Es versteckt sich in fast jedem industriell verarbeiteten Produkt in unseren Supermärkten: Palmöl. Nicht nur Lebensmittel wie Fertigprodukte und Schokolade sind betroffen, sondern auch Biokraftstoff, Kosmetika, Seifen und Waschmittel beinhaltet Palmöl. Weltweit wurden im vergangenen Jahr somit mehr als 62 Millionen Tonnen Palmöl verbraucht. Es ist aufgrund seiner billigen Herstellung das meist verwendete Pflanzenfett. Doch was steckt hinter dem umstrittenen Palmöl?
Was ist Palmöl?
Palmöl ist ein Pflanzenfett, welches aus der Frucht der Ölpalme gewonnen wird. Die Ölpalme gilt als besonders ertragsreich, da sie jährlich abgeerntet werden kann und dabei dreimal so ertragreich ist wie Raps. Ursprünglich stammt die Ölpalme aus Afrika, doch inzwischen wird sie überwiegend in Malaysia, Indonesien und Südamerika angebaut.
Wie wirkt sich Palmöl auf unsere Umwelt aus?
Durch die kontinuierlich steigende Nachfrage werden immer mehr Regenwälder für den Anbau von Ölpalmen abgeholzt. Weltweit sind bereits 27 Millionen Hektar von der Palmölindustrie in Anspruch genommen worden. Unter dieser Massenindustrie leidet das natürliche Ökosystem und bedroht so die Vielfalt der verschiedensten Pflanzen- und Tierarten. Doch auch die Menschen sind von diesem Leid betroffen, da für den Anbau nicht nur Regenwälder abgeholzt, sondern auch Sumpfgebiete trocken gelegt wurden. Waldbrände, die jährlich Hunderttausende Todesopfer fordern, sind die Folge. Zusätzlich werden durch den Eingriff in das Ökosystem Treibhausgase freigesetzt, da das von der Natur seit Tausenden von Jahren gespeicherte CO2 in die Atmosphäre entweichen kann.
Ist Palmöl gesundheitsschädlich?
Der Großteil des produzierten Palmöls wird für unsere Lebensmittelindustrie verwendet. Nahezu jedes industriell verarbeitete Lebensmittel enthält das billige Pflanzenfett. Brotaufstrich, Eis, Fertigpizza, Kekse, geröstete Nüsse, veganer Käse, Margarine und viele weitere Lebensmittel sind betroffen. Dabei ist Palmöl alles andere als gesund! Palmöl besteht aus über der Hälfte an gesättigten Fettsäuren. Die ungesunden gesättigten Fettsäuren führen zu Fettleibigkeit, erhöhten Cholesterinwerten und begünstigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die im raffinierten Palmöl enthaltenen Fettsäureester gelten sogar als krebserregend.
Was kann ich gegen Palmöl unternehmen?
Wer nun ganz einfach selbst etwas gegen die Palmölindustrie unternehmen möchte, sollte seinen Palmölkonsum stark reduzieren. Am einfachsten ist das mit einem Blick auf die Zutatenliste von Lebensmitteln. Ist in einem Produkt Palmöl enthalten, muss dieses auf der Verpackung gekennzeichnet sein. So kannst auch du dazu beitragen die 245.000 Tonnen Palmöl, welche jährlich in Deutschland in unseren Lebensmitteln landen, zu reduzieren.
Leider ist der Ausschluss von Palmöl bei Kosmetika, Kerzen und Reinigungsmitteln nicht ganz so einfach, da diese keiner klaren Deklarationspflicht unterliegen.
Liebe Leute, da wollt ihr kritisch sein und euch für die Umwelt und das Gute einsetzen, und dann übernehmt ihr doch völlig unkritisch das wording der Industrie: Biosprit in Zusammenhang mit Palmöl! Biosprit ist ein Euphemismus, ein Marketingschmäh. Agrosprit ist das korrekte Wort, denn an dem Sprit aus Palmöl, Rapsöl etc. ist nichts „bio“. Da arbeiten die Bioverbände seit Jahrzehnten an ihrer Marke, und was macht ihr? Bitte um mehr Sensibilität und bitte um Textänderung!
Ich gebe dir recht, an dem Sprit ist nichts „bio“. Allerdings verwenden wir das Wording, damit unsere Leser auch wissen um was es geht. Mit Agrosprit können nur die wenigsten etwas anfangen. Da hat die Marketingmaschine bereits gut gearbeitet. Danke aber, dass du das nochmal klar gestellt hast! Ich gebe dir Recht, eigentlich sollte das Wort „Bio“ hier nicht verwendet werden.