Tomaten gehören zweifellos zu den Klassikern des Gemüseanbaus und kommen in vielen verschiedenen Farben und Größen daher. Die einjährig angebauten Pflanzen sind vor allem deshalb beliebt, weil sie nicht nur im Gewächshaus oder Garten, sondern auch als Balkonpflanzen im Topf kultiviert werden können.
Beim Anbau von Tomaten im Garten und auf dem Balkon gibt es einige nennenswerte Unterschiede, die wir dir im folgenden Artikel aufzeigen werden. Die gute Nachricht vorweg: Tomaten im Topf pflanzen ist viel weniger aufwendig, als du vielleicht denkst.
Tomaten säen und pflanzen im Topf
Welche Sorte eignet sich besonders gut für eine Topfbepflanzung? Wie groß muss ein Topf für den Anbau sein und wie wird er befüllt? Welches Substrat muss ich für Tomaten im Kübel nehmen?
Fragen über Fragen, die wir der Reihe nach klären wollen. Zuallererst sollte man entscheiden, ob man sich die Tomatenpflänzchen vorgezüchtet im Gartencenter kaufen möchte oder selbst säen und ziehen will. Bedenke an dieser Stelle: Viele Tomatensorten sind oft nicht als Jungpflanzen erhältlich.
Tomaten säen: Ab Mitte Februar bis März kann man Tomatensamen bereits aussäen und auf einer Fensterbank vorziehen. Geeignete Gefäße sind typischerweise eine Aussaatschale oder ein Eierbecher. Die Samen werden mit einem Abstand von gut 3 cm zueinander ausgelegt und leicht mit Anzuchterde bedeckt. Über die nächsten Tage muss die Saat regelmäßig gegossen werden.
Tomaten pflanzen: Das Pflanzen in einen Topf oder Kübel sollte erst ab Mai bis Juni erfolgen, wenn die nächtlichen Temperaturen nicht mehr unter 15°C fallen. Das Wichtigste ist die richtige Größe und Vorbereitung des Gefäßes. Bei einer Tomatenpflanze eignen sich Töpfe mit einem Volumen zwischen 10 und 20 Litern, bei zwei Pflanzen pro Topf sollte das Volumen zwischen 30 und 40 Litern liegen. Vor der Befüllung mit Substrat müssen die Töpfe unbedingt mit Tonscherben oder Steinen am Boden ausgestattet werden, damit die Abzugslöcher nicht verstopfen und das Wasser ablaufen kann. Das Gefäß wird mindestens bis zur Hälfte, besser aber zu einem guten Dreiviertel mit Erde gefüllt. Zum Auflockern kann zusätzlich feiner Kies oder Blähton untergemischt werden. Nach dem Einpflanzen der Tomaten sollten diese unbedingt mit einem Stab gestützt werden, den man ganz einfach mittig in den Topf stecken kann.
Pflanz-Tipp: Wenn du die Tomatenpflanzen leicht schräg in den Topf setzt, bilden sie zusätzliche Seitenwurzeln aus. Dadurch werden die Tomaten stabiler und robuster. Achte jedoch darauf, dass die unteren Tomatenblätter nicht mit eingegraben werden.
Substrat-Tipp: Neben Kies für die Durchlässigkeit empfiehlt sich außerdem reifer Kompost, den man großzügig untermischen kann. In Kombination mit der Erde liefert er alle wichtigen Nährstoffe wie Kalium und Magnesium, die die Tomaten zum Wachsen und für die Fruchtbildung benötigen.
Pflege von Tomaten im Topf – gießen und düngen
Bei der Pflege von Tomaten im Topf bzw. auf dem Balkon gelten andere Vorgaben als bei Tomaten im Garten – vor allem deshalb, weil sich die Nährstoffe und die Feuchtigkeit in einem Topf nicht so regulieren können, wie es in einem Beet der Fall ist. Was du beim Standort, Gießen und Düngen beachten musst, zeigen wir dir im Folgenden.
Standort: Tomaten lieben Wärme und Sonne. Das bedeutet wiederum, dass sie nur für einen Balkon mit ausreichend Sonnenbestrahlung geeignet sind. Auch wichtig: Tomaten sollten unbedingt wind- und regengeschützt stehen. Ihr leidlichster Feind, die Krautfäule, wird vor allem durch viel Feuchtigkeit begünstigt, weshalb Tomaten nicht im Regen stehen dürfen.
Gießen: Der Nachteil dieser Sonnenanbeter ist der hohe Bedarf an Wasser. Das Gießwasser sollte lauwarm und möglichst ohne Kalk sein. Gegossen wird entweder zu den Morgenstunden oder am Abend, keinesfalls aber mittags in der prallen Sonne. Achte darauf, dass die Blätter beim Gießen nicht nass werden, sondern nur die Erde. Wenn du zu wenig gießt, besteht die Gefahr, dass die Tomatenfrüchte platzen.
Düngen: Düngen ist bei Tomaten ein wichtiges Thema, da hier viel falsch gemacht werden kann. Ganz grundlegend lässt sich festhalten: Tomaten müssen gedüngt werden, da sie zu den Starkzehrern gehören. Das bedeutet, sie benötigen eine hohe Nährstoffdichte im Boden. Für Tomaten eignet sich neben organischem Dünger am allerbesten ein spezieller Tomatendünger aus dem Fachhandel. Beim Düngen selbst muss die Erde feucht sein. Die Häufigkeit des Düngens hängt vom Entwicklungsstand der Tomaten ab: Bis zum ersten Fruchtansatz wird normalerweise alle drei Wochen gedüngt, danach wöchentlich. Zu viel düngen (vor allem vor der Fruchtbildung) schadet der Pflanze definitiv mehr als zu wenig düngen, deshalb sollte man damit sehr bedacht umgehen.
Geeignete Tomatensorten für Topf und Balkon
Am Schluss möchten wir dir noch einige bekannte und beliebte Tomatensorten vorstellen, die sich prima für eine Topfbepflanzung und für den Balkon eignen.
- Tiny Tim: kleine Früchte, Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, Ernte Juni-September
- Minibel: Früchte bis 20 Gramm, Wuchshöhe sehr begrenzt, Ernte Juli-Oktober
- Fuzzy Wuzzy: Früchte bis 40 Gramm, Wuchshöhe bis 50 Zentimeter, Ernte Juni-Oktober
- Balkonstar: Früchte bis 50 Gramm, Wuchshöhe bis 60 Zentimeter, Ernte August-September
- Cocktailtomaten: Sweet Million, Gold Nugget, Piccolino
Fazit: Tomaten im Topf pflanzen
Tomaten sind außerordentlich beliebte Balkonpflanzen, da sie auf wenig Platz für viel Ertrag sorgen. Solange der Standort sonnig, warm und windgeschützt ist, gedeihen Tomaten im Topf ohne viel Pflegeaufwand. Wichtig bei der Pflege ist regelmäßiges Gießen, da Tomaten sehr durstig sind. Auch benötigen sie ab und an etwas Dünger, da sie einen hohen Nährstoffbedarf haben. Je nach Sorte und Witterung beginnt die Ernte bereits ab Juni und endet im Oktober.