Die Studenten der Fachoberschule Bern haben traditionell eine ganz besondere Aufgabe als Abschlussarbeit. Sie sollten neue Lebensmittel mit unüblichen Proteinquellen entwickeln. Was dabei herausgekommen ist lässt sich durchaus sehen.
Es ging bei der Abschlussarbeit der Studenten um eiweißhaltige Lebensmittel. Es sollten neue Proteinquellen erschlossen werden. Dabei reichte es nicht, lediglich die Lebensmittel zu kreieren, es musste auch die Marktfähigkeit der Produkte nachgewiesen werden. Dazu gehört natürlich neben einer ansprechenden Verpackung auch ein vollständiger Businessplan, um die die Neuentwicklungen auch an den Markt bringen zu können. Das schließt nicht nur Marktanalysen, sondern auch Akzeptanztests mit ein. Damit ist garantiert, dass die Produkte nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geschmacklich passen. Das die Berner Studenten grundsätzlich einen guten Riecher haben, das haben bereits Studentengruppen der letzten Jahre bewiesen. Einige der damaligen Neuentwicklungen waren so gut, dass sie es sogar bis in die Supermarktregale geschafft haben.
Wie könnte es in der Schweiz anders sein, gehört zu den neuen Kreationen auch ein Käsefondue. Allerdings basiert es diesmal auf Soja- und Hanfproteinen. Das für die zukünftige Ernährung der Menschheit Insekten eine immer wichtigere Stellung einnehmen hat eine andere Gruppe berücksichtigt. Sie stellten Nudeln aus Mehlwürmern her. Nach eigenen Angaben unterscheiden die Mehlwurmnudeln sich geschmacklich nicht vom Original. Dabei hatten die Studenten allerdings einige Hürden zu nehmen. Derzeit sind Insekten in der Schweiz als Lebensmittel nämlich noch verboten, was das Arbeiten daran wahrscheinlich nicht unbedingt vereinfachte.
Eine dritte Arbeit drehte sich um ein süßes Dessert. Sie recyclen ungenutzte Abfallstoffe aus der Tofuherstellung und zaubern eine Glace mit Beeren daraus. Am Ende erschaffen sie damit nicht nur eine vegane, sondern zudem eine laktosefreie Alternative.
Betrachtet man die Unmengen der neuen Startups im Lebensmittelsektor, so ist die Ausbildung in Bern auf jeden Fall zielgerichtet aufgebaut. Heute gehört eine vernünftige wirtschaftliche Grundlage genauso zum Handwerkszeug wie ein gutes Produkt. Wir sind schon gespannt, ob es einer der diesjährigen Abschlussarbeiten ebenfalls zum Erfolg schafft und wir es bald auch hier in Deutschland im Supermarkt kaufen können. Zu wünschen wäre es!