Veganer können länger und sind deshalb auch besser im Bett. Das behauptet zumindest die Tierschutzorganisation PETA mit ihrem Werbespot, in dem der Veganer ein leidenschaftlicherer Liebhaber ist, der mehr Ausdauer hat und die Frau ebenfalls auf ihre Kosten kommt. Eher enttäuschend ist im Gegensatz dazu die Leistung des Fleischkonsumenten in dem Video.
Natürlich ist der Spot zuerst einmal ein Aufmerksamkeitsfänger; eine überspitzte Darstellung, um die Zuschauer zum Schmunzeln zu bringen und wichtiger noch- auf sich aufmerksam zu machen. Die Tierrechtsorganisation PETA greift bekannter Weise gerne zu solchen Methoden. Neben dem Spot gewinnen sie die Aufmerksamkeit der Leute auch mit Nacktbildern hübscher Frauen in der Kampagne „Pelz? Lieber nackt!“.
Ein kleines Fünkchen Wahrheit?
Doch steckt in dieser Aussage auch ein Fünkchen Wahrheit? Hat eine vegane Ernährung tatsächlich Auswirkungen auf die Leistung des Mannes im Bett?
Die vegane Ernährung unterscheidet sich von der herkömmlichen, typisch deutschen Ernährung in dem Aspekt, dass sie durch den Nicht-Konsum von Fleisch und Milchprodukten kein tierisches Cholesterin und keine tierischen Fette aufweist. Das Cholesterin aus einer rein pflanzlichen Quelle ist in so geringen Mengen vorhanden, dass es, laut dem Verein für Unabhängige Gesundheitsberatung, zu vernachlässigen ist.
Doch wie wirken sich Cholesterin und tierische Fette auf das Stehvermögen aus?
Ein erhöhter Konsum dieser beiden Dinge führt zu gravierenden gesundheitlichen Problemen, wie der koronaren Herzkrankheit, Herzinfarkten oder sogar Schlaganfällen. Die Herz- und Kreislauferkrankungen stellten im Jahr 2015 sogar mit fast 40% die häufigste Todesursache in Deutschland dar.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Cholesterin sich in den Gefäßwänden und Arterien absetzt. Dadurch werden die Blutgefäße verengt, der Blutfluss wird gehemmt und es kommt mit der Zeit zu Schwierigkeiten bei der Durchblutung.
Auch der Penis ist davon betroffen
Bei einer Gefäßverengung der Beckenarterien kommt es zu einer Durchblutungsstörung in dem davon betroffenen Organ. Die Folge ist eine Erektionsstörung. Die verstopften Arterien verhindern also, dass genug Blut für eine Erektion fließt.
Natürlich ist das nicht der einzige Grund für die fehlende Standhaftigkeit eines Mannes; emotionale Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Wenn man aber vom emotionalen Wohlbefinden absieht, ist die erste Hürde für das Vergnügen durch eine vegane Ernährung genommen.
Wirklich besser im Bett?!
Dadurch lässt sich jedoch nicht automatisch schlussfolgern, dass Veganer besser im Bett sind. Denn ist nicht die Leidenschaft das, was einen guten Liebhaber ausmacht? Auch dafür spielt die Ernährung eine wichtige Rolle.
Eine Studie des British Journal of Health Psychology belegt nämlich den Zusammenhang zwischen der konsumierten Menge von Obst und Gemüse und einer heiteren Stimmungslage. Die Probanden beschrieben positive Gefühle und fühlten sich teilweise noch am nächsten Tag ruhiger, zufriedener und energetischer.
Da Veganer mehr frisches Obst und Gemüse zu sich nehmen, sind sie auch vitaler, gelassener und positiver gelaunt, was sicherlich auch zu gutem Sex beiträgt. Lebensmittel wie Granatäpfel, Brokkoli, Feigen, Wassermelonen und Spinat erhöhen außerdem das Sexverlangen.
Alles in allem klingt die vegane Lebensweise dann doch schon fast nach dem perfekten Rezept für ein befriedigenderes Sexleben.