Deutschland steckt mitten in der Energiewende und die macht auch vor Veganern keinen Halt. Die Technischen Werke Ludwigshafen haben jetzt mit „Vegawatt“ einen veganen Stromtarif im Angebot. Was steckt aber dahinter?
Das Angebot für Veganer geht bereits lange über reine Lebensmittel hinaus. Nicht nur Kosmetik, Schuhe oder Klamotten werden vegan, auch Automobilhersteller wie Tesla liefern vegane Autos. Deshalb klingt es auch nicht so abwegig, wenn jetzt auch Stromanbieter nachziehen und veganen Strom verkaufen.
Wann ist Strom vegan?
Veganer Strom darf dem Tierwohl nicht schaden und soll zudem umweltfreundlich sein. Wie soll das aber funktionieren? Zu allererst sind die konventionellen Kraftwerke, die etwa Atom- oder Kohlestrom produzieren, nicht mit im veganen Strommix enthalten.
Auch bei Windkraftanlagen kann es aufgrund von Vögeln, welche daran verenden, zu Tierleid kommen. Ebenso müssen Biogasanlagen aus dem Mix genommen werden. Sie sind nicht vegan, da sie in aller Regel auch Gülle, und damit tierische Reststoffe verwerten. Zuletzt bleibt noch der Solarstrom für den veganen Strom übrig. Sieht man von wenigen fliegenden Insekten ab, so ist der negative Einfluss dieser Anlagen auf Tiere überschaubar.
Ist Solar tatsächlich vegan?
Allerdings gibt es auch gegen Solarstrom seitens mancher Veganer bedenken. So sind diese Anlagen oftmals auf Schweineställen montiert oder aber Insekten landen auf den heißen Modulen und werden sprichwörtlich gegrillt. Sie verwechseln die Oberflächen der Solaranlagen aufgrund ähnlicher Lichtpolarisation mit Wasserflächen und laichen auf den Solarmodulen ab.
Hinzu kommt, dass heute noch nicht eindeutig gesagt werden kann, dass Kunden tatsächlich nur Strom aus PV-Anlagen bekommen. Rein technisch ist dies zu realistischen Kosten nicht in Echtzeit möglich, lediglich bilanziell können gewisse Strommengen diesen Anlagen zugeordnet werden.
Somit gibt es den veganen Strom bisher nur auf dem Papier und selbst das nur mit Abstrichen. In der Realität muss jedoch noch etwas getrickst werden.