Vollkornprodukte sind gesund. Egal wie man es drehen und wenden mag, die Studienlage spitzt sich eindeutig in diese Richtung zu. Vollkornprodukte senken das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar für Krebs. Die darin enthaltenen Ballaststoffe regen die Verdauung an und beugen so Verstopfungen vor. Außerdem kann ballaststoffreiche Nahrung Asthma lindern, laut einer Untersuchung des Universitätsspitals Lausanne in der Schweiz.
Wie außerdem neulich berichtet, helfen Ballaststoffe der psychischen Gesundheit. Die darin enthaltenen kurzkettigen Fettsäuren sind wahre Stimmungsaufheller und helfen gegen Angstgefühle. Kein Wunder, immerhin wird 97% des Serotonins im Darm produziert und in Getreide steckt eine Menge Tryptophan, die Vorstufe von Serotonin.
Stärke ist nicht gleich Zucker
Nun dürfen auch die Zahnärzte frohlocken, wenn ihre Patienten zu Vollkornprodukten greifen. Gerne werden Kohlenhydrate allgemein für die Kariesbildung verantwortlich gemacht, da sie durch die im Speichel enthaltene Amylase beim Kauen in Zucker umgewandelt werden. Das kann so jetzt nicht mehr gesagt werden. Die Forscher der Newcastle University werteten 33 Abhandlungen aus, die sich mit schnell verdaulichen Stärken, also Weißmehlprodukten, und langsam verdaulichen Stärken, also Vollkornprodukten, und deren unterschiedliche Wirkung auf orale Krankheiten befassten. Darunter befanden sich 28 Studien, 14 davon bezüglich der Auswirkung auf Karies, 12 Studien untersuchten Mundkrebs und 2 Parodontitis.
Vollkorn schützt anscheinend die Zähne
Sie konnten insgesamt feststellen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Menge an aufgenommenen stärkehaltigen Produkten und Karies gibt. Sprich es gab nicht mehr Karies je mehr Kohlenhydrate aufgenommen wurden und umgekehrt. Aber der Konsum von Weißmehlprodukten erhöhte das Risiko für Karies. Ähnlich verhält es sich mit Mundkrebs: wie viele kohlenhydrathaltige Produkte im gesamten gegessen wurden, hatte keine Auswirkung auf die Häufigkeit von Mundkrebs. Dennoch können Vollkornprodukte das Risiko dafür mindern. Ebenso hatten Vollkornprodukte eine schützende Wirkung vor Parodontitis.
Die Datenlage ist noch überschaubar und zu gering um definitive Aussagen zu treffen. Die Tendenzen sind aber eindeutig. Daher lautet die Empfehlung der Wissenschaftler, die im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation die Auswertung der Studienlage vollzog, Vollkorn den Vorzug zu geben, wenn es um Zahn- und Mundgesundheit geht. Die oben beschriebenen Ergebnisse wurden im „Journal of Dental Research“ veröffentlicht.