Die Schweinemast hat inzwischen jeglichen Sinn für ethisches Verhalten verloren. Einen neuen Skandal hat jetzt der MDR in seiner Sendung FAKT aufgedeckt. Tausende Pferde müssen für die deutsche Schweinemast sterben. Dem Landwirtschaftsministerium unter unserem Minister Christian Schmidt scheint das egal zu sein.
Tierqualen für ein Volk von Fleischfressern
Der deutsche Schweinezüchter ist darauf angewiesen, dass seine Muttersauen möglichst zahlreich Ferkel gebären. Jedes weitere Tier bringt ihm extra Ertrag. Im Idealfall kommen die Nachkommen auch alle gleichzeitig, so ist ein reibungsloser Produktionsablauf gewährleistet. Was auf natürliche Weise allerdings nicht so einfach ist, dass schafft ein Hormon namens PMSG (Pregnant Mare’s Serum Gonadotropin). Damit kommen deutlich mehr Ferkel zur Welt und es dient der Harmonisierung, sorgt also dafür, dass die Schwein zur gleichen Zeit brünftig werden.
Das eigentlich verwerfliche ist allerdings, die Herstellung des Hormon uns die daraus resultierenden Konsequenzen. Um an das Hormon zu gelangen braucht es trächtige Stuten, genauer genommen deren Blut. In Südamerika werden die Tiere deshalb wöchentlich in ihre Boxen getrieben, um ihnen dort bis zu zehn Liter Blut abzunehmen. Das entspricht etwa ein Viertel deren gesamter Blutmenge des Tieres. Das über Wochen hinweg sich wiederholende Ritual überleben viele der betroffenen Stuten nicht.
Diejenigen, die die Qualen dennoch überleben, bei denen werden Fehlgeburten eingeleitet. Dafür wird zum Teil per Hand die Fruchtblase der Tiere aufgerissen. Der Zweck dahinter ist, dass die Stuten möglichst schnell erneut trächtig werden, damit die Prozedur wiederholt werden kann. Auch wären die jungen Fohlen zu teuer.
Der Markt macht
An dem Hormon PMSG wird Millionen verdient. Sowohl auf Seiten der Hersteller, als auch auf Seiten der Schweinezüchter. Jedes nicht geborene Ferkel ist für die Zucht ein Verlust. PMSG sorgt jedoch konstant dafür das stets genug Neugeborene nachkommen. Aufgrund des Hormons kommt es regelmäßig zu derart großen Würfen, dass die Muttersau ihre eigenen Nachkommen nicht mehr ernähren kann. Da es zu teuer wäre die Jungtiere alternativ aufzuziehen werden sie stattdessen entsorgt. Wer nicht zu den kräftigsten Nachkommen zählt wird schlichtweg einfach erschlagen.
Schätzungen gehen davon aus, dass der Hälfte aller Zuchtsauen das Hormon PMSG verabreicht wird. Jeder, der Billigfleisch aus dem Supermarkt kauft, nicht auf Qualität, sondern auf den Preis achtet, der forciert weiterhin den Preisdruck auf die Züchter. Somit ist auch jeder, der beim Discounter an die Fleisch- und Wursttheke geht mit Schuld an den verwerflichen Praktiken, welche sich aufgrund der Billigmentalität am Markt ausgeprägt haben.
Das Video zum MDR Bericht „Das Geschäft mit PMSG: Kreislauf des Tierleids“ (5:56min) enthält zum Teil schrecklich Szenen, welche unter Umständen nicht für jedermann erträglich sind.