Es hört sich zwar nicht so an, aber die Erfindung einer essbaren Folie ist ein echter Durchbruch. Sie sieht aus wie Folie, ist luftdicht und enthält keine unerwünschten chemischen Substanzen. Genau das soll es bald geben. Forscher der American Chemical Society haben kürzlich dieses neue Material der Weltöffentlichkeit präsentiert. In etwa drei Jahren soll die Marktreife erreicht sein.
Woraus besteht essbare Folie?
Bei der Präsentation dieses neuen Werkstoffes ließen die Wissenschaftler verlauten woraus die neue Folie besteht. Laut deren Angaben ist der Hauptbestandteil Milcheiweiß (Milchprotein Casein), welches lediglich mit etwas Zitrus-Pektin angereichert ist. So weit, so gut!
Brauchen wir essbare Folie wirklich?
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer neuen Erfindung steht immer in Raum. Wer isst schon Plastik? (um die Antwort vorwegzunehmen – wir alle) Keiner kommt doch auf die Idee, eine Lebensmittelverpackung im Anschluss als Nachspeise zu verdrücken!?
Auch daran haben die Erfinder schon gedacht, typisch amerikanisch eben. Diese neue essbare Folie ließe sich wohl auch ohne viel Aufwand mit Vitaminen und Geschmacksstoffen anreichern. Dann wäre die Folie nicht nur für den Verzehr geeignet, sondern auch noch „lecker“.
Plastikmüll ist ein Problem!
Betrachten wir die Auswirkungen herkömmlicher Folien, erscheint gerade in diesem Bereich ein massentaugliches Substitut längst überfällig. Unsere Weltmeere ersticken im Plastikmüll. Mit ihnen alle Tiere, welche darin und davon leben. Letztendlich landet der Plastikmüll auch in unserem Essen. Das ist nicht nur ekelhaft, sondern auch besorgniserregend. Herkömmliche Plastikverpackungen werden überwiegend auf der Basis von Erdöl hergestellt und mit allerlei chemischen Stoffen versetzt.
Bis die Natur das Plastik im Meer oder auf unseren Mülldeponien zersetzt vergehen viele hundert Jahre. Eine essbare Folie würde diese Probleme dauerhaft lösen können. Hoffen wir, dass sie sich durchsetzen kann und hält was sie verspricht.
Anwendungsbereiche von essbarer Folie
Jedes Jahr werden viele Milliarden Lebensmittel und andere Güter in Plastik verpackt. Biologische Verpackungen konnten sich bisher bei nur wenigen Produkten durchsetzen – vielleicht auch, weil ökologische Substitute bisher zu teure sind oder nicht alle Eigenschaften einer herkömmlichen Folie ersetzen konnten. Diese schon, so die amerikanischen Wissenschaftler. Damit ergeben sich natürlich gerade im Lebensmittelbereich viele „neue“ Anwendungsbereiche. Alle Verpackungen die feuchtigkeits- oder fettundurchlässig sein müssen, könnten damit ausgestattet werden… Milchpackungen, Saftkartons, eingeschweißte Wurst oder Käse…
Wir würden uns freuen!
Hallo WirEssenGesund Team,
der Ansatz mit einer essbaren Verpackung, bzw. essbaren Folie, ist eine super Idee. Wie Ihr schon schreibt könnten dadurch viele Probleme mit der Entsorgung aus dem Weg geschafft werden. Durch frühere Recherchen konnten wir feststellen dass es zwei Hauptgründe gibt wieso das noch nicht umgesetzt wurde. Zum einen sind es tatsächlich die Kosten. Die können auf das 2-5 fache ansteigen. Und zum zweiten sind es einfach die Branchen und Konzerne die durch geschickte Lobby Arbeit Ihre Interessen durchsetzen. Es geht hier immerhin um Milliarden an Gewinnen.
Liebe Grüße aus dem Schwarzwald
Damian vom Gesund Blog Team