Wir alle wissen, dass eine gesunde Ernährung eine wichtige Rolle für die Gesundheit unseres Körpers spielt. Man ist sprichwörtlich, was man isst. Denn eine gesunde Ernährung verbessert den allgemeinen Gesundheitszustand, die Leistungsfähigkeit und das Immunsystem. Niederländische Forscher fanden nun heraus, dass eine gesunde Ernährung mit einem größeren Hirnvolumen verbunden ist.
Die Studie
Die Wissenschaftler des Erasmus University Medical Center in Rotterdam ließen über 4000 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren, die weder Demenz noch kortikale Infarkte hatten, einen Fragebogen ausfüllen. Darin machten die Probanden zu verschiedenen Zeitpunkten über mehrere Jahre immer wieder Angaben wie häufig und wie viel sie von den 389 aufgelisteten Nahrungsmitteln im letzten Monat aßen. Die Forscher berechneten dann die Qualität der Speisen jedes Teilnehmers anhand der niederländischen Ernährungsempfehlungen. Dabei teilten sie die unterschiedlichen Lebensmittel verschiedenen Kategorien wie Obst, Gemüse, Nüsse, Milchprodukten, Fisch oder Alkohol zu. Sie stuften die gesamten Ergebnisse dann auf einer Skala von 0 bis 14 ein. Um den Einfluss der Ernährung auf das Gehirnvolumen zu messen, wurden die Gehirne der Teilnehmer zwischen 2005 und 2015 mehrmals mit einem MRI gescannt.
Die Ergebnisse
Diesen Monat veröffentlichten die Forscher ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Neurology. Sie kamen zu dem Schluss, dass eine bessere Ernährungsqualität mit einem größeren Gesamtgehirnvolumen, mehr grauer und weißer Substanz sowie einem größeren Hippokampusvolumen verbunden ist. Die Forscher sind daher der Meinung, dass eine gesunde Ernährung mit einem größeren Gehirnvolumen zusammenhängt. Diese besteht für sie aus viel Obst und Gemüse, Nüssen, Vollkorn, Milchprodukten, Fisch und nur wenig zuckerhaltigen Getränken.
Einschätzung der Studie
Da es eine Beobachtungsstudie ist, gibt es keinen erwiesenen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, sondern lediglich einen statistischen. Das ist den Forschern natürlich selbst bewusst. Sie fordern deshalb weitere Nachforschungen, um direkte und indirekte Auswirkungen der Ernährungsqualität auf die Gehirn-Gesundheit zu untersuchen. Dr. Sara Imarisio, Leiterin der britischen Alzheimer Forschungs-Stiftung, resümiert folgendes zur Studie: „Die aktuell bewährten Belege sprechen dafür, dass neben einer gesunden Ernährung, Nicht-Rauchen, maßvoll Alkohol trinken, ein kontrollierter Blutdruck und Cholesterinspiegel, geistig und körperlich fit zu bleiben alle dazu beitragen können ein gesundes Gehirn im Alter zu erhalten.“