Schwitzen tut Körper und Seele gut. Gerade in der kalten Jahreszeit tragen Sauna-Besuche zu einem besonderen Wohlgefühl bei. In Deutschland geht fast jeder Zweite (44 %) nie saunieren, dabei hilft das gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine der häufigsten Todesursache hierzulande, wie eine finnische Studie zeigt.
Finnische Sauna-Kultur
In Finnland liegt die durchschnittliche Jahrestemperatur nur knapp über den Gefrierpunkt. Ein wichtiger Teil der Kultur sind dort die warmen Saunas: Zwischen 80 und 100 Grad warm ist es in ihnen. Die Luft ist trocken, in ihr befindet sich nur 10 bis 20 Prozent Wasserdampf. In Finnland kommen auf fünf Millionen Einwohner drei Millionen Saunas. Für viele Finnen ist die Sauna ein heiliger Ort. Besucht man ihn, fühlt man sich danach wie ein neuer Mensch: Man entspannt, kommt im Einklang mit sich selbst und zur Ruhe.
Die Sauna-Studie
Die gesundheitlichen Vorteile, die das Schweißbaden hat, haben finnische Forscher untersucht. Dazu werteten sie Fragebögen aus den Jahren von 1998 bis 2015 aus. In diesen machten die Teilnehmer genaue Angaben über die Häufigkeit und Dauer der Sauna-Besuche, aber auch zum Lebensstil und Erkrankungen. Unter den 1688 Teilnehmer waren die Hälfte Frauen und die andere Hälfte Männer, ihr durchschnittliches Alter betrug 63 Jahre. Die Studie zeigte einen interessanten Zusammenhang: Je öfter die Probanden in die Sauna gingen, desto mehr sank das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Um 66 Prozent verringert sich das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung bei Menschen, die vier bis siebenmal saunierten, verglichen mit denen, die einmal in der Woche in die Sauna gehen.
Vier bis siebenmal in der Woche in die Sauna schaffen es wohl nur finnische Viel-Schwitzer. Ähnlich stark fiel das Risiko einer Erkrankung allerdings, wenn man insgesamt mehr als 45 Minuten pro Woche sauniert. Ein Wert, den deutsche Sauna-Liebhaber wohl eher erreichen. Wer das nicht schafft, profitiert trotzdem von regelmäßigen Sauna-Gängen. Prinzipiell gilt: Je häufiger und länger man sich in die Sauna wagt, desto geringer wird das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Gesundheitliche Vorteile
Denn der harte Wechsel von Kälte zu Hitze bringt das Immunsystem auf Trab. Mehrere Studien zeigen unterschiedliche Vorteile des Saunierens: Häufige Sauna-Besuche können das Risiko einer Erkältung senken und Lungenentzündungen sowie Atemwegserkrankungen vorbeugen. Der Autor der obigen Studie Professor Jari Laukkanen erklärt, warum Sauna-Besuche das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung senken: „Unser Forschungsteam hat in früheren Studien gezeigt, dass regelmäßiges Saunieren mit einem niedrigeren Blutdruck verbunden ist. Darüber hinaus ist bekannt, dass Saunabesuche die Herzfrequenz auf Werte erhöhen, die einer körperlichen Anstrengung von niedriger bis mittlerer Intensität entspricht.“