Immer weniger bleibt bei den Bauern hängen. Im Gegenzug verdient der Handel immer besser. Wir möchten euch heute einmal aufzeigen, wie sich der Anteil am Verkaufspreis, welcher am Ende den Bauern zugutekommt, in den letzten Jahren verändert hat.
Es bleibt kaum noch etwas beim Erzeuger
Am dramatischsten ist die Entwicklung beim Brot. Während 1950 noch 45 Prozent des Erlöses bei den Bauern ankam, hat sich dieses Verhältnis deutlich zu Ungunsten der Landwirte entwickelt. Heute bleiben für den Bauern von jedem Euro nur noch 3,6 Cent. Nicht ganz so hart, aber immer noch erheblich sind die Veränderungen bei den Milchpreisen. Im Jahr 1950 standen den Milchbauern noch 64 Prozent des Milchpreises zu, heute sind es mit nur noch 33 Prozent etwa die Hälfte.
Beim Fleisch schaut es auch nicht viel anders aus. Während 1950 noch zwei Drittel des Geldes an den Viehhalter ging, sind es heute nur noch gerade einmal 22 Prozent. Auch bei den Kartoffeln ist der Einschnitt deutlich. Heute bekommt der Landwirt noch 31 Prozent, früher waren es aber schon einmal 58 Prozent.
Der Handel ist zu mächtig
Die Macht hat sich verschoben. Der Handel diktiert die Bedingungen und das geht in aller Regel zu Lasten der Bauern. Dafür werden die Taschen der Einzelhändler gut gefüllt. In Deutschland gibt es eine sehr deutliche Konzentration auf wenige große Lebensmittelhändlern. Wer verkaufen möchte, der kommt an den bekannten Discountern und Supermärkten nicht vorbei.
Was für uns Verbraucher zu günstigen Preisen führt, das macht den Landwirten zu schaffen. Sie sind den Großen des Marktes bedingungslos ausgeliefert. Wenn wir unsere kleinteilige, regionale Landwirtschaft wieder stärken wollen, dann müssen wir diese wieder ordentlich bezahlen.
Am besten geht das auf dem Wochenmarkt oder bei Höfen mit Direktvertrieb. Jeder kann auf diese Weise den Landwirten etwas Gutes tun. Ganz nebenbei kann man sich Vor-Ort auch von der Qualität und den Zuständen auf dem Hof einen viel besseren Überblick machen.