Gerne schaue ich in Bezug auf Ernährung und den Umgang mit Lebensmitteln zu unseren Nachbarn in Österreich. Sie sind uns in Deutschland in vielen Punkten voraus. Auch jetzt sind sie wieder eine Meldung wert. Geht es nach der ÖVP, so wird es künftig Supermärkten verboten Lebensmittel wegzuschmeißen. Natürlich freuen sich nicht alle über einen derartigen Vorstoß aus der Politik.
Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Zumindest für Lebensmittel in Österreich soll damit aber demnächst Schluss sein. Geht es nach dem Willen der ÖVP, so werden große Supermärkte in Zukunft dazu verpflichtet nicht mehr verkäufliche, aber noch gut Lebensmittel an soziale Einrichtungen weiterzugeben. Ähnliche Regelungen gibt es bereits in Frankreich oder Tschechien.
Von den derzeit 80.000 Tonnen nicht mehr verkauften Waren werden lediglich 12.000 Tonnen an Bedürftige weitergegeben. Bisher beruht das auf einem System, welches auf Freiwilligkeit basiert. Dieses ließe sich aber noch deutlich optimieren.
Wie nicht anders zu erwarten gibt es aber auch in Österreich heftigen Gegenwind seitens der Wirtschaftsverbände. Diesen schmeckt das Vorhaben der Politik natürlich nicht. Sie sehen sich als zu Unrecht Leidtragenden. Sie argumentieren, dass das bisherige System gut funktioniere und es werde bereits viel getan werde, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Ein weiteres Argument ist zudem, dass der Handel im Vergleich zu den privaten Haushalten nur einen geringen Anteil an den weggeworfenen Lebensmitteln stelle. Man solle besser dort ansetzen, wo die Lebensmittelverschwendung am größten ist.
Wenn wir immer nur darauf verweisen, dass andere noch schlimmer und noch schmutziger sind, dann wird niemals ein Schritt in die richtige Richtung geschehen. Wir müssen besser auf unsere Ressourcen Acht geben und jeder hat seinen Teil dazu beizutragen. Die Initiative aus Österreich ist auf jeden Fall ein guter Anfang dafür, auch wenn es den Betroffenen nicht gefällt.