Superfoods sind angesagt wie nie zuvor. Die Spirulina Algen zählen auf jeden Fall dazu. Die Liste ihrer wundersamen Fähigkeiten scheint man fast nicht glauben zu können. Es gibt sie inzwischen als Tabletten, Kapseln und Pulver in allen gut sortierten Biomärkten zu kaufen. Wir haben uns angesehen was tatsächlich hinter der kleinen Wunderalge steckt.
Was ist Spirulina?
Spirulina zählt zu den essbaren Algen und heißt wissenschaftlich eigentlich Arthrospira. Sie gehört zu den Cyanobakterien, also den Blaualgen. Es gibt insgesamt 35 verschiedene Arten, von denen jedoch die spirulina maxima und die Spirulina platensis die am meisten verbreiteten sind.
Die Mikroalgen sind anspruchslos in ihrem Wachstum und überzeugen durch herausragende Nährwerte. Da sie insbesondere in jenen Ländern wächst, in denen es vermehrt zu Hungersnöten kommt, gilt sie dort als Chance gesundheitliche Symptome von Mangelernährung vorzubeugen. Aber auch hierzulande wird sie als Superfood gepriesen und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Wie gesund sind Spirulina Algen?
Auf den ersten Blick glänzt Spirulina mit Inhaltsstoffen, die für unseren Körper wichtig sind und in der Alge in großen Mengen enthalten sind. So enthält sie mit 60 Prozent so viel Eiweiß, wie sonst kein anderes Lebensmittel neben ihr, was insbesondere Sportler, welche auf eiweißreiche Lebensmittel angewiesen sind, erfreuen dürfte.
Auch an Vitaminen und Mineralstoffen geizen Spirulina Algen nicht. Sie gehören zu den eisenhaltigen Lebensmitteln und beinhaltet zudem noch reichlich Magnesium, Selen und Kalium. Bei den Vitaminen ist vor allem beta-Carotin hervorzuheben.
Dank ihrer Dichte an gesunden Inhaltsstoffen werden der Spirulina Alge zahlreiche gesundheitliche Wunderkräfte zugesprochen. Geworben wird dabei häufig mit einer Verlangsamung des Altersprozesses und einer Stärkung des Immunsystems. Aber auch Virusinfektionen und Krebs sollen durch die Alge vorgebeugt werden.
Allerdings sei darauf hingewiesen, dass die Wirkung der Spirulina Alge umstritten ist. Nach Aussage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gebe es zwar eindeutige Nachweise, dass Spirulina gegen Bluthochdruck und einen zu hohen Cholesterinspiegel helfen kann, für die übrigen wunderbaren Eigenschaften fehle es jedoch an eindeutigen wissenschaftlichen Beweisen.
Vitamin B12 in Spirulina
Als eines der wenigen pflanzlichen Lebensmittel enthält Spirulina Vitamin B12 auf natürliche Art und Weise. Somit scheint sie auf den ersten Blick die ideale Ergänzung für vegan lebende Menschen zu sein. Vitamin B12 ist allerdings nicht gleich Vitamin B12. Nicht immer ist es auch für den menschlichen Organismus nutzbar. Bei der Spirulina Alge ist etwa nur ein Fünftel des Vitamins für unseren Körper verwertbar. Als alleinige Vitamin B12 Quelle ist sie somit eher ungeeignet.
Wie kann man Spirulina Algen kaufen?
Wer in den Genuss von Spirulina kommen möchte, der kann dies auf verschiedene Arten tun. Es gibt die Blaualge als Pulver, Kapseln oder auch in Form von Spirulina Tabletten zu kaufen. Meist werden sie als Nahrungsergänzungsmittel verkauft und das zu einem durchaus stolzen Preis.
Am besten wird man hierzulande in Bio-Supermärkten oder in Online Shops fündig. Im Allgemeinen wird beim Spirulina Kauf das Pulver empfohlen. Durch das Pressen in Tablettenform wird ein zusätzlicher Arbeitsschritt gebraucht, durch welchen es unter Umständen zu einem Verlust an wertvollen Nährstoffen kommen kann.
Der intensive Geschmack hingegen spricht für Algentabletten anstatt von Pulver. Sie können mit etwas Wasser einfach geschluckt werden und der Geschmack verbleibt nicht lange im Mund. Wer nicht auf den Algengeschmack steht, der muss den intensiven Geschmack des Pulvers eher in Smoothies verstecken.
Beim Kauf sollte man allerdings darauf achten gezüchtete Spirulina zu kaufen. Mikroalgen filtern oftmals Schwermetalle aus den Gewässern und lagern diese anschließend an. Auch der Gehalt an Nährstoffen kann bei Naturalgen stark schwanken.
Ökobilanz der Spirulina Algen
Die Spirulina Alge hat ökologisch gesehen so einige Vorteile. Sie stellt keine besonders hohen Ansprüche an ihre Umwelt. Statt im kostbaren Süßwasser gedeiht sie im Salzwasser und das ist weltweit ausreichend vorhanden.
Sie ist aufgrund ihrer geringen Ansprüche in allen tropischen und subtropischen Regionen der Welt kultivierbar. Hinzu kommt, dass sie im Laufe ihres Wachstums nicht unerheblich Kohlendioxid in Sauerstoff umwandelt. Um diesen Effekt allerdings werten zu können sollte man Spirulina regional beziehen. Der ökologische Fußabdruck des Transportes macht den Vorteil sonst schnell wieder zunichte.
Fazit zu Spirulina
Die Inhaltsstoffe der Spirulina Algen sprechen auf jeden Fall für sich. Man sollte aber davon Abstand halten trotz aller ach so positiven Erfahrungsberichte im Internet Wunder zu erwarten. Vieles davon hält wissenschaftlichen Belegen nicht unbedingt Stand. Zwar weisen Tierversuche auf viele der genannten Wirkungen hin, eine Übertragbarkeit auf den Menschen ist hierdurch jedoch nicht zwangsläufig gegeben.
Wer Spirulina aber dennoch für sich ausprobieren möchte, der soll seine eigenen Erfahrungen mit der Alge machen. Risiken sind soweit nicht bekannt. Lediglich wer auf Krustentiere allergisch reagiert, der sollte bei Spirulina vorsichtig sein.
Hinzu kommt, dass sie insbesondere in Bio-Qualität nicht gerade preisgünstig ist. Wer sich gesund und abwechslungsreich ernährt, ist auf die Wunderalge aber nicht angewiesen und spart sich viel Geld.