Tomaten gehören zu unseren beliebtesten Gemüsepflanzen überhaupt und finden kulinarisch nahezu überall Verwendung. Wir lieben sie als Zutat in mediterranen Speisen, gekocht, getrocknet oder einfach roh als Snack oder im Salat – kaum eine andere Frucht ist so vielseitig wie die Tomate. Im Folgenden wollen wir uns anschauen, wie du ganz einfach selbst Tomaten in deinem Garten oder auf dem Balkon anbauen kannst. Wir zeigen dir, was du beim Säen, Pflanzen und Ernten deiner Tomaten beachten musst.
Zu den verschiedenen Tomatensorten und ihren geschmacklichen Unterschieden haben wir einen eigenen Artikel verfasst!
Tomaten säen und pflanzen
Die wichtigste Frage vor dem Säen und Pflanzen von Tomaten ist: Möchte ich Tomaten im Garten oder im Topf auf dem Balkon anbauen? Beides ist wunderbar möglich, jedoch unterscheiden sich die beiden Methoden vor allem hinsichtlich der Pflege und der Bodenvorbereitung. Da Tomaten im Topf sehr beliebt sind, haben wir zum Thema Tomaten im Topf pflanzen einen eigenen Artikel verfasst, der dich darüber umfassend informiert.
Tomaten sind wärmeliebende Pflanzen, die nur dann besonders aromatische Früchte bilden, wenn sie sehr viel Sonne und Nährstoffe bekommen. Deshalb sollte man Tomaten erst relativ spät säen und pflanzen, wenn es keinen Bodenfrost mehr gibt. Beim Säen empfiehlt sich eine Vorkultur unter Glas oder auf der Fensterbank zwischen März und April. Die Tomatensamen werden dabei in Einzeltöpfe oder entsprechende Saatschalen gesät und möglichst hell und warm bei etwa 20°C gelagert. Samen in Saatschalen müssen nach einem Monat pikiert (vereinzelt) werden. Nach insgesamt zwei Monaten sind die Jungpflanzen dann bereit fürs Freiland.
Tomaten sollte man erst ab Mai oder Juni pflanzen. Die optimale Pflanzendichte ist 2,5 Pflanzen pro Quadratmeter – das sorgt dafür, dass die Tomaten ausreichend Platz zum Wachsen haben und dadurch verstärkt Zucker einlagern, was die Früchte geschmacklich intensiver macht. Vor dem Einpflanzen muss der Boden aufgelockert und mit Kompost aufgearbeitet werden, da Tomaten zu den Starkzehrern gehören.
Gleich zu Beginn sollten die Tomaten bereits mit Rankhilfen gestützt werden. Hierfür eignen sich neben Bambusstäben auch Spiralstäbe aus Edelstahl oder Aluminium. Diese werden einfach in die Erde gesteckt und mit den Pflanzen verbunden.
Im folgenden Überblick gibt es noch einmal alle wichtigen Daten zum richtigen Säen und Pflanzen von Tomaten:
- Tomaten säen: März bis April als Vorkultur oder ab Mai im Freiland
- Tomaten pflanzen: Mai bis Juni
- Standort: sonnig
- Optimale Keimtemperatur: 20°C
- Keimdauer: 3 bis 10 Tage
- Saattiefe: Lichtkeimer, optimale Saattiefe bis zu 0,5 cm
- Bodenbeschaffenheit: locker, leicht sauer, nährstoffreich
- Tomaten im Topf: Wer Tomaten im Topf oder Kübel anbauen will, muss auf die richtige Gefäßgröße achten. Für eine Pflanze müssen 10 bis 20 Liter kalkuliert werden. Wichtig ist ein Befüllen mit Kies oder Steinen, damit das Gießwasser am Topfboden abfließen kann und keine Staunässe auftritt. Und auch bei Töpfen gilt: Stützhilfen anbringen!
- Tomaten als Balkonpflanze: Da Tomaten im Sommer mindestens 7 bis 8 Sonnenstunden brauchen, werden nur Süd- und Südwestbalkone für das Anbauen empfohlen. Der Balkon sollte außerdem wind- und regengeschützt sein.
- Pflanzabstand: 50 x 60 cm im Freiland
- Fruchtfolge: Als Starkzehrer stehen Tomaten ganz oben in der Fruchtfolge. Sie werden nur einjährig angebaut und sollten deshalb jedes neue Jahr an einer anderen Stelle gepflanzt werden. Günstige Nachbarn sind Radieschen, Möhren, Spinat und Kohl – man sagt, dass der Geruch der Tomatenblätter deren Schädlinge vertreiben soll. Eher ungeeignete Nachbarn sind Erbsen, Fenchel und Kartoffeln.
Pflanz-Tipp: Für ein kräftigeres Wurzelwachstum bietet es sich an, die Jungpflanzen nach dem Ausbringen ins Beet für einige Tage nicht zu gießen. So werden zusätzliche Seitenwurzeln ausgebildet, die es der Pflanze ermöglichen, mehr Nährstoffe aufzunehmen.
Tomaten Pflege – gießen und düngen
Die richtige Pflege deiner Tomaten ist keine Wissenschaft. Es ist allerdings ratsam sich darin einzulesen, da eine unzureichende Pflege in aufgeplatzten oder wässrigen Tomaten endet. Die besondere Herausforderung bei Tomaten liegt im richtigen Düngen.
- Tomaten düngen: Tomaten brauchen in regelmäßigen Abständen Dünger, um genügend Nährstoffe für die Fruchtbildung aufnehmen zu können. Nährstoffmangel erkennt man recht leicht an auffällig hellgrünen Blättern. Die erste Düngung erfolgt direkt beim Pflanzen der Tomaten. Die Gartenerde sollte hier mit Kompost oder Hornmehl gemischt werden. Bis zur Blütenbildung reicht es, die Tomaten alle drei bis vier Wochen mit kaliumreichem Tomatendünger oder organischem Dünger zu versorgen. Danach sollte man wöchentlich bis zweiwöchentlich düngen, da die Pflanze während der Blüte und Fruchtbildung mehr Nährstoffe braucht.
- Tomaten gießen: Die ideale Zeit zum Gießen deiner Tomatenpflanzen ist in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag, wenn die Sonne nicht mehr so stark scheint. Tomaten haben in der Regel viel Durst, weshalb man sie nahezu täglich gießen sollte. Wichtig ist, dass der Boden nicht austrocknen darf, da Wassermangel die Früchte platzen lässt. Beim Gießen darf zudem nur die Erde benässt werden, nicht aber die Blätter. Feuchte Blätter begünstigen die für Tomaten typische Krautfäule.
- Bodenpflege: Bedeckt man die Tomaten mit etwas Mulch, kühlen sie nachts nicht so schnell aus. Außerdem hält die Mulchschicht den Boden locker.
- Ausgeizen: Beim Ausgeizen werden Triebe in den Blattachseln entfernt, um den Ertrag vieler Tomatensorten zu steigern. Durch das Entfernen der Triebe während der Kulturdauer produziert die Pflanze weniger Blattmasse und stattdessen mehr Früchte. Das Ausgeizen selbst sollte man nur am Morgen bei trockenem Wetter durchführen. Doch nicht alle Tomatensorten sind davon betroffen: Cocktailtomaten und einige Buschtomaten müssen beispielsweise gar nicht ausgegeizt werden. Hier bietet es sich an, beim Kauf des Saatguts oder der Jungpflanzen auf die Wuchsform zu achten und gegebenenfalls nachzufragen, ob die Tomaten mehrtriebig wachsen können oder nicht.
Tomaten ernten
Tomaten gehören genau wie Kartoffeln und Auberginen zur Familie der Nachtschattengewächse und enthalten im unreifen Zustand das für uns giftige Alkaloid Solanin. Davon abgesehen würden grüne, unreife Tomaten auch nicht schmecken. Erst mit zunehmender Reife entwickeln sie ihre kräftig rote Farbe und lagern vermehrt Zucker ein. Je mehr Nährstoffe und Sonne die Früchte bekommen, desto intensiver ist der Geschmack. Übermäßiges Gießen und kaltes, feuchtes Wetter führt hingegen zu kleineren und wässrigeren Früchten.
Ab Ende Juli können die ersten Tomaten geerntet werden. Je nach Sorte endet die Ernte im September oder Oktober.
TIPP – Tomaten vor dem ersten Frost ernten. Vor dem ersten Herbstfrost sollten alle Früchte geerntet werden. Zum Nachreifen lässt man sie auf der Fensterbank liegen oder legt einen reifen Apfel dazu. Das ausströmende Ethylen beschleunigt den Reifeprozess.
TIPP – Reife Tomaten erkennen. Rote Tomaten sind reif, wenn sie keine grünen Stellen mehr haben. Gelbe, orange oder dunkle Fruchtsorten geben auf Druck etwas nach. Bei grünen Tomatensorten gilt: Lässt sich der Stiel an der Sollbruchstelle leicht abknicken, sind die Früchte reif.
Tomaten lagern
Wer mehrere Tomatenpflanzen im Garten oder auf dem Balkon angebaut hat, wird die Erfahrung gemacht haben, dass am Ende der Saison ordentliche Mengen an Tomaten anfallen können. Deshalb zeigen wir dir am Schluss dieses Artikels, wie du Tomaten richtig lagerst und wie du sie verarbeiten kannst.
- Tomaten kühl und schattig lagern: Die optimale Temperatur zum Lagern der Früchte beträgt zwischen 12°C und 18°C. Kühler sollte es nicht sein, da Tomaten sehr kälteempfindlich sind. Wer Tomaten im Kühlschrank lagert, muss damit rechnen, dass sie schnell an Geschmack und Frische verlieren. Weiterhin sollte der ideale Lagerort schattig und lieber feuchter als zu trocken sein. Wichtig ist, sie offen zu lagern, damit sie atmen können. Unter diesen Bedingungen kann man Tomaten bis zu zwei Wochen lagern.
- Tomaten einkochen: Überreife Tomaten lassen sich prima in Form von Tomatensaft oder Tomatensoße einkochen. Einfach in saubere Schraubgläser füllen, gut verschließen und für das nächste Nudelgericht bereithalten.
- Tomaten trocknen: Beliebt als Zutat in Antipasti, im Salat oder in anderen Gerichten sind getrocknete Tomaten, da sie sehr würzig und intensiv schmecken. Getrocknete Tomaten lagert man am besten in luftdichten Gläsern im Kühlschrank. So bleiben sie bis zu 9 Monate frisch.
Fazit: Tomaten anbauen
Das Anbauen eigener Tomaten im Garten oder auf dem Balkon lohnt sich, denn mit nur wenig Aufwand sorgen Tomatenpflanzen den ganzen Spätsommer über für reichlich Ertrag. Wichtig bei Tomaten ist, dass sie viel Sonne, ausreichend Wasser und regelmäßig Nährstoffe bekommen, damit die Früchte besonders aromatisch heranwachsen. Schon direkt nach dem Pflanzen sollte man die höherwüchsigen Tomaten mit Rankhilfen stützen, damit später keine Triebe brechen.