Es gibt unzählige menschliche Ängste, die sich sehr unterscheiden können. Während die einen Höhen- oder Platzangst haben, ist es bei anderen die Angst vor Dunkelheit, Spinnen, Clowns oder im Fahrstuhl stecken zu bleiben. Fakt ist: Jeder Mensch hat Ängste und diese sind im gewissen Maße auch nützlich, um uns vor Gefahren zu schützen. Angst ist in der Regel also ein völlig natürliches Gefühl, ebenso wie Freude, Dankbarkeit, Wut oder Ärger.
In diesem Beitrag erklären wir dir, wie Angst entsteht, woran man sie erkennt und wann Angst zu einer ernsthaften Erkrankung wird.
Wie entsteht Angst?
Angst breitet sich in unserem Körper als Reaktion aus, um uns vor Gefahren zu bewahren. Starke Angst kann auch in Panikattacken umschwenken. Rund 20 – 30 % der Bevölkerung erleiden eine solche Panikattacke im Leben. Treten diese Attacken häufiger auf, sprechen wir von einer Panikstörung.
Woran erkenne ich Panikattacken?
Diese Anzeichen sprechen dafür:
- Die Ängste machen 80 % deiner täglichen Gedanken aus.
- Deine Lebensqualität wird durch die vorherrschenden Ängste massiv beeinträchtigt.
- Du ziehst dich immer mehr zurück und meidest Situationen und Orte, die diese Angst in dir auslösen könnten (Angst vor der Angst).
- Du bemerkst, dass du durch deine Ängste immer depressiver wirst.
- Du hattest bereits Suizidgedanken.
- Du versuchst deinen Ängsten im Rausch zu entkommen (Alkohol, Drogen, Beruhigungsmittel etc.).
- Deine privaten und beruflichen Beziehungen leiden unter deinen Panikattacken.
- Du beobachtest eine körperliche Reaktion auf die Angst und dein Körper versetzt sich sofort in Alarmbereitschaft.
- Dein Herz beginnt zu rasen und deine Brust fühlt sich eng an, sodass es dir schwer fällt zu atmen.
- Du fühlst dich ohnmächtig, unsicher und leidest unter Schwindel.
- Du hast ein Engegefühl im Hals.
- Deine Angst tritt plötzlich auf.
- Sie kann zu jeder beliebigen Uhrzeit und an jedem Ort aufkommen. Egal, ob Zuhause, vor einer Prüfung oder beim Einkaufen.
- Deine Panikattacke dauert einige Minuten.
Wie entstehen Panikattacken?
Auslöser solcher Attacke können bestimmte Gegenstände, Situationen oder Geräusche sein. Der Grund für eine Panikattacke ist von Person zu Person unterschiedlich und nicht immer sofort ersichtlich. Chronischer Stress kann ebenso eine Panikattacke hervorrufen. Dabei ist eine solche Attacke nur ein Signal des Körpers, dass es so nicht weiter gehen kann.
Wann wird Angst zu einer Krankheit?
Wenn Panikattacken zur Regelmäßigkeit werden, kommt es zu einer Panikstörung. Hierbei handelt es sich um eine Angsterkrankung. Bei lediglich 2-3 % der Betroffenen entsteht eine Panikstörung. Hierbei sind Frauen zweimal häufiger betroffen als Männer. Erste Symptome zeigen sich am häufigsten zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr.
Diese erkennt man daran, dass die Gedanken nur noch um die Angst kreisen und das Alltagsleben massiv von ihr bestimmt wird. Beispiel: Wenn eine Person nach einem Unfall Angst hat, wieder Auto zu fahren, kann man von einer Panikstörung ausgehen. Wichtig ist sich dann ärztliche Hilfe zu suchen, um die Panik Stück für Stück überwinden zu können.
Fazit: Angstkrankheit behandeln
Jeder, der schon mal massive Angst oder sogar eine Panikattacke hatte, weiß, wie unangenehm sich dies anfühlen kann. Das Herz schlägt einem fast bis zum Hals und man bekommt kaum Luft. Wenn du von den oben aufgeführten Anzeichen schon mehrere erlebt hast, hat dich höchstwahrscheinlich schon mal eine Panikattacke übermannt.
Sofern dich Ängste nicht komplett vereinnahmen und du beispielsweise trotz eines unwohlen Gefühls in ein Flugzeug oder in einen Fahrstuhl steigen kannst, brauchst du dir keine Gedanken machen. Wenn deine Ängste dich hingegen im Alltag komplett einnehmen und sich der überwiegende Teil deines Lebens darum dreht, solltest du dir professionelle Hilfe suchen.