300.000 Euro Strafe drohen einem Hersteller in Frankreich, wenn er „veganen Speck“ auf den Markt bringt. Doch zu verbieten, dass pflanzliche Alternativen nach tierischen Produkten benannt werden dürfen, ist ein gehöriger Unfug.
„Veganer Speck“ ist in Frankreich verboten
In Frankreich wurde 2018 ein Gesetz verabschiedet, dass es pflanzlichen Produkten verbietet sich nach Fleisch- oder Milchprodukten zu benennen. Wer „veganen Speck“, „Tofuwürstchen“ oder „Soja-Milch“ auf den Markt bringt, dem droht eine Strafe von 300.000 Euro. Auch in Deutschland und der EU gibt es ähnliche Pläne. Das Argument lautet: Pflanzliche Produkte sollten nicht wie tierische Produkte benannt werden dürfen, weil ihre Bezeichnung dann in die Irre führt – „Pseudo-Fleischgerichte“ zum Beispiel täuschen Verbrauchern vor, sie würden Fleisch essen.
Die Angst der Fleischindustrie
Doch dahinter steckt nicht die ehrenwerte Absicht die Verbraucher zu schützen, sondern die schiere Angst der Fleischindustrie den Kampf gegen nachhaltige Alternativen zu verlieren. Denn würde man das Verbot konsequent durchziehen, müsste man nicht nur die neue, pflanzliche Alternativen, sondern alle gängigen Produkte, die nach tierischem Inhalt klingen, verbieten: In was soll man dann Erdnussbutter, Kokosmilch oder Katzenzungen umbenennen?
Vielleicht sollten die fröhlich daher argumentierenden Fleisch-Fanatiker daran erinnert werden, dass auch in so manchen tierischem Produkt im Namen ein Tier steckt, das gar nicht drin ist: In Hotdogs ist kein Hundefleisch, in Lachsschinken kein Lachs und in Leberkäse sogar weder Leber noch Käse. Dagegen ist die Bezeichnung „veganer Speck“ doch geradezu ehrlich: Sie macht durch den Zusatz „vegan“ vor Speck klar, dass es sich nicht um das konventionelle Tierprodukt handelt. Es glaubt doch niemand ernsthaft, dass im „veganem Speck“ Schweinefleisch ist.
Der Vorteil der Bezeichnung „veganer Speck“
Stattdessen hat es einen großen Vorteil neue, pflanzliche Alternativen nach altbekannten Fleisch- oder Milchprodukten zu benennen: Jeder weiß sofort, worum es sich handelt – also welchen Geschmack und welche Konsistenz das Produkt hat und wofür man es verwenden kann. Wenn für vegane Alternativen der Name dessen, was nicht genannt werden darf, das ist, was sie als ersetzen könnten, wie sollten dann Verbraucher möglichst einfach auf umwelt- und tierfreundlichere Alternativen umsteigen können? „Veganer Speck“ und Co. heißen ja nicht so damit sie Veganer kaufen, sondern um zu signalisieren, dass es Alternativen zu tierischen Produkten gibt; so können sie Verbrauchern, die daran interessiert sind, eine Ernährungsumstellung leichter machen.
Wirklich irreführend ist dagegen, wie beim tierischen Produkten das Leid der Tiere und die eigentlichen Inhalte verschleiert werden. Für fast jedes tierische Produkt werden Tiere gequält und getötet: Schinken heißt ja auch nicht „totes Fleisch vom Schweinearsch“, obwohl es genau das ist.
Hoffe das verbot wird hier auch durch gesetzt
Ist klar eine lüge die vegane industrie hat einfach angts wen sie das so nicht mehr benennen würden, die verkäufe einbrechen und köntslich den fleisch heschmack nach zu ahmen find ich auch echt traurig
Sehr guter Artikel! Unzählige Tierfreunde fressen jeden Tag Tiere, ohne einen Funken Empathie zu empfinden. Konfrontiert man sie mit der Wahrheit, mit dem Leid und Elend in der Milch- und Fleischindustrie, mit der Quälerei und der Angst, die die Tiere in den Schlachthäusern ertragen müssen, wiegeln die ab, wollen sie nichts hören…fressen einfach weiter. Schimpfen auf die, die traumatisiert vom Töten der Tiere sind, obwohl sie doch die Auftraggeber des Mordens an unseren fühlenden Mitgeschöpfen sind. Ich hoffe, diese Verbrechen hören auf!