Im Herbst und Winter entdeckt man zunehmend Produkte mit Sanddorn in den Regalen des Einzelhandels. Von Marmelade über Kapseln bis hin zu Smoothies und Säften ist die kleine orange Beere in verschiedensten Varianten erhältlich. Dabei ist das Wildobst häufig noch komplett unbekannt und nicht im Kopf der Menschen als Superfood verankert.
Was ist Sanddorn?
In ganz Europa entdeckt man im Herbst Sträucher mit kleinen orangen Beeren. Insbesondere auf sandigem Boden mit möglichst viel Sonnenlicht gedeihen die Früchte am besten, weshalb vor allem auch die Dünen der Ostsee Hauptregion der Sanddornbeere sind. Zunächst sind die Beeren klein, hart und grün bevor sie im September und Oktober wachsen und eine orange Farbe annehmen. Geschmacklich sind die Früchte ziemlich sauer, weshalb sie in der Regel nicht unverarbeitet verzehrt werden. Die Ernte der Beeren ist mühsam, da sie von Dornen umgeben sind. Am simpelsten ist es deshalb, die Äste samt Beeren abzuschneiden und in die Gefriertruhe zu legen. Sobald die Früchte gefroren sind, können sie einfach abgeschüttelt werden.
Ist Sanddorn gesund?
Sanddorn ist hervorragender Vitamin C-Lieferant. So decken bereits zwei Esslöffel Sanddorn täglich den Vitamin C Bedarf eines Erwachsenen. So hat Sanddorn rund zehnmal so viel Vitamin C wie eine Zitrone, was ihm auch den Namen „Zitrone des Nordens“ verleiht. Zudem strotzen die kleinen Beeren vor Vitamin B12 – ein Vitamin, das ansonsten hauptsächlich in Fleisch enthalten ist. Gerade für Veganer und Vegetarier gilt Sanddorn deshalb als essenzielle Quelle um hier einem Mangel entgegenzuwirken. In Hülle und Fülle sind außerdem auch A- und E-Vitamine sowie Spurenelemente enthalten. Aufgrund der in der Beere vorhandenen Öle – insbesondere Omega-7-Fettsäure – kann der Körper diese direkt verarbeiten. Für das Immunsystem gilt Sanddorn somit als Booster, der Erkältungen verhindern kann. Zudem fördert Sanddorn die Wundheilung und wirkt entzündungshemmend, da es über 200 bioaktive Substanzen enthält. In der äußerlichen Anwendung wird die Frucht bei Verbrennungen aber auch chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Rosacea eingesetzt.
Wie nimmt man Sanddorn zu sich?
Wie bereits erwähnt, ist Sanddorn in rohem Zustand nicht zu empfehlen, da die Beeren sehr sauer schmecken. Besser sind hier Saft, Mus, Marmelade oder Sirup aus der Frucht. Um möglichst wenige wertvolle Inhaltsstoffe bei der Verarbeitung zu verlieren, ist es am besten, die tiefgefrorenen Beeren zu verarbeiten. Auch in Körperpflegeprodukten kommt Sanddorn zum Einsatz. So gibt es zahlreiche Öle und Cremes für alle Körperregionen, in denen die Frucht Anwendung findet.
Sanddornöl zur inneren und äußeren Anwendung selbst machen
Es ist gar nicht so einfach, 100% naturreines, unverdünntes und kaltgepresstes Sanddornöl zu bekommen. Und wenn man dieses doch irgendwo entdeckt, kosten 100ml schnell auch mal rund 30 Euro.
Häufig ist es deshalb besser und preiswerter, das Öl selbst zuhause herzustellen. Dies funktioniert relativ simpel:
- Die Sanddornbeeren in einer Mühle oder einem Mixer fein mahlen.
- Die pulvrige Masse mit der doppelten Menge an kaltgepresstem Pflanzenöl (z. B. Oliven- oder Sonnenblumenöl) bedeckt in ein Glasgefäß geben und dieses fest verschließen.
- Das verschlossene Glas mindestens 14 Tage an einem warmen Ort stellen. Hierbei alle Tage umrühren und das entstandene Sanddornöl immer wieder vorsichtig absieben.
- Das gewonnene Öl in ein dunkles Fläschchen füllen und dieses möglichst kühl und lichtgeschützt lagern.