An diesem Wochenende wurde ein Volksentscheid der ganz besonderen Art in der Schweiz abgehalten. Die Eidgenossen durften über die Zukunft ihrer Ernährung abstimmen. Die Chance wurde jedoch von vielen nicht genutzt.
Am Sonntag hatten die Schweizer die Möglichkeit über einen neuen und zeitgemäßen Umgang mit Lebensmitteln und deren Erzeugung abzustimmen. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen, 61 Prozent haben sich jedoch gegen die Fairfood-Initiative ausgesprochen.
Man hatte sich für eine regionalere und kleinteiligere Landwirtschaft und zudem für einen fairen Handel mit Lebensmittel aussprechen können. Aber gerade einmal 37 Prozent der Stimmberechtigten nutzten die Chance und beteiligten sich an dem Volksentscheid.
Bei einem Ja, hatte die Schweiz ihre Vorreiterrolle in Bezug auf biologisch hergestellte Lebensmittel noch deutlich weiter ausbauen können. Wahrscheinlich waren es aber die befürchtete Angst vor höheren Preisen, die den Gegnern der Initiative den notwendigen Aufwind verschaffte. Denn gerade zu Beginn des Wahlkampfes sah es noch nach einem anderen Ergebnis als dem eingetroffenen aus.
Allerdings ist zu bemerken, dass die Schweiz bei den Bio-Konsumenten ganz oben steht. Etwa 10 Prozent aller verkauften Lebensmittel werden schon heute öko-zertifiziert verkauft. Die Tendenz hierbei ist weiter steigend.
Darüber hinaus muss man den Schweizern trotz dem Nein zur Fairfood Initiative zugutehalten, dass sie in Bezug auf die ressourcenschonende Herstellung ihrer Produkte deutlich weiter sind als wir in Deutschland. Ein entsprechender Passus ist bereits in der Schweizer Verfassung seit letztem Jahr verankert.
Schade, dass das Schweizer Volk mit Nein gestimmt hat. Die Signalwirkung auf die Nachbarstaaten wäre sehr deutlich gewesen und auch wir als Konsumenten hier in Deutschland hätten davon nur profitieren können. Vielleicht sind wir ja in ein paar Jahren soweit an unserer Ernährung grundsätzlich etwas zu ändern.