Topinambur hat viele Namen. Wörtlich übersetzt heißt die Knolle Erdsonnenblume, wird aber wegen ihrer Form und ihres Geschmacks auch als Erdbirne oder Erdartischocke bezeichnet. Seit einiger Zeit ist Topinambur wieder gefragt, da die Knollen wegen ihres Gehalts an Inulin für Diabetiker gut verträglich sind. Topinambur anbauen im eigenen Garten oder im Kübel ist sehr einfach. Die mehrjährige Staude, die im Übrigen bis zu drei Meter hoch werden kann, ist äußerst anspruchslos, was Boden und Pflege betrifft. Allerdings gibt es ein paar wenige Punkte, die man beachten sollte, wenn man selbst Topinambur pflanzen und ernten möchte.
Topinambur pflanzen
Wenn man Topinambur im Garten pflanzen will, eignet sich am besten das Frühjahr von März bis Anfang Mai. Man kann allerdings auch im Herbst ab September pflanzen, da Topinambur winterhart ist. Das Schöne beim Topinambur anbauen ist, dass er keine großen Ansprüche stellt. Der Boden sollte nicht zu nass, sondern eher locker und etwas sandig sein, das war es dann aber auch schon. Ein sonniger Platz im Garten oder auf dem Balkon ist optimal, um Topinambur zu pflanzen, jedoch verträgt er etwas Halbschatten genauso.
- Topinambur pflanzen: März bis Mai oder September bis November
- Standort: sonnig
- Pflanztiefe: 10 bis 15 cm
- Bodenbeschaffenheit: humos, leicht sandig, kalkarm
- Kübelbepflanzung: Topinambur lässt sich auch im Blumentopf pflanzen. Dieser sollte zum einen groß genug sein, damit die Pflanze möglichst viele Knollen ausbilden kann, und zum anderen an einem sonnigen Platz stehen. Wichtig ist hier: regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden.
- Topinambur als Balkonpflanze: Solange der Balkon genügend Sonne abbekommt und groß genug ist, kann man Topinambur hier bestens pflanzen; man sollte jedoch berücksichtigen, dass die Staude sehr hoch wachsen kann.
- Pflanzabstand: 25 x 40 cm
- Fruchtfolge: Topinambur ist dafür bekannt, dass er sich sehr stark über Rhizome ausbreitet. Deshalb sollte man ihn nicht neben anderen Pflanzen anbauen, außer er wird mit einer Wurzelsperre gepflanzt. Sobald die Ernte geringer ausfällt, was nach einigen Jahren Anbau und Ernte der Fall sein wird, sollte man Topinambur an einem anderen Ort pflanzen.
Pflanz-Tipp: Damit das Pflanzen der Knollen optimal gelingt, empfiehlt es sich, die Erde vor dem Anbau mit Kompost zu mischen. Sobald die Topinambur Knollen gepflanzt sind, wird der Boden leicht angedrückt. Mit den ersten Trieben kann man zusätzlich etwas Erde um diese häufen, um ein höheres Knollenwachstum zu begünstigen.
Topinambur pflegen – gießen und düngen
Topinambur ist ausgesprochen pflegeleicht. Nach dem ersten Frost im Herbst überdauern nur die Knollen, während die oberirdischen Pflanzenteile absterben. Diese sollte man spätestens im Frühjahr vor dem nächsten Austrieb etwa 5 bis 10 cm über dem Boden abschneiden. Ebenso kann man im Frühjahr überschüssige Triebe ab einem halben Meter Wuchshöhe problemlos entfernen, um den Wuchs der Staude etwas einzudämmen. Noch einige Punkte, die man bei der Pflege wissen sollte:
- Topinambur düngen: Topinambur nur auf nährstoffarmen Böden düngen; keine zu stickstoffreichen Dünger verwenden, sondern am besten normalen Kompost, um Fäulnis zu vermeiden
- Topinambur gießen: reichlich gießen, aber Staunässe meiden
- Bodenpflege: Wie schon angesprochen reicht es vollkommen aus, dem Boden immer wieder einmal etwas Kompost zuzuführen.
Tipp: Topinambur Knollen sind frosthart, vertragen den Winter aber trotzdem besser, wenn man die Pflanze mit Vlies oder Nadelholzreisig schützt.
Topinambur ernten
Topinambur Knollen werden von Oktober bis Mai geerntet, solange der Boden nicht gefroren ist. Da die Knollen winterfest sind und bis zu 15 Grad im Minus hervorragend vertragen, kann man sie nach Bedarf ernten. Mit einer eingepflanzten Knolle lässt sich im Durchschnitt das Zehnfache ernten.
TIPP – erntereife Pflanzen erkennen. Topinambur ist erntereif, wenn die oberirdischen Pflanzenteile braun und welk werden.
TIPP – Boden vor Frost schützen. Auf gefrorenen Böden kann man Topinambur nicht ernten. Um auch in besonders kalten Monaten an die Knollen zu kommen, kann man den Boden vor dem ersten Frost mit Stroh oder Heu abdecken, damit er nicht so schnell gefriert.
Topinambur lagern
Im Gegensatz zur Kartoffel ist die Haut einer Topinambur Knolle sehr viel dünner, weshalb sie schneller Feuchtigkeit verliert und deshalb nicht so lange gelagert werden kann. Bei offener Lagerung hält Topinambur nur 1-2 Wochen, bevor die Knollen austrocknen und schrumpelig werden. Es gibt jedoch einige Methoden, um auch Topinambur für einige Monate zu lagern. Grundsätzlich wird eine Lagertemperatur von 1-2°C und eine Luftfeuchtigkeit von 90% empfohlen.
- Topinambur kurzfristig im Kühlschrank lagern: Für etwa zwei Wochen bleibt Topinambur frisch, wenn man die Knollen ungewaschen (!) im Gemüsefach des Kühlschranks lagert. Werden sie zusätzlich luftdicht verpackt, halten sie sogar bis zu einem Monat.
- Topinambur im Keller lagern: Sofern man im Keller einen dunklen und nicht zu trockenen Platz findet, kann man auch hier Topinambur lagern. Gleiches gilt hier wie im Kühlschrank: Möchte man die Knollen bis zu einem Monat erhalten, sollten sie am besten luftdicht gelagert werden.
- Topinambur in Sand lagern: Das ist eine nicht ganz intuitive Möglichkeit, um Topinambur etwas länger zu lagern. Dazu einen Eimer oder eine Kiste mit circa 5 cm Sand füllen und die Knollen einzeln im Abstand von 2 cm zu den anderen hineinsetzen. Das Ganze wird so lange fortgeführt, bis alle Knollen eingegraben wurden. So bleiben sie bis zu 4 Monate frisch.
Möchte man Topinambur bis zu einem Jahr lagern, sollte man ihn einfrieren. Das geht problemlos, indem man die Knollen vorher wäscht, schält und in kleine Stücke schneidet. Danach werden sie in einer Frischhaltefolie oder Frischhaltebox ins Gefrierfach gelegt. Man kann die Stücke auch blanchieren und erst anschließend ins Gefrierfach geben, was aber keinen nennenswerten Unterschied macht.
Fazit: Topinambur anbauen
Die kleine Superknolle mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen ist ein sehr anspruchsloser und ertragreicher Kandidat, wenn man Topinambur selbst anbauen will. Die Pflanzen vermehren sich sehr stark, weshalb eine Wurzelsperre sinnvoll ist, um anderes Gemüse nicht zu gefährden. Dafür bietet Topinambur den ganzen Winter über reichlich Knollen, die sich sehr vielseitig in der Küche zubereiten lassen.