Neben einer veganen Ernährung entscheiden sich immer mehr Menschen für eine vegane Rohkost. Zumindest zeitweise ist dies eine gute Möglichkeit unseren Körper mit vielen Vitaminen und sonstigen Nährstoffen zu versorgen. Die Rohkost-Diät sollte jedoch gut vorbereitet sein und auf die eine oder andere Besonderheit ist dabei zu achten. Wir möchten euch eine Einführung in die vegane Rohkost geben und natürlich auf die Vorteile und Nachteile hinweisen.
Was ist Rohkost?
Es gibt verschiedene Ausprägungen und Definitionen für Rohkost. Grundsätzlich werden aber sämtliche Lebensmittel im unverarbeiteten Zustand gegessen. Das bedeutet, dass diese vor dem Verzehr nicht durch Hitze, chemische oder mechanische Prozesse verändert werden. So werden zum Beispiel bei Ölen ausschließlich kaltgepresste Öle verwendet oder beim Trocknen von Früchten nur die mindestens dafür notwendige Temperatur verwendet.
Grundsätzlich sind bei der Rohkosternährung auch tierische Lebensmittel erlaubt. Eine vegane Rohkost schließt diese natürlich aus.
Was muss ich bei veganer Rohkost beachten?
Wer beginnt sich mit Rohkost zu beschäftigen, der sollte sich vorerst gut darüber informieren. Unser Magen ist es in aller Regel nämlich nicht gewohnt von heute auf morgen umzuschalten und nur noch Rohkost zu verdauen. Es kann in Folge zu verschiedenen Verdauungsschwierigkeiten kommen. Wer also eine Rohkost-Diät beginnt, dem ist anzuraten nach und nach den Anteil der Rohkost in der allgemeinen Ernährung zu steigern.
Es gibt inzwischen zahlreiche Bücher über Rohkost. Sie reichen von Einführungen und Ernährungsplänen für den roh veganen Selbstversuch bis hin zu ausgiebigen Kochbüchern mit vielen Rohkost-Rezepten. Wer also mit dem Gedanken spielt stärker in die Rohkost einzusteigen, der sollte sich mittels spezieller Rohkost-Bücher oder auch auf der Internetseite vom VEBU – Vegetarierbund Deutschland dazu gut informieren.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, der ist mit einem auf vegane Ernährung und Rohkost spezialisierten Ernährungsberater gut beraten. Mit ihm gemeinsam lassen sich zumindest für die Anfangszeit Ernährungspläne besprechen, so dass eine ausreichende Versorgung mit den Lebensnotwendigen Nährstoffen gewährleistet ist und der Übergang von der bisherigen Kost ohne Probleme funktioniert.
Was darf ich bei veganer Rohkost noch essen?
Die Rohkost-Küche bietet eine deutlich höhere Vielfalt als man im Allgemeinen annehmen mag. Es lassen sich sogar Kuchen in Rohkost „backen“ oder anderweitige rafinierte Menüs zaubern. Am gängigsten sind jedoch Smoothies, Nüsse oder Salate. Gerade zu Beginn ist das auch am Einfachsten und mach braucht nicht extra eine aufwendige Küchenausstattung zu kaufen.
Inzwischen werden aber bereits Pralinen, Brot und auch Nudeln in Rohkost-Qualität angeboten. Somit ist die vegane Rohkost heute bereits deutlich leichter umzusetzen, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Allerdings muss man sich daran gewöhnen keine warmen Speisen mehr zu sich zu nehmen. Es gilt im Allgemeinen eine Temperaturgrenze von etwa 40 Grad Celsius.
Was sich aber immer noch als besonders herausfordernd darstellt, ist die vegane Rohkost unterwegs oder auf Reisen durchzuhalten. Die wenigsten Restaurants sind darauf eingerichtet bzw. wissen damit umzugehen. Folglich ist eine gute Vorbereitung bei einer Rohkost-Diät das A und O. Man muss sich daran gewöhnen jeden Abend seine Mahlzeiten für den nächsten Tag vorzubereiten.
Vorteile durch vegane Rohkost
Seinen Rohkostanteil an der Ernährung zu steigern kann sich durchaus positiv auf den Körper auswirken. Statistiken zeigen zum Beispiel, dass Rohköstler ein deutlich geringeres Durchschnittsgewicht im Vergleich zur Gesamtbevölkerung besitzen und damit in der Regel schlanker und zum Teil auch fitter sind. Auch der hohe Anteil an Obst und Gemüse und der darin enthaltene hohe Anteil an Nähr- und Mineralstoffen ist als durchwegs positiv zu sehen.
Man geht sogar davon aus, dass bei einer stärkeren Konzentration auf unverarbeitete Lebensmittel die Anfälligkeit für Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten zurückgehen kann. Durch Erhitzen oder Konservieren gehen in aller Regel viele gesunde Nährstoffe verloren. Insbesondere hitzeempfindliche Vitamine leiden stark darunter. Zusätzlich erhöht sich der Anteil an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen erheblich. Gerade Ersteres kann einem gerade in der Anfangszeit zwar Probleme bereiten, ist grundsätzlich aber gut für die Verdauung.
Es kann sich also durchaus lohnen zumindest für einen gewissen Zeitraum eine Rohkost-Diät durchzuführen.
Nachteile durch vegane Rohkost
Eine dauerhafte Umstellung auf eine roh vegane Ernährung wird von vielen Seiten allerdings als kritisch angesehen. Es gibt gewisse Nährstoffe, dessen Versorgung durch ausschließlich Rohkost als eher unzureichend bewertet wird. Dazu zählen verschiedene Vitamine wie B1, B6 oder Beta-Carotin. Andere Stoffe werden zwar in ausreichender Menge zu sich genommen, können aber vom Körper nicht optimal verwertet werden. Das betrifft insbesondere die Vitamine A und E oder Mineralstoffe wie Magnesium oder Eisen. Wir haben euch aber eine Aufstellung sämtlicher vegane eisenhaltige Lebensmittel übersichtlich zusammengestellt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bewertet weiterhin die Versorgung mit Zink, Kalzium und Jod sowie den Vitaminen B12, D und B2 als nicht ausreichend. Folglich ist es bei einer roh veganen Ernährung wichtiger sich mit den verschiedenen Inhaltsstoffen von Lebensmitteln auseinanderzusetzen, als dies bei einer rein veganen Ernährung notwendig ist.
Abgesehen von den reinen ernährungsbedingten Nachteilen einer veganen Rohkost ist ist diese auch verhältnismäßig teuer. Um eine abwechslungsreiche Ernährung sicher zu stellen braucht es eine gewisse Grundausstattung an Küchengeräten. Hierzu gehören zumindest ein Dörrgerät und ein guter und leistungsfähiger Mixer.
Hochwertige Dörrgeräte zu einem guten Preis findest du hier >>>
Ganz nebenbei sind die einzelnen Zutaten wie Nüsse oder Trockenobst im Supermarkt in aller Regel nicht in Rohkost-Qualität erhältlich. Entweder wurden diese zu stark erhitzt oder auf irgendeine andere Art und Weise verarbeitete. Somit ist man immer noch auf spezialisierte Rohkost-Shops angewiesen und das hat seinen Preis.
Fazit zu veganer Rohkost
Die vegane Rohkost ist ein zweischneidiges Schwert. Temporär kann man seinem Körper mit einer Rohkost-Diät mit Sicherheit etwas Gutes tun – auf Dauer wird es aber wohl eher schwierig. Was zu Hause noch ganz gut funktioniert, bringt einen aber auf Reisen oder unterwegs bzw. im Berufsleben sehr schnell an Grenzen. Gute Vorbereitung ist bei einer gesunden Rohkosternährung daher alles.