Tomaten aus dem eigenen Garten haben einen meist deutlich besseren Geschmack, als gekaufte. Sie sind bis zum letzten Tag gereift und somit kräftiger, süßer und voll mit reichhaltigen Inhaltsstoffen. Wer selbst Tomaten im Garten anpflanzt, der kennt aber auch das Problem, dass sobald die Ernte beginnt, große Mengen an Tomaten gleichzeitig reifen. Eine Möglichkeit Tomaten haltbar zu machen ist es Tomaten zu trocknen. Wir zeigen euch die drei gängigsten Trocknungsmethoden für Tomaten und auf was ihr jeweils dabei achten solltet.
Tomaten trocknen – Vorbereitung
Die Vorbereitung aufs Tomaten trocknen ist immer dieselbe, ganz gleich auf welche Art und Weise die Trocknung passiert. Die Tomaten werden halbiert, größere Sorten geviertelt und nebeneinander auf die jeweilige Trocknungsunterlage gelegt.
Wer seine Tomaten schneller trocknen möchte, der kann die Kerne samt Flüssigkeit vor der Trocknung entnehmen. Auch kann man halbierte Tomaten nochmals einschneiden oder gar häuten, was den Trocknungsprozess nochmals beschleunigt, aber nicht zwangsläufig notwendig ist.
Für einen besseren Geschmack kann man die zu trocknenden Tomaten vorab etwas würzen. Wenn überhaupt, dann nutze ich dabei aber lediglich ein wenig Salz. Manch einer zuckert die Tomaten, was aber nicht notwendig ist, da Tomaten beim Trocknen aufgrund des Feuchtigkeitsverlust ohnehin deutlich süßer werden und wir möglichst auf unnötigen Zucker verzichten möchten.
Alle Tomaten die bereits faule Stellen aufweisen oder sogar leicht zu Schimmel anfangen sollten unbedingt vor dem Trocknen aussortiert werden!
Nach der Vorbereitung beginnt die eigentliche Trocknungsarbeit. Wir möchten euch die drei gängigsten Trocknungsmethoden für Tomaten vorstellen:
- Tomaten in der Sonne trocknen
- Tomaten trocknen mit dem Dörrgerät
- Tomaten im Backofen trocknen
Jede Methode ist kurz und knapp erklärt und wir zeigen euch die entsprechenden Vor- und Nachteile auf.
Tomaten in der Sonne trocknen
Die mit Abstand energiesparendste Möglichkeit Tomaten zu trocknen ist die Sonne. Dafür braucht es ein sonniges Plätzchen mit etwas Wind und mindestens drei Tage Zeit. Währenddessen sollte es nicht regnen oder andere ungünstige Wetterveränderungen haben. Leider reicht deshalb die Sonne hierzulande nicht immer aus, um Tomaten erfolgreich zu trocknen. Dafür bleiben aber durch die schonende Art der Trocknung noch richtig viele Vitamine, Enzyme und andere sekundäre Pflanzenstoffe erhalten. Dafür sollten die zu trocknenden Tomaten allerdings nicht in der prallen Sonne liegen.
Allerdings sind zu trocknende Tomaten ein gefundenes Fressen für Vögel und andere Tiere, weshalb sie auf jeden Fall gut abgedeckt und geschützt werden sollten. Ansonsten ist das Tomaten in der Sonne trocknen jedoch für jeden der Zeit und passende Wetterbedingungen hat uneingeschränkt zu empfehlen.
Noch ein kleiner Tipp: Gleichmäßiger trocknen Tomaten, wenn man sie regelmäßig wendet. Das gilt prinzipiell für jede Trocknungsart. Fertig sind getrocknete Tomaten dann, wenn sie sich biegen lassen, auf Druck kein Wasser mehr austritt und die Konsistenz gummiartig geworden ist.
Hier nochmal die wichtigsten Fakten zum Tomaten trocken in der Sonne:
- kein Energieverbrauch
- sehr schonend getrocknet
- braucht viel Zeit
- kann von Tieren befallen werden
Tomaten trocknen mit dem Dörrgerät
Unsere persönliche Empfehlung ist das Tomaten Trocknen im Dörrgerät. Insbesondere wenn man regelmäßig Trockenobst herstellen möchte, Fruchtleder-Süßigkeiten machen möchte oder eben Gemüse und Kräuter trocknet, dann lohnt sich die Anschaffung eines Dörrgerätes auf jeden Fall.
Im Vergleich zur Sonne wird die Dörrzeit der Tomaten deutlich reduziert und die gewünschte Dörrtemperatur kann individuell eingestellt werden. Die Temperatur schwankt nicht und man erreicht durchwegs die gleiche Qualität. Somit lassen sich Obst und Gemüse auch in Rohkost-Qualität trocknen und auf diese Weise nahezu alle gesunden Nährstoffe erhalten.
Die halbierten Tomaten werden zum Dörren auf die Dörrgitter gelegt und in den Dörrautomaten gegeben. Je nach gewünschter Temperatur, Dicke der Tomatenstücke und Konsistenz kann die Dörrzeit bei Tomaten zwischen 8 und 24 Stunden variieren. Am schonendsten wird dann getrocknet, wenn die Temperatur nach Möglichkeit die 45 bis 50 Grad nicht überschreitet.
Wer noch kein Dörrgerät besitzt, jedoch über die Anschaffung nachdenkt, der sollte auf ein paar Dinge achten. Das Dörrgerät sollte eine gute und damit auch gleichmäßige Luftzirkulation besitzen, so dass die zu trocknende Stücke gleichmäßig trocken werden. das spart auch das zwischenzeitliche Wenden des Dörrgutes. Zudem sollte eine verschließbare Öffnungsklappe oder ähnliches enthalten sein und zuletzt ist es wichtig, dass die Größe den Bedürfnissen angepasst ist. Persönlich besitze ich das Byzoo Dörrgerät Mini, es verfügt über 6 Einschübe, was mir und meiner Familie völlig ausreicht. Man sollte immer daran denken, je Größer das Gerät, desto mehr Energie braucht es und es läuft nur sinnvoll, wenn ich es auch voll bekomme.
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Ich optimiere die Dörrmenge zum Beispiel dadurch, dass ich nach etwa der Hälfte der Dörrzeit das Dörrgut neu platziere. Da bereits durch den Flüssigkeitsentzug deutlich kleiner geworden ist, halbiere ich die Abstände und habe meist die Hälfte der Einschübe wieder frei. So kann ich recht effizient, durch Umräumen, in kurzer Zeit jede Menge an Tomaten im Dörrgerät trocknen.
- verbraucht Energie, aber effizient
- geht verhältnismäßig schnell
- kontrollierte Trocknung in bester Qualität (Rohkost)
Tomaten im Backofen trocknen
Am wenigsten geeignet ist in meinen Augen der Backofen, um Tomaten zu trocknen. Das hat vor allem drei Gründe:
- Energieverbrauch: Der liegt deutlich über dem Dörrgerät und man kann den Backofen auch nicht so kompakt bestücken, was ihn nochmals ineffizienter macht.
- Energieverlust: Während dem Dörren muss der Backofen immer mal wieder geöffnet werden, damit die Feuchtigkeit abziehen kann. Alternativ klemmt man etwas in die Tür, so dass kontinuierlich der Dampf entweicht. Beides führt allerdings zu erheblichen Energieverlusten.
- Qualität: Im Backofen kann man unter Umständen zwar sehr schnell trocknen, allerdings ist es nicht möglich in Rohkostqualität, sprich unter 50 Grad, zu trocknen. Auch wird es im Backofen nicht gleichmäßig trocken. Hintere Stücke sind nahe am verbrennen, während an der Klappe vorne nicht viel passiert.
Unterm Strich verbraucht der Backofen beim Tomaten Trocknen zu viel Energie, er verliert zu viel Energie und bietet dafür mangelnde Qualität. Wer einmalig kleine Mengen an Tomaten im Backofen trocknen möchte, der braucht sich dafür kein extra Gerät anschaffen, ist man jedoch auf den Geschmack gekommen, so bietet es sich an.
- geht sehr schnell
- verbraucht sehr viel Energie
- schlechte Dörrqualität
Getrocknete Tomaten haltbar machen
Getrocknete Tomaten enthalten immer noch etwa 10 Prozent Restfeuchte. Dadurch sind sie noch nicht perfekt konserviert, aber immerhin ein paar Wochen haltbar. Wer die Haltbarkeit der getrockneten Tomaten darüber hinaus erhöhen möchte, der sollte sie in Öl einlegen. Dafür werden sie dicht in ein Glas gedruckt, eventuell mit zusätzlichen Gewürzen und etwas Knoblauch, und anschießend mit Olivenöl übergossen. Wichtig ist, dass das Öl alles bedeckt und die Gläser vorab sehr gut gereinigt wurden. Auf diese Weise erreicht man ohne Probleme eine Haltbarkeit von etwas einem halben Jahr.
Fazit: Tomaten trocknen
Wenn ich könnte, dann würde ich das meiste an Obst und Gemüse in der Sonne trocknen. Es hat keinen Energieaufwand und trocknet sehr schonend. Leider dauert es doch recht lange und man sollte insbesondere bei süßem und fruchtigem Obst und Gemüse den notwendigen Schutz vor eventuellen Tierchen und Vögeln nicht unterschätzen. Da bei uns durchaus regelmäßig gedörrt wird, lohnt sich die Anschaffung eines Dörrgerätes zum Tomaten trocknen.
Das ist auch unsere Empfehlung: Das Dörrgerät ist flexibel, man kann vieles damit machen und das mit einem überschaubarem Energieaufwand. Den Backofen hingegen empfehlen wir nicht, außer, dass er bei hohen Temperaturen sehr schnell trocknet, hat er keinen Vorteil. Gerade dieses schnelle Trocknen ist aber auch das, weshalb am Ende Geschmack und Qualität des Dörrgutes leiden.
Getrocknete Tomaten braucht es in jeder Küche, sie sind haltbar und sehr komprimiert im Geschmack. Es wäre schade die große Ernte nicht verarbeitet zu bekommen. Am besten werden sie anschließend noch eingelegt oder eingefroren. Wie ihr seht, Tomaten selber trocknen ist nicht schwer, es braucht allerdings Geduld und eventuell ein Dörrgerät.