Was wir essen, wirkt sich auf die Erde aus: Die Überfischung der Meere und der große Flächenverbrauch in der Tierhaltung sind bekannt, weniger bekannt ist, dass Zitronen, Reis und Mandeln viel Wasser benötigen – und damit in gefährdeten Regionen zur Wasserknappheit beitragen können. Der WWF fordert daher, dass mehr pflanzliche Lebensmittel regional angebaut werden.
Was verbraucht viel Wasser?
Um das künstlich zu bewässern, was wir essen, verbraucht jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr 29.000 Liter Wasser. Das entspricht 242 Badewannen Wasser, die weltweit für unsere Lebensmittel benötigt werden, das geht aus einer WWF-Studie hervor. Am meisten zusätzliches Wasser verbrauchen Zitrusfrüchte, Mandeln und Reis: Knapp ein Viertel unseres Wasserverbrauchs durch Bewässerung entfällt auf Zitronen, Orangen und Co., denn Zitrusfrüchte kommen meist aus wasserarmen Regionen wie Spanien. Reis macht ein weiteres Zehntel aus und Mandeln ein Elftel.
Insgesamt benötigen pflanzliche Lebensmittel deutlich mehr zusätzliche Bewässerung als tierische: 18 Prozent des Wasserverbrauchs durch Bewässerung entfallen auf tierische Lebensmittel und 82 Prozent dagegen auf pflanzliche.
Das meiste Obst, Gemüse oder Nüsse, die wir essen, sind importiert
Momentan wird etwas mehr als ein Drittel des Gemüses, das wir essen, in Deutschland angebaut. Jede fünfte Frucht, Erbse oder Bohne kommt aus Deutschland. Nüsse werden dagegen so gut wie gar nicht hierzulande angebaut. Selbst Haselnüsse, die in Deutschland heimisch sind, stammen aktuell zu 98 Prozent aus dem Ausland.
Mehr „Made in Germany“
99,7 Prozent des deutschen Wasserknappheitsfußabdrucks liegt außerhalb Deutschlands, 60 Prozent in Spanien und 13 Prozent in den USA. WWF zufolge, gibt dieser an, „wie hoch das Risiko ist, das anderen Nutzern, ob Mensch oder Ökosystem, Wasser entzogen wird und sie eine Benachteiligung erfahren“. Die Umweltschutzorganisation fordert daher, mehr Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchten hierzulande anzubauen: „Je höher der Anteil an Nüssen, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse aus heimischem Anbau, desto geringer unser Anteil an der Wasserknappheit andernorts“, erklärt WWF-Ernährungsexpertin Tanja Dräger de Teran.
Zudem sei auch ein weitreichenderes Lieferkettengesetz notwendig, das entlang der gesamten Lieferkette aller Unternehmen neben Menschenrechten auch die Umwelt adressiert und damit einen nachhaltigeren Umgang mit Wasser gerade in wasserkritischen Regionen einfordert, so der WWF.