Jeder hat es schon einmal getan: Zu Neujahr eine nicht enden wollende Liste mit Punkten niedergeschrieben, was er sich für das neue Jahr alles vornimmt. Mit dem Rauchen aufhören vielleicht. Mehr Sport. Gesünder ernähren. Abnehmen. Mehr Zeit für sich selbst. Wir alle finden irgendwas an uns oder an unserem Leben verbesserungswürdig. Nur, warum fällt es uns so schwer, diese Dinge langfristig zu ändern? Wir haben recherchiert und wissen nun, warum Vorsätze zu Jahresanfang quasi scheitern müssen!
„Der Weg zur Hölle ist mit Vorsätzen gepflastert“, so treffend beschrieb Samuel Johnson (1709-1784) bereits im 18. Jahrhundert die recht menschlichen Angewohnheit, sich selbst oder sein Leben ständig verbessern zu wollen – und kläglich daran zu scheitern. Pünktlich zum Jahreswechsel schießen gute Vorsätze wie Primeln im Frühling aus dem Boden. Dabei wäre Letzteres die besser geeignete Jahreszeit, um mit Aktivitäten wie Sport/Joggen anzufangen.
Alles eine Frage des Timings! Denn, nicht nur Bewegungsmuffel verspüren wenig Motivation sich vor nass-grauer Kulisse vollregnen zu lassen. Es überhaupt in der kalten Jahreshälfte aus dem Bett zu schaffen, ist eine Kunst, da nun Erkältungen und Infekte Saison haben. Nutzt den Winter also besser für eine ausgiebige Erholungsphase und startet dafür im Frühjahr durch.
Ihr wollt euren Süßigkeitenkonsum reduzieren? Während Plätzchenreste und Schokoweihnachtsmänner noch im Regal lauern? Schlechte Idee! Gönnt euch den Winterspeck und nutzt lieber die traditionelle Fastenzeit für eine Zuckerpause. Damit der Bikini bis zum Sommer sitzt, reicht eine kurzfristige Ernährungsumstellung nicht aus. Auch hier ist Zeit ein wichtiger Faktor: Oft schlingen wir unser Essen einfach runter und bekommen es hinterher mit Heißhungerattacken quittiert. Besser ist langsam zu kauen und zu genießen. Zum Beispiel bei einem guten Essen mit Freunden im Restaurant.
Es gibt noch etwas, für das wir uns viel mehr Zeit nehmen sollten, um überhaupt effektiv unsere Vorsätze angehen zu können: Guter Schlaf! Die Wissenschaft hat längst einen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Übergewicht herstellen können. Denn wer zu wenig schläft, greift eher zu fettiger und kalorienreicher Nahrung. Und um zu wissen, dass sich ein Schlafdefizit negativ auf Konzentration und Energie im Alltag auswirkt, braucht es keine Studie.
A prospos Schlafmangel: Den Vorsatz auf Kaffee zu verzichten, könnt ihr getrost von eurer Liste streichen. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass Kaffee (in Maßen konsumiert) diversen Erkrankungen wie Depressionen, Parkinson, Hautkrebs (bei Frauen) und Typ 2 Diabetes vorbeugt oder die Symptome mildert. Koffein regt außerdem die Gehirnaktivität hat, steigert die körperliche Leistungsfähigkeit und bringt den Stoffwechsel in Schwung – gut für eure Figur!
Wenn unsere Zeit nun für Essen und Schlafen draufgeht, wo bringen wir dann den Sport unter? High Intensity Training – kurz HIT – ist die Antwort. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass bereits zwei bis drei Einheiten à 15 bis 30 Minuten Sport pro Woche einen positiven Effekt auf Fitness und Gesundheit haben.
Überhaupt gilt die Devise: Weniger ist besser als gar nicht! Das Paretoprinzip, benannt nach dem Ökonomen und Soziologen Vilfredo Pareto, besagt, dass 80 % der Ergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht werden. Wer also jeden Tag 20 Seiten in einem Buch liest, kommt eher zum Ziel, als jemand der sich täglich 100 vornimmt und dann gar keine Zeit dafür findet. Daher unser Rat: Manchmal ist Faulsein effektiver als sich selbst zu viel vorzunehmen und dann zu scheitern. Also gönnt euch doch dieses Jahr einfach ein Nickerchen, während andere über ihren Vorsatz-Zettel brüten.