Ein bisschen Pfeffer, Paprika und Chili hier, ein Stück Ingwer da und zum Schluss einen ordentlichen Schuss Tabasco. Wer in der Küche gerne mit scharfen Zutaten herumexperimentiert, der verwandelt sein würziges Essen gerne mal in ein feuriges Unterfangen! Bis zu einem gewissen Ausmaß können scharfe Speisen nicht nur lecker, sondern auch befriedigend sein, da während des Verzehrs Glückshormone (Endorphine) ausgeschüttet werden. Was aber, wenn dein Essen zu scharf und dadurch kaum noch genießbar ist und du eher das Gefühl hast, in jedem Augenblick Feuer speien zu müssen? 😅 Keine Sorge! Es gibt einige clevere Tipps und Tricks, mit denen du Schärfe aus dem Essen nehmen kannst. 5 davon erfährst du in diesem Artikel!
Essen zu scharf? Reaktionen des Körpers
Wenn die Körpertemperatur ansteigt, der Rachenbereich brennt, vermehrtes Schwitzen und sogar Atemnot auftreten, haben wir mit hoher Wahrscheinlichkeit zu scharf gegessen. Feurige Speisen können gegebenenfalls auch Bauchschmerzen, Übelkeit und Schwindel nach sich ziehen. Das muss nicht sein! Denn glücklicherweise gibt es einige Möglichkeiten, um scharfes Essen mildern zu können. Diese verraten wir dir jetzt:
Schärfe aus Essen nehmen – 5 Tipps
- Milch gegen Schärfe
In einigen Ländern ist scharfes Essen an der Tagesordnung! Hier werden die feurig-scharfen Gerichte einfach mit anderen Lebensmitteln kombiniert, um die Schärfe zu neutralisieren. Wenn der Mundraum brennt, greifen viele wie selbstverständlich zum Wasserglas, obwohl das absolut nichts bringt. Das Essen wird nur als noch schärfer empfunden, weil sich der Stoff Capsaicin in Wasser nicht auflösen kann. Diese Getränke helfen bei einer Chili-Schärfeattacke wirklich.
Die Zugabe von Milch, Joghurt, Quark, Schmand, Sahne und Frischkäse entschärfen ein Gericht und machen es wieder genießbar. Nicht ohne Grund schwören Inder auf ihren Lassi, um die Schärfe auszugleichen und die Verdauung zu fördern. Da für Veganer Milchprodukte nicht in Frage kommen, eignen sich hier alternativ Kokosmilch, Sojasahne und Sojadrink. - Fett gegen Schärfe
Fett ist ein essenzieller Geschmacksträger und kann die scharfen Stoffe in den Zutaten binden. Das im Paprika und Chili enthaltende Capsaicin beispielsweise ist fettlöslich. Versuche das Fett, das an der Oberfläche deines Essens schwimmt, etwas abzuschöpfen. Auf diese Weise kannst du den Grad der Schärfe effektiv mindern. Zudem kann es helfen zusätzlich etwas Herzhaftes zu servieren, falls du es mit dem Würzen von Chili etwas zu gut gemeint hast. 😉 - Stärke gegen Schärfe
Falls Milchprodukte nicht zu deinem Essen passen, probiere es mal mit stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln, die Schärfe aus dem Essen ziehen können. Gib hierfür einfach ein paar Kartoffeln in den Topf und koche dein Gericht erneut auf. Die Stärke darin kann einen Teil des scharfen Geschmacks aufnehmen. Auch rohes Gemüse, wie Möhren erfüllt diesen Zweck und kann Schärfe aus dem Essen nehmen. Nach dem Kochen kannst du das Gemüse auch wieder herausnehmen und extra zu deinem Hauptgericht servieren.
Ist dein Gericht nach wie vor zu scharf, tische weitere stärkehaltige Beilagen, wie Brot, Erbsen, Bohnen, Reis, Mais oder Nudeln auf. Auch Obst, wie Bananen und Weintrauben haben sich als Schärfekiller entpuppt. - Süßes gegen Schärfe
Möchtest du dein Essen abmildern, füge ein natürliches Süßungsmittel hinzu. Einen Schuss Agavendicksaft, Honig oder Ahornsirup wirken entschärfend. Rühre ein wenig des natürlichen Zuckerersatzes unter dein Essen. Wenn du sparsam süßt, bleibt der Hauptgeschmack erhalten. - Wein und Brühe gegen Schärfe
Du hast es beim Würzen deiner Suppe mit der Schärfe etwas übertrieben? Dann greif am besten zu Wein oder etwas Brühe, um die Intensität der Schärfe zu mindern und dein Gericht wieder essbar zu machen.
Extratipp: Oft kann es schon helfen das Essen mit schärfemildernden Lebensmitteln zu verlängern. Gib ein bisschen mehr passierte Tomaten zu deiner feurigen Tomatensoße, füge einen Schuss Sojasahne zu deinem Pasta- oder Reisgericht oder schnippele noch ein bisschen mehr Gemüse dazu.
Schärfstes Essen der Welt
Hast du schon mal von der Scoville-Skala gehört? Mit dieser Skala misst man schon seit mehr als 100 Jahren, wie scharf bestimmte Lebensmittel sind. Während uns die italienische Peperoncini, die Gemüsepaprika oder die Poblano (Chili-Variante) nur ein mildes Brennen bescheren, wird’s mit Jalapeños und den Chilisoßen Tabasco und Sambals definitiv feuriger. Extreme Schärfe versprechen die Chilisorten Cayenne, Habanero und „Bhut Jolokia“. Letztere gehört zur schärfsten Chili-Art überhaupt und besitzt unfassbare 1 Millionen Scoville-Einheiten.
Doch damit nicht genug: Das Polizei Pfefferspray enthält den Reizstoff Oleoresin capsicum, der aus tropischen und subtropischen Chilis gewonnen wird. Dieses Spray kommt auf unglaubliche 5.300.000 Scoville-Einheiten. Getoppt wird das Ganze nur durch das schärfste Gewürz der Welt, das aus reinem Capsaicin-Extrakt besteht: „Blair’s 16 Million Reserve“. Es enthält eine schwindelerregende Zahl von 16 Millionen Scoville-Einheiten.
Schärfe als Geschmack gibt es nicht
Wusstest du, dass Schärfe eigentlich kein Geschmack ist? Chili oder Pfeffer werden nur anhand der Inhaltsstoffe Peperin oder Capsaicin als scharf wahrgenommen. Diese reizen die Nervenenden und senden einen Schmerzimpuls ans Gehirn: Der Körper des Menschen reagiert auf Schmerz mit der Freisetzung von Endorphinen. Das ist der Grund, warum Schärfe eine gewisse Euphorie, aber auch Entspannung und Wohlbefinden auslöst. Bei Endorphinen handelt es sich um körpereigene Morphine, die den Schmerz durch Hochgefühle ausgleichen.
Scharfes Essen – ja oder nein?
Neben der Ausschüttung von Endorphinen hat scharfes Essen einen erregenden Effekt. Für einen Menschen in normaler gesundheitlicher Verfassung ist das von Vorteil, da die Durchblutung und der Stoffwechsel stimuliert werden. Meide scharfe Speisen jedoch, falls du mit Magenproblemen zu kämpfen hast. Auch Kinder sollten von zu scharfem Essen Abstand nehmen, insbesondere wenn es mit Chili gewürzt wurde. Leicht-scharfe Gewürze sollten in Maßen allerdings kein Problem sein.
Fazit: So kannst du Schärfe aus dem Essen nehmen! – 5 clevere Tipps
Wenn du dich mit der Dosierung scharfer Gewürze, Zutaten und Soßen überschätzt hast, ist das kein Drama! Mit diesen 5 Tipps kannst du dein zu scharfes Essen retten und die Schärfe aus dem Essen nehmen:
- Milchprodukte oder Milchalternativen mildern zu scharfes Essen.
- Fett bindet die scharfen Stoffe und reduziert den Schärfegrad.
- Stärkehaltige Lebensmittel können einen Teil der Schärfe aus dem Essen ziehen.
- Etwas Süße kann den scharfen Geschmack neutralisieren.
- Brühe oder Wein können die Scharfintensität mindern.
Scharfes Essen ist bis zu einem gewissen Grad gesund, denn es wirkt durchblutungsfördernd, aktivierend und schüttet Glückshormone aus: Die gesunden Nebenwirkungen treten aber nur zutage, wenn du es mit der Schärfe nicht übertreibst. Jeder empfindet Schärfe anders: Wenn dir das Gericht zu lasch erscheint, gib noch eine Prise Chili, Paprika oder schwarzen Pfeffer hinzu oder noch besser: Stelle ein paar Gewürze auf den Tisch, damit jeder den Schärfegrad seines Essens selbst bestimmen kann.
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Wir haben uns gefragt, ob Rothaarige tatsächlich schärfer essen können: Das Ergebnis findest du hier.