Bereits Anfang diesen Monats meldete der Molkerei-Großkonzern Lactalis 20 Salmonellosefälle bei Kindern unter 6 Monaten, die zuvor eins ihrer Produkte konsumiert hatten. Es folgte ein Rückruf von 12 Sorten Säuglingsmilch. Jetzt wurden fünf neue Infektions-Fälle bekannt.
Bei den Neu-Infektionen konnte der gleiche Erreger-Stamm, wie bei den vorangegangenen Erkrankungen nachgewiesen werden: Salmonella Agona. Der französische Minister für Wirtschaft und Finanzen, Bruno Le Maire, sah sich daher dazu gezwungen, den Rückruf sowie einen Exportstopp für einen Großteil der Baby- und Kindernahrungsprodukte von Lactalis anzuordnen. Die betroffenen Produkte wurden alle ab den 15. Februar 2017 in einem Werk im mittelfranzösischen Craon hergestellt. Konzernsprecher Michel Nalet gab gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bekannt, es könnten fast 7000 Tonnen kontaminiert sein. Die französischen Medien spreche von insgesamt 620 verschiedenen Produkten.
Lactalis gehört zu den größten internationalen Molkereikonzerne. Das Unternehmen verkauft und vertreibt seine Produkte weltweit. Auch in Deutschland. Zu den hier bekannten Marken gehören unter anderem die Käse von Président, Galbani und Salakis. Allerdings gehört Babymilchnahrung nicht zur Produktpalette für Deutschland. Wir können also aufatmen. Die Warnung gilt hier vor allem für Verbraucher, die in Grenznähe leben und regelmäßig in den Nachbarländern einkaufen.
Derweil arbeitete der Großkonzern emsig daran, die Ursache für die Verunreinigung zu finden und das Problem zu beheben. Möglicherweise sei der Ursprung der Salmonellen-Belastung ein Fehler in der Trockungsanlage des Werks in Craon.