täglich fünf Stunden Schlaf auskommen
- Gruppe 3 hatte unter der Woche nur fünf Stunden Schlaf, konnte aber am Wochenende beliebig lange Ausschlafen
Nach zwei Wochen zeigte sich ein vielleicht nicht unbedingt erwartetes Ergebnis. Ausschlafen am Wochenende mag vielleicht sehr schön und angenehm sein, für unseren Körper bringt es aber keinen Vorteil – ganz im Gegenteil.
Zum einen schaffen wir es nicht das Schlafdefizit am Wochenende auszugleichen und tragen den Schlafmangel stetig weiter mit uns mit. Im Schnitt machten die Probanden am Wochenende pro Tag nur etwa eine Stunde gut, hatten aber ein Defizit von zehn Stunden unter der Woche angehäuft.
Zum anderen bringt die unterschiedliche Schlafdauer den körpereigenen Rhythmus durcheinander. Die Wochenendschläfer zeigten die gleichen negativen Symptome wie die Gruppe, die komplett auf Schlafmangel gesetzt wurde.
Der Zuckerstoffwechsel leidet deutlich
Eines der Ergebnisse ist direkt messbar gewesen. Im Laufe der zwei Testwochen nahmen die Kurzschläfer und die Wochenendschläfer beide über ein Kilo zu. Das lag nicht nur an einer grundsätzlich höheren Kalorienaufnahme, denn insbesondere abends und nachts snackten die Probanden im Vergleich deutlich mehr.
Auch verschob sich die innere Uhr nach hinten. Das beeinträchtigt nicht zuletzt den Zuckerstoffwechsel. Bei den Wochenendschläfern sogar deutlich mehr als bei den Kurzschläfern. Man geht deshalb davon aus, dass eine wechselnde Schlafdauer für unseren Körper stressiger ist als ein stetiger Schlafmangel.
Entsprechend ist es nicht nur wichtig ausreichend lange zu schlafen, auch sollte man regelmäßig seine sieben Stunden Schlaf einholen. Man tut seinem Körper selbst mit einem erholsamen Schlaf am Wochenende keinen Gefallen, wenn man nicht auch unter der Woche auf ausreichend Schlaf achtet.