Das Waldbeeren-Sammeln kann losgehen – Darauf sollte man achten!

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Wer gerne in der Natur unterwegs ist, der sollte ab jetzt besser immer ein kleines Körbchen dabeihaben. Die Waldbeeren Saison beginnt gerade. Wer die Augen offen hält, der findet von jetzt an bis in den Winter hinein zahlreiche bunte Beeren in unseren Wäldern. Im Vergleich zu kultivierten Pflanzen sind wilde Beeren wahre Vitaminbomben und können noch mit vielen weiteren wertvollen Inhaltsstoffen überzeugen.

Nicht alle Wildbeeren sind essbar

Wer die heimischen Wälder durchstreift, der wird fündig werden. Über Generationen hinweg waren die Beeren der Wälder eine gern gesehene zusätzliche Nährstoffquelle für uns Menschen. Wer Waldbeeren sammeln möchte, der sollte sich allerdings auskennen. Nicht alles was in leuchtendem blau, rot, schwarz oder violett in den Wäldern glänzt ist essbar. Manche Beeren sind derart giftig, dass sie auch für uns Menschen tödlich enden können.

  1. Während Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren sehr lecker und bekömmlich sind, sollte man bei anderen bunten Verführungen aufpassen. Dazu zählt unter anderem die Tollkirsche oder auch der Aronstab. Beide sollte man auf jeden Fall meiden.
  2. Wieder andere Beeren sollten auf keinen Fall roh gegessen werden. Sie müssen vor dem Verzehr unbedingt abgekocht werden. Das gilt beispielsweise für den schwarzen Holunder oder den Hartriegel.
  3. Wieder andere Waldbeeren, etwa der Wacholder oder die Vogelbeere, sollten nur in geringen Mengen verzehrt werden Ein übermäßiger Konsum kann etwa zu Magenreizungen führen.
  4. Manchmal ist auch nicht die ganze Frucht genießbar. Bei der Hagebutte sollten entsprechend die Kerne nicht mitgegessen werden. Dasselbe gilt für den Weissdorn oder die Eibenfrucht.
Walderdbeere

Die beliebteste Waldbeere ist woh ldie Walderdbeere. Sie it viel kleiner als die gewöhnliche Erdbeere, dafür aber deutlich intensiver im Geschmack.

Wildbeeren sammeln – Achtung nicht alles ist erlaubt

Wer in den Wald geht, um Beeren zu sammeln, der darf es damit aber nicht übertreiben. Es gibt in Deutschland zwar ein „Recht auf Aneignung von Waldpflanzen“ und demnach ist das Sammeln von Pilzen und Waldbeeren grundsätzlich erlaubt. Das gilt allerdings nur in gewissen Grenzen. So darf nur für den Eigenbedarf gesammelt werden. Wer dies gewerblich tut oder große Mengen aus dem Wald holt, der muss mit Strafen rechnen oder aber er holt sich vorab die Erlaubnis der unteren Forstbehörde. Zudem gibt es eine weitere Einschränkung auf einen „ortsüblichen Umfang“. In Nationalparks ist das Sammeln von Waldbeeren zudem grundsätzlich untersagt. Was für Waldbeeren gilt, das gilt auch für das Sammeln von Wildkräutern.

In Österreich sind die Regelungen ähnlich. Dort darf man bis zu 2 Kilo für den Eigenbedarf entgeltfrei sammeln. Allerdings auch nur dann, wenn nicht explizit ein Verbot ausgesprochen wurde. Wenn man also ein entsprechendes Verbotsschild findet, dann sollte man sich daran halten. In Frankreich gibt es eine Grenze von 3,5 Kilo. Die ist zwar durchwegs großzügig, wer diese jedoch überschreitet, der kann allerdings mit erheblichen Geldbußen oder sogar Gefängnis rechnen.

Wer sich allerdings an die Regeln hält und es nicht übertreibt, der sollte keine Probleme bekommen. Wenn überhaupt, dann sollte man auf andere Dinge achten.

Fuchsbandwurm – Beerensammler aufgepasst

Der Fuchsbandwurm galt schon Mal als ausgerottet, jedoch sind nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in jedem vierten Fuchs der Bandwurm nachweisbar. Zwar ist ein Befall eines Menschen recht unwahrscheinlich, jedoch nicht ausgeschlossen. Befällt der Fuchsbandwurm jedoch uns Menschen ist dies lebensgefährlich und kann entsprechend zum Tod führen. Für Waldbeerensammler gilt entsprechend folgendes:

  • Waldbeeren sollten vor dem Verzehr immer gründlich gewaschen werden
  • Besser noch man erhitzt die Beeren-Ernte über 60 Grad Celsius
  • Einfrieren oder das Einlegen in Alkohol tötet die Erreger NICHT ab
Hagebutte

Bei Hagebutten sollten die Kerne nicht mitgegessen werden.

Wann kann ich welche Waldbeeren sammeln?

Wer Waldbeeren sammeln möchte, der sollte nicht nur wissen wo er sie finden kann, er muss auch wissen wann diese reif sind. Wir haben eine kleine Hilfe für euch.

Erntezeiten von Waldbeeren als Tabelle:

NameJuniJuliAug.Sept.Okt.Nov.Dez.Bemerkung
Blutroter Hartriegelxxxxroh ungenießbar
Eberesche / Vogelbeerexxnur in kleinen Mengen roh essen
Echte Brombeerexx
Eingriffliger WeissdornxxFrucht vom Kern lösen
EisbeerexxNach dem ersten Frost
Europäische EibexKern ist giftig
Felsen-Kirschexxx
Gewöhnliche Berberitzexx
Gewöhnliche MehlbeerexxxxNach dem ersten Frost
Gewöhnlicher Wacholderx
Heidelbeerexx
Himbeerexx
HagebuttexOhne Kerne essen
Kornelkirschexxxx
MahoniexxNur in geringen Mengen verzehren
MispelxxNach dem ersten Frost
Preiselbeerexxx
Sanddornxx
SchlehexxxxNach dem ersten Frost
Schwarzer HolunderxxNicht roh essen
Stachelbeerex
Traubenkirschexxxx
Vogelkirschexx
Walderdbeerexx
Wilde Blasenkirschexx

Allerdings sollte man wissen, dass es von Jahr zu Jahr aufgrund von Temperaturschwankungen und variierenden Niederschlägen Abweichungen geben kann.

Wie gesund sind Waldbeeren

Grundsätzlich stecken Waldbeeren voll mit wertvollen Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Deren Anteil ist im Vergleich zu gezüchteten Kulturpflanzen meist deutlich höher. Die soganannten Sekundärstoffe werden von den Pflanzen zur chemischen Abwehr von Krankheiten, Schädlingen oder Mikroorganismen genutzt. Sie können aber auch vor zu hoher Sonneneinstrahlung schützen oder Pflanzenzellen vor Überhitzung schützen.

Viele der verschiedenen Pflanzenstoffe können auch wir Menschen uns zunutze machen. Sie können ebenfalls schützend für unseren Körper wirken. So gehören beispielsweise wilde Preiselbeeren zu den am reichsten mit Antioxidantien ausgestatteten Früchten überhaupt. Sie gelten damit als zellschützen oder sogar krebsverhütend. Andere stimulieren unseren Magen-Darm-Trakt, lindern Schmerzen und Entzündungen oder können unseren Blutdruck regulieren.

Waldbeeren sind ein essenzieller Bestandteil der Naturmedizin. Aber auch hier gilt, man sollte wissen, wie die einzelnen Früchte angewendet werden. Wer sie falsch dosiert oder gegebenenfalls vergisst zu erhitzen, der kann auch mit negativen Folgen rechnen.

Die eine oder andere Beere finden wir allerdings auch bei unserer Zusammenstellung der nährstoffreichsten Früchte wieder:

Auch die Blätter von Waldbeeren sind gesund

Das ist Früchte der Waldbeeren gesund sind, das steht für die meisten außer Frage. Kaum jemand kommt jedoch auf die Idee, dass auch die Blätter der Pflanzen einen großen gesundheitlichen Mehrwert besitzen. So sind die Blätter von Brombeeren, Himbeeren und Walderdbeeren aber sehr gerbstoffreich. Sie wirken damit antiseptisch, entzündungshemmend, blutstillen und auch juckreizlindernd. Besonders beliebt sind dabei Teeaufgüsse bei Entzündungen im Hals- und Rachenraum oder aber auch bei akutem Durchfall. Als „Pflaster“ können die Blätter in zerriebener Form auch auf Insektenstichen kleine Wunder vollbringen.

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