Die Lebensmittelindustrie flutet heuer den Markt mit überflüssigen und teils gesundheitlich bedenklichen Zusatzstoffen. Selber machen, heißt daher die Devise. Doch im Falle von Säuglingsmilch, kann der DIY-Trend in der Küche zu einer echten Gefahr für den Nachwuchs werden.
Der Deutsche Haut- und Allergiehilfen e.V. (DHA) warnt in einer Mitteilung vor selbsthergestellter Babymilch, da Säuglingsmilch strenge Anforderungen an Närhstoffzusammensetzungen und Hygiene erfüllen muss. Das gilt einmal mehr für Kinder mit einem erhöhten Allergiereisiko, die nur hypoallergene Nahrung zu sich nehmen sollten.
Muttermilch ist die einzige natürliche Nahrungsquelle für Säuglinge, die all diese Standards erfüllt. Trotzdem kann es vorkommen, dass Mütter nicht stillen können (oder wollen) und daher nach Alternativen suchen.
Als Basis für selbsthergestellte Babymilch greifen Eltern oft auf Kuhmilch- oder Kuhmilchersatzprodukte zurück. Diese sind aber ernährungspyhsiologisch mit der Zusammensetzung von Muttermilch nicht vergleichbar. Eine ideale Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen ist für die betroffenen Säuglinge nicht gewährleistet.
Bei der Produktion in der eigenen Küche besteht außerdem ein erhöhtes Risiko, dass die Bestandteile der Milchnahrung mit Keimen in Kontakt kommen. Diese Haushaltskeime machen Erwachsenen oder älteren Kindern in der Regel nichts aus. Das Immunsystem von Säuglingen ist jedoch noch nicht ausgereift. Das birgt ein höheres Infektionspotential.
Noch gefährlicher ist selbstgemachte Säuglingsmilch, wenn die Kinder erblich bedingt ein erhöhtes Allergierisiko besitzen. Außer Muttermilch gewährleistet nur die allergenarme industrielle Milch einen ausreichenden Schutz für die Betroffenen.
Ausnahmsweise ist also leider nur die Industrie in der Lage, einen adäquaten Milchnahrungsersatz für Muttermilch anzubieten, der gleichzeitig alle Anforderungen an Hygiene und Verträglichkeit für die empfindlichen kleinen Körper erfüllt. Also, besser die Finger davon lassen!