Vom 16 bis 18. Januar präsentierten im Greenshowroom im Rahmen der Fashion Show in Berlin 170 Labels aus 26 Ländern ihre Konzepte und Ideen für nachhaltige Mode.
Einige Newcomer waren dieses Jahr dabei. Ganze 25% der Aussteller waren zum ersten Mal in Berlin. 61% stammten dabei aus dem Ausland, hauptsächlich aus Nordeuropa, Großbritannien, der Schweiz und von der iberischen Halbinsel. Hier scheint man besonders kreativ zu sein, wenn es darum geht, alternative und umweltschonende Materialien zu entwickeln, aus denen dann unsere Trends für die Herbst-/Wintersaison 2018/2019 geschneidert werden.
Oder gemeiselt. Das Münchner Schuhlabel nat-2 um Designer Sebastian Thies hat sich mit dem Label Roxxlyn aus Berlin zusammengetan. Letztgenannte haben sich auf die Herstellung von Accessoires aus Naturstein spezialisiert haben. In einem aufwendigen Verfahren wird Schieferstein weich, leicht und flexibel gemacht. Der gewonnene Rohstoff wird dann in einer Familienmanufaktur in Italien zu kultigen Sneakers weiterverarbeitet, deren Style an die späten 80er oder frühen 90er erinnert. Das Label nutzt außerdem Holz, Mais, Pilze oder Glas als Ausgangsstoff für ihre Schuhtrends.
Was eine Piñata ist, weiß vermutlich jeder. Aber Piñatex? Dahinter verbirgt sich eine vegane und umweltfreundliche Alternative für Leder. Auch aus Milch können mittlerweile Fasern hergestellt werden, die sich zu einem Vlies-ähnlichen Stoff weiterverarbeiten lassen. Wer doch auf „echtes“ Leder schwört, kann zumindest auf Produkte zurückgreifen, die mit pflanzlichen Mitteln gegerbt wurden. Auch da tut sich gerade was.
Neben alternativen Materialien aus der Natur und umweltschonenden Produktionsprozessen , ist auch Upcycling ein Trend in der nachhaltigen Mode. Das hamburger Modeunternehmen Jan’N June verarbeitet recyceltes Polyester weiter zu coolen und femininen Outfits. Ihre Produkte sind alle nach dem Global Recycling-Standard (GRS) zertifiert. Die Produktionskette oder „eco-ID“ jedes einzelnen Kleidungsstückes kann sogar über einen QR-Code vom Kunden getrackt werden.
Es geht aber noch abgefahrener: Die Hosen vom südkoreanischen Upcycling-Label Re:Code sitzen nicht nur perfekt, sie waren sogar mal ein Sitz! Ein Autositz! Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert ausrangierten Autoteilen ein zweites Leben als Top, Sweater, Hose oder kultigem Accessoire zu schenken. Nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit ist Re:Code vorbildlich. Man nimmt dort auch das Thema soziale Verantwortung sehr ernst. So arbeiten sie vorzugsweise mit Nachwuchsdesignern oder sozial benachteiligten Menschen zusammen.
Die Zukunft der Mode sieht also nicht nur rosig, sondern auch ziemlich grün aus!