Oft ist zu viel des Guten wiederum schlecht, das könnte auch für Vitamin B12 gelten, warnt eine niederländische Studie.
Zu viel oder zu wenig Vitamin B12
Wenn der Körper nicht ausreichend mit Vitamin B12 versorgt wird, kann es zu Blutarmut, vermehrter Müdigkeit und Aufmerksamkeitsschwächen kommen. Was jedoch geschieht, wenn der Körper mit Vitamin B12 überversorgt wird, ist bislang noch nicht klar: Bei Alten und bei Kranken wurden sehr hohe B12-Werte mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht, eine niederländische Studie hat nun untersucht, ob das für alle gilt.
Studie untersucht die Gefahr einer Vitamin B12-Überversorgung
Grundlage dafür waren die B12-Werte von knapp 6.000 gesunden Frauen und Männern mit einem Altersdurchschnitt von 54 Jahren. Patienten, die Vitamin B12 zum Studienzeitpunkt injiziert bekamen, wurden ausgeschlossen. Ob die Teilnehmenden nebenbei rezeptfreie Supplemente einnahmen, wurde nicht überprüft. Dafür kontrollierten die Forscher Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, BMI, diverse Erkrankungen sowie Tabak- und Alkoholkonsum. Sie fanden heraus: Die Sterblichkeitsrate bei denjenigen mit B12-Werten im höchsten Viertel war fast zweimal so hoch wie bei denen im niedrigsten Viertel.
Sollte man Vitamin B12 supplementieren?
„Oft werden hohe Mengen an Vitamin B12 ohne medizinische Anhaltspunkte eingenommen“, sagte der Studienautor Prof. Dr. Bakker der New York Times. Sehr hohe B12-Werte, erklärte er, „könnten die Darmflora auf eine Weise verändern, die schädlich sein könnte – niemand weiß es wirklich.“ Er betonte, dass die Studie nur eine Verbindung und keine Ursache-Wirkungs-Beziehung nachweise. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät Erwachsenen zu 4,0 µg Vitamin B12 pro Tag. Vitamin B12 ist fast ausschließlich in Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukten enthalten, Veganer fordert die DGE daher dazu auf, Vitamin B12-Präparate einzunehmen. Die Autoren der Studie empfehlen jedoch Vitamin B12 am besten nur dann zu supplementieren, wenn ein Mangel festgestellt wurde.