Drückendes Völlegefühl, Sodbrennen, lautes Grummeln oder gar Übelkeit – jeder kennt solche Probleme und weiß, wie unangenehm es ist wenn der Magen verrücktspielt. Doch was hilft wirklich, um solche Symptome zu lindern und gleichzeitig ihren Ursachen vorzubeugen? Ein wahres Wundermittel, das vor allem bei leichten Beschwerden schnell für Besserung sorgen kann, liegt hier näher als man denkt: Tee.
Sind alle Tees gut für den Magen-Darm-Trakt?
Doch die Auswahl an Tees erscheint einem nahezu unendlich. Gar nicht so leicht, hier den Überblick über die einzelnen Wirkungsweisen und Einsatzbereiche zu behalten. Aber aufgepasst: nicht alle Teesorten gelten gleichermaßen als magenschonend und tragen zur Beruhigung bei Beschwerden bei. So verfügen viele Varianten – insbesondere Früchtetees wie beispielsweise Hagebutte oder Hibiskus – über einen relativ hohen Säureanteil und reizen dadurch die Magenschleimhaut. Abgepackte Teebeutel enthalten außerdem häufig künstliche Geschmacksaromen, die sich schädlich auf den Magen-Darm-Trakt auswirken können.
So gelten grundsätzlich milde Kräutertees, deren Ziehzeit drei Minuten nicht übersteigt, als am magenschonendsten. Allerdings gibt es auch unter den Kräutertees einige Sorten, die deutlich magenschonender sind als andere und zudem ganz besonders positive Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt besitzen.
Welche Tees sind besonders gut für einen gesunden Magen-Darm-Trakt?
Fencheltee
Fencheltee gilt nachweislich als Universalmittel bei Magen-Darm-Beschwerden und ist dabei als besonders magenschonend bekannt. Die Fenchel-Pflanze besitzt einen hohen Anteil ätherischer Öle, was dem Tee eine stark entsäuernde Wirkung verleiht. So hilft er effektiv, den Magen zu beruhigen und die Magenschleimhaut zu schonen. Besondere Linderung bringt der Tee dadurch chronischen Sodbrennen-Patienten. Doch auch bei akuter Übelkeit, Blähungen oder Verstopfung kann Fenchel deutliche Besserung hervorrufen: Das enthaltene Fenchon besitzt eine antibakterielle Wirkung und räumt so Magen und Darm auf sanfte Weise auf.
Für alle Frauen: Fenchel gilt zudem als stark krampflösend. Dadurch hilft es neben normalen Bauchschmerzen ebenfalls zuverlässig bei Menstruationsbeschwerden.
Kamillentee
Eine der wohl klassischten Heilpflanzen stellt die Kamille dar. Das milde Pflanzenextrakt der Blüte hat neben einer entkrampfenden Wirkung vor allem auch einen beruhigenden Effekt auf den Magen-Darm-Trakt. So hilft Kamille, die Magensäure-Produktion zu regulieren und die Verdauungsmuskeln zu entspannen. Dadurch lindert der Kamillentee Probleme wie Verdauungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, unterstützt aber auch bei der Linderung von Entzündungen sowie der Vorbeugung von Magengeschwüren.
Melissentee
Melisse ist häufig bekannt als Beruhigungs- und Einschlafhilfe. Darüber hinaus hilft sie aber auch bei funktionellen Magen-Darm-Problemen. Die Gesamtheit der Inhaltsstoffe hat neben einer beruhigenden Wirkung vor allem nämlich auch einen entkrampfenden und blähungslösenden Effekt.
Kümmeltee
Häufig enthalten Produkte für einen gesunden Magen-Darm-Trakt das Gewürz Kümmel. Dies ist nicht verwunderlich, denn Kümmel unterstützt bei der Regulation der Magensäure-Produktion und kurbelt die Funktion der Verdauungsorgane auf sanfte Weise an. Zudem hilft das milde Gewürz, den Darm effektiv von Keimen zu befreien und so Entzündungen vorzubeugen. Bei Erwachsenen aber ganz besonders auch bei Babys gilt diese Tee-Sorte somit als beliebtes Hausmittel gegen Bauchschmerzen und Blähungen.
Salbeitee
Auch Salbei wird eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt zugesprochen. Die Pflanze wirkt krampflösend und desinfizierend und hilft dank seiner Bitterstoffe zudem bei Verdauungsproblemen und Magenschmerzen sowie -koliken.
Süßholzwurzel-Tee
Ein etwas weniger bekannter aber äußerst magenschonender Tee wird aus der Süßholzwurzel hergestellt. Die als Tee zubereitete Wurzel hat eine stark entzündungshemmende Wirkung und beugt darüber hinaus Geschwüren vor bzw. unterstützt bei deren Heilung. Da die Süßholzwurzel außerdem hervorragende Ergebnisse bei der Linderung säurebedingter Magenbeschwerden verzeichnen kann, reduziert der Tee zuverlässig Sodbrennen.
…und was ist mit dem allseits beliebten Pfefferminztee?
Hier ist etwas Vorsicht geboten! Entgegen vielerlei Annahmen ist eine Tasse Pfefferminztee nicht unbedingt das richtige Mittel bei Übelkeit oder Reizmagen. Der hohe Menthol-Gehalt der Pflanze kann die Magenschleimhaut bei innerer Anwendung zusätzlich reizen und dadurch kontraproduktiv wirken. Das Riechen an den frischen Minzblättern hat allerdings einen positiven Effekt: Der angenehme Geruch wirkt beruhigend und lindert den Brechreiz. So gilt die Pfefferminze zwar nicht unbedingt als magenschonende Tee-Sorte sollte aber dennoch nicht als Wundermittel bei Magen-Darm-Krämpfen vergessen werden. Denn die Pflanze in Form von Tee wirkt gallenflussfördernd und kann dadurch helfen, die Muskulatur im Bauchbereich zu entspannen und schmerzhafte Koliken zu verhindern.
Wie viel Tee darf ich täglich trinken?
Wie bei den meisten Lebensmitteln sollte auch bei Tee lieber auf Qualität statt Quantität gesetzt werden. So ist es nicht zu empfehlen, mehr als 1 bis 1,5 Liter Tee pro Tag zu konsumieren. Denn obwohl alle aufgeführten Sorten in ungesüßter Form grundsätzlich als gut verträglich und gesundheitsfördernd gelten, kann ein übermäßiger Verzehr dennoch Nebenwirkungen wie beispielsweise Übelkeit verursachen. Gerade bei Tees empfiehlt es sich daher grundsätzlich auch, die Sorten bei dauerhaftem Konsum regelmäßig zu wechseln, um Beschwerden auf Grund übermäßigen Genusses zu umgehen.
Fazit
Milde Kräutertees, deren Ziehzeit drei Minuten nicht übersteigt, gelten als sehr gesund. Sie haben vielfach positive Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt und können helfen, Beschwerden bzw. Erkrankungen effektiv zu lindern oder gar zu vermeiden. Aber auch hier gilt: Viel hilft nicht immer viel. Denn egal um welche Sorte Tee es sich handelt, man sollte es nicht übertreiben und die Flüssigkeitszufuhr nicht ausschließlich darauf begrenzen. Und außerdem schmeckt der Lieblingstee doch sowieso am leckersten, wenn man ihn sich hin und wieder ganz bewusst und in Maßen gönnt.