Eine Millionen Veganer und neun Millionen Vegetarier fragen immer häufiger nach veganer Innenausstattung bei Autos. Dieses Kundengruppe ist inzwischen derart gewachsen und wichtig geworden, dass die Automobilindustrie sich bewegt. Komplett vegan ist bisher nur ein Autohersteller, aber immer mehr bieten zumindest tierfreie Varianten an.
Nachhaltigkeit bezieht den Innenraum mit ein
Die Automobilindustrie verwendet für die Innenausstattung ihrer Autos 20 Prozent der weltweit produzierten Leder. Für die Rinderhaltung werden Regenwälder gerodet und sie ist für den Ausstoß von Unmengen klimaschädlicher Treibhausgase verantwortlich. Die Klimabilanz von Leder ist verheerend und auch der Umgang mit den Tieren sehr zweifelhaft. Das ruft bei immer mehr Menschen Bedenken hervor. Sie fragen nach und wünschen sich das in ihrem eigenen Auto nicht.
„Automobilfirmen müssen in Zukunft nicht nur beim Antrieb, sondern auch bei der Innenausstattung nachhaltiger werden“ kommentiert dies Frank Schmidt von der Tierschutzorganisation Peta gegenüber Spiegel-Online. Dabei geht es bei dem Thema auch nicht nur um Leder, auch andere Teile der Ausstattung sind aus tierischem Material. Hierzu gehören unter anderem Wolle, Klebstoffe, Öle, Farben oder Fette.
Vegane Innenausstattung mit im Angebot
Es gibt bisher mit Tesla nur eine vegane Automarke, jedoch ziehen inzwischen viele der alteingesessenen Automarken nach. Sie listen zwar ihre Lederausstattung nicht konsequent aus, bieten jedoch bei vielen Modellen mittlerweile eine tierfreie Innenausstattung an. Hier wird zum Teil mit Leder aus Ananas oder Bambus gearbeitet oder auf Kunststoff zurückgegriffen.
Insbesondere das Premiumsegment geht hier stark voran, da dort der Status eines veganen Fahrzeugs im Zweifel stärker für eine Kaufentscheidung sorgt. Es hat sich zudem gezeigt, dass hochwertige Kunstledersitze sogar strapazierfähiger sind als Ledersitze. Nicht zuletzt werden sie deshalb bei Taxis ohnehin schon eingesetzt.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings noch, wer sein Auto vegan haben möchte, der muss in aller Regel etwas tiefer in die Tasche greifen.