Salz ist Leben! Fast überall in unserem Körper befindet sich Salz. Insgesamt sind es etwa 200 Gramm. Wir merken das wenn wir schwitzen oder weinen, sowohl unsere Tränen als auch der Schweiß schmecken salzig. Zu viel Salz ist aber nicht gut für uns, oder ist das etwa egal? Die Meinungen gehen hier sehr stark auseinander, nichtsdestotrotz versuchen wir eine passende Antwort darauf zu finden.
Was ist Salz eigentlich und woher stammt es?
Chemisch gesprochen ist Salz ist ein Mineralstoff mit dem Namen NaCl (Natriumchlorid). Davon werden allein in Deutschland etwa 20 Millionen Tonnen gefördert, wovon ein Großteil aber nicht auf unseren Tellern, sondern in der chemischen Industrie landet. In vielen Medikamenten, Textilien, Lacken und Kunststoffen wird Salz verarbeitet. Hinzu kommt, dass allein 10 Prozent der gesamten Salzmenge als Streusalz auf den Straßen landet. Nur etwa ebenfalls 10 Prozent werden als Kochsalz verkauft und damit in der Küche verarbeitet.
Unser Küchensalz wird entweder als Salinensalz flüssig aus dem Untergrund gepumpt oder als Steinsalz aus dem Berg gebrochen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin Meere zu entsalzen, indem Meerwasser verdampft und damit das sich darin befindliche Salz übrigbleibt. Aufgrund der Verschmutzung der Meere sollte dieses Salz heutzutage jedoch nicht mehr in der Küche verwendet werden.
Auch das Salz, welches aus dem Salzbergbau gewonnen wird, ist auf Meere zurückzuführen. Es entstand aufgrund von Urmeeren, welche im Laufe der letzten 200 Millionen Jahre in den Untergrund verschwunden sind. Da es damals noch keinerlei Umweltverschmutzung nach heutigem Maßstab gab, handelt es sich dabei um ein sehr reines Salz.
Wie unterscheidet sich Salz von Salz?
Am Ende ist aber Salz gleich Salz, egal ob Steinsalz, Meersalz oder Salinensalz. Zwar werden seitens der Werbung für bestimmte Salze verschiedene Versprechungen gemacht. So soll Salz aus dem Himalaya besonders viele wichtige Mineralstoffe enthalten und Meersalz ebenfalls besonders gesund sein. Wissenschaftlich halten lassen sich diese Behauptungen allerdings nicht.
Untersuchungen der Zusammensetzungen von verschiedenen Salztypen zeigen, dass sich alle Salze sehr stark ähneln. Die Unterschiede zwischen den Salzen sind eher marginal. Folglich muss man auch nicht zum teuren Himalaya-Salz greifen, sondern kann sich einfach aus dem herkömmlichen Speisesalz bedienen.
Wieviel Salz braucht unser Körper?
Ein gesunder Körper braucht täglich etwa 2 Gramm Salz. Weniger Salz sollte man nicht zu sich nehmen, das kann gefährlich werden und zur Hyponatriämie, einem gefährlichen Salzdefizit, führen. Das tritt unter Umständen bei Ausdauer-Leistungssportler auf, die durch das Schwitzen zu viel Salz verlieren. Aber auch bei Menschen mit Nierenproblemen, Senioren durch Medikamenteneinnahme oder aber bei Mangelernährung kann es ebenfalls zu einen Natriummangel kommen. Die Folgen bei langfristigen Natriummangel können schwerwiegend sein. Es beginnt bei Übelkeit und Kopfschmerzen, kann aber bis hin zu Bewusstseinsstörungen und Koma führen.
Akuter Salzmangel ist genauso gefährlich wie eine Salzüberdosis. Zwar kommt es nur selten zu starkem Salzüberfluss im Körper, viele Experten gehen aber davon aus, dass wir dafür konstant zu viel Salz zu uns nehmen.
Im Durchschnitt verzehrt jeder Deutsche etwa 8 bis 10 Gramm Salz täglich. Das ist deutlich mehr als von offiziellen Stellen empfohlen wird. Die Empfehlungen sind seitens der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) 6 Gramm und seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar nur maximal 5 Gramm pro Tag.
Hier ist sich die Wissenschaft allerdings nicht einig. Viele Mediziner behaupten ein zu hoher Konsum schadet dem Menschen. Ein hoher Salzkonsum bindet viel Wasser im Körper und führt in Folge dessen zu hohem Blutdruck. Auch kann es Beeinträchtigung der Nierenfunktion oder Herzschwäche bedingen. Entsprechend wird von nicht wenigen Ärzten empfohlen eher wenig Salz zu sich zu nehmen. Der eindeutige Beleg für einen Zusammenhang zwischen Herzkrankheiten und Salzkonsum fehlt jedoch noch.
Pro und Contra Salz
Den Salzgegnern stehen die Salzbefürworter gegenüber. Für sie ist Salz etwas Lebenswichtiges und für unseren Körper Essentielles. Entsprechend können wir davon nicht zu viel aufnehmen. Der Körper steuert beim gesunden Menschen den Salzhaushalt im Körper über die Nieren. Zu viel wird ausgeschieden oder über Nachtrinken von Wasser einer zu hohen Konzentration entgegengewirkt. Der Salzhaushalt wird zusätzlich über Hormone gesteuert, die dafür sorgen, dass wir Salz über längere Zeit im Körper einlagern können.
Salz ist ein Stoff, der im Körper an sehr vielen Funktionen beteiligt ist. Natrium regelt den Blutkreislauf und hält den Flüssigkeitsdruck in den Körperzellen aufrecht. Außerdem sorgt es für Reizweiterleitung in den Nervenzellen und unterstützt den Knochenaufbau. Das im Salz enthaltene Chlorid wiederum benötigen wir beispielsweise für unsere Verdauungsprozesse.
Leben ohne Salz ist damit nicht denkbar. Wissenschaftler gehen davon aus, das liegt daran, dass unser Leben ursprünglich im Meer begann und sich die Evolution immer nachdem gerichtet hat, was direkt um das Lebewesen herum war. Obwohl wir nicht mehr im Meer leben, hat sich das Salz in unseren Körpern bis heute gehalten.
Wo steckt all das Salz?
Die Empfehlungen der WHO und der DGE sind eindeutig. Woher weiß ich aber wie viel Salz ich bereits gegessen habe? Viele Menschen merken gar nicht wie viel Salz sie am Ende des Tages zu sich nehmen. Bei einem Großteil der verzehrten Salzmenge handelt es sich nämlich um versteckte Salze. Sie stecken in Brot, Käse, Wurst, Fertiggerichten aber auch Fast Food und Süßigkeiten.
Der menschliche Körper ist nicht in der Lage Natrium und Chlorid selbst zu produzieren, deshalb müssen diese Stoffe in Form von Nahrung zugeführt werden. Aber bereits eine einzige Fertigpizza enthält die seitens der WHO empfohlene Tageshöchstmenge an Salz von fünf Gramm. Ein paar Wiener liegen bei etwa drei Gramm und bei 100 Gramm Käse wären wir bei ungefähr vier Gramm.
Unsere heutigen Lebensmittel sind deutlich übersalzen. Nicht nur aus diesem Grund ist es wichtig und sinnvoll neben verarbeiteten Lebensmitteln viel Obst und Gemüse zu essen. Diese sind zwar nicht frei von Salzen, enthalten aber in der Regel deutlich weniger.
Fazit: Wieviel Salz sollen wir essen?
Die Frage nach dem wie viel Salz wir essen sollten ist aus wissenschaftlicher Seite nicht eindeutig zu beantworten. Egal ob Salzgegner oder Befürworter des weißen Goldes, auf der sicheren Seite steht man, wenn man sich an die Empfehlungen der WHO oder auch der DGE hält. Die wohl philosophischste Antwort über die richtige Salzmenge, die ich im Laufe meiner Recherchen gefunden habe lautet wie folgt: „So viel wie nötig und so wenig wie nur möglich“. Darauf kann man sich mit Sicherheit einigen 😉
Unterm Strich sollten wir ein besseres Bewusstsein für Salz entwickeln, was nicht heißt, dass man kein Salz mehr essen darf oder sollte. Man sollte darum wissen, dass man auch jede Menge verstecktes Salz zu sich nimmt, ohne es zu merken. Das bedeutet aber nicht, dass man extra auf die Lieblingsgerichte verzichten muss.
Wer frisch kocht und weitestgehend auf Convenience Produkte und Fast Food verzichtet, der liegt meist ganz von allein bei einem Salzkonsum etwa 5 bis 6 Gramm Salz pro Tag, was auch den allgemeinen Empfehlungen entspricht. Lediglich ältere Menschen leiden des Öfteren an Salzmangel und sollten deshalb ein wenig mehr Salzen.