Jeder Deutsche isst jährlich rund 60 Kilogramm Kartoffeln. Damit gibt es kein Gemüse, welches so häufig wie die Kartoffel verzehrt wird. Wegen eines Vergiftungsfalls rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Knollen, sobald sie grün werden, mit Vorsicht zu genießen.
Warum ist der Verzehr von grünen Kartoffeln gefährlich?
Kartoffeln gehören zur Familie der Nachtschattengewächse. Typisch für diese Pflanzenfamilie sind sogenannte Glykoalkaloide, die den Pflanzen bei der Abwehr von Schädlingen und Krankheitserregern helfen. In der Kartoffel kommen die Glykoalkaloide Solanin und Chaconin vor. Nimmt man zu viel von den beiden toxischen Pflanzenstoffen zu sich, kann man sich dadurch vergiften. Eine mögliche Vergiftung erkennt man an Symptomen wie Kopfschmerzen, Durchfall, Magenkrämpfen und Erbrechen.
Wie kann man eine Vergiftung vermeiden?
Die Vergiftungsgefahr stuft das BfR zwar als nicht besonders hoch ein, dennoch warnt das Institut davor Kartoffeln mit einem hohen Glykoalkaloid-Gehalt zu verzehren. Prinzipiell gilt die Faustregel, dass die giftigen Pflanzenstoffe in ergrünten Kartoffeln stärker vorhanden sind als in nicht-ergrünten. Deshalb sollte man grüne Stellen ausschneiden und im Zweifelsfall sehr grüne Kartoffeln aussortieren. Das bayerische Verbraucherportal für Ernährung und Gesundheit schreibt, dass der Glykoalkaloid-Gehalt in den Keimen, im Bereich der Augen und in der Kartoffelschale sehr hoch ist. Es rät daher diese Stellen auszuschneiden. Bereits indem man die Kartoffeln schält, kann die Vergiftungsgefahr deutlich reduziert werden. Denn alleine in der Schale sind 90-95 % der Glykoalkaloide zu finden.
Um von vornherein zu vermeiden, dass die toxischen Pflanzenstoffen in gefährlicher Konzentration entstehen, hilft es die Kartoffeln kühl, dunkel und trocken zu lagern. Dann kann man die Kartoffeln ohne Bedenken essen.