Wir kennen ihn als mediterranes Küchenkraut und sogar aus der Heilpflanzenkunde – den Echten Salbei, auf Lateinisch Salvia officinalis. Mehr als 1100 verschiedene Salbeiarten gibt es weltweit, aber nicht alle sind zum Anbau und Verzehr geeignet. Recht bekannt sind neben dem Echten Salbei auch der Steppen-Salbei, der Muskateller-Salbei und der Spanische Salbei. Der Salbei ist eine klassische Gartenpflanze und auch für Terrasse und Balkon hervorragend geeignet, solange man ein warmes und sonniges Plätzchen für ihn übrig hat. Wie genau du deinen Salbei selber ziehen, pflanzen und ernten kannst, zeigt dir dieser Artikel.
Salbei säen und pflanzen
Echten Salbei kann man als Jungpflanze erwerben und recht unkompliziert ab Mai ins Beet oder in einen Topf pflanzen. Wer ihn lieber direkt aus dem Samen ziehen will, kann sich entweder das Saatgut im Handel besorgen oder die Samen von einem bestehenden Salbeistrauch ernten und aussäen. Die Samen werden nach dem Säen leicht mit Erde bedeckt und angegossen.
Salbei hat die positive Eigenschaft, dass er Raupen, Schnecken und Läuse abschreckt. Deshalb eignet er sich besonders gut an Beeträndern, lässt sich aber auch in einem Topf prima selber ziehen.
- Salbei säen: ab April ins Frühbeet, ab Mai Direktsaat
- Salbei pflanzen: Mai
- Standort: sonnig, warm
- Optimale Keimtemperatur: 18-25°C
- Keimzeit: 7 bis 21 Tage
- Saattiefe: 0,5 cm
- Bodenbeschaffenheit: trocken, durchlässig, kalkhaltig, leicht humos
- Kübelbepflanzung: Im Topf macht Salbei eine ebenso gute Figur wie im Gartenbeet. Hier reicht etwas Gartenerde, die man mit Sand auflockern kann. Wichtig bei Salbei im Topf ist, ihn nicht zu stark zu gießen. Die Erde sollte nur mäßig feucht sein und darf ruhig auch hin und wieder austrocknen. Im Winter sollte der Salbei an einen frostfreien Platz gestellt werden. Noch vor dem Austreiben im Frühjahr empfiehlt es sich Salbei in ein größeres Gefäß umzutopfen und mit neuer Erde und Nährstoffen zu versorgen.
- Salbei als Balkonpflanze: geeignet für sonnige und warme Balkone
- Pflanzabstand: 35 x 35 cm
- Fruchtfolge: Salbei intensiviert das Aroma von Salat und Fenchel. Gute Nachbarn sind zudem Bohnen, Erbsen, Kohl, Möhren und Rosmarin. Neben Basilikum und Gurken sollte man ihn nicht anbauen.
Aussaat-Tipp: Auch ab Februar kann bereits mit dem Säen begonnen werden, dann jedoch nur unter Glas am besten an einer sonnigen Fensterbank.
Salbei pflegen – gießen, düngen und schneiden
Salbei ist ein sehr pflegeleichtes Kraut und hat fast keinerlei Ansprüche. Ein kleiner Guide zum Düngen, Gießen, Schneiden und natürlich zum Überwintern deines Salbeis:
- Salbei düngen: Da Salbei relativ magere Böden gewohnt ist, muss man ihn auch kaum düngen. Im Garten reicht es, wenn man Salbei je einmal im Frühjahr und Herbst mit etwas Kompost düngt. Da die Blätter in der Regel direkt verzehrt oder verarbeitet werden, sollte man ihn keinesfalls mit mineralischem Dünger versorgen, sondern nur mit organischem Dünger. Aber Achtung: Mist verträgt Salbei nicht. Im Topf kann man Salbei einmal im Monat ganz leicht mit Kalium und Stickstoff düngen.
- Salbei gießen: Salbei braucht man nur sparsam gießen, da er trockene Böden lieber mag als einen zu feuchten Untergrund.
- Salbei schneiden: Ohne den nötigen Schnitt kann es leicht passieren, dass Salbei verholzt und schnell überaltert. Die beste Zeit zum Schneiden ist das Frühjahr, wenn der Strauch zu wachsen beginnt. Mit einer scharfen Gartenschere lässt sich Salbei bis auf 15 cm über dem Boden kürzen. Keinesfalls sollte man Salbei im Herbst schneiden, denn zum einen dient sein Äste- und Blätterwerk als hilfreicher Winterschutz, zum anderen treibt er so im Frühjahr nicht mehr aus.
- Salbei überwintern: Aufgrund seiner mediterranen Herkunft verträgt der Echte Salbei keine Minustemperaturen und muss zeitig vor den ersten Frösten winterfest gemacht werden. Dafür eignen sich Reisig oder Laub als Schicht über dem Boden. Optional kann man Salbei natürlich im Kübel anbauen und diesen dann in ein Winterquartier umsiedeln.
Salbei ernten
Die Haupterntezeit für Salbei ist von Mai bis August, grob gesagt während seiner Blütezeit. Wer besonders aromatische Blätter ernten will, sollte dies am besten direkt im Mai machen, bevor der Salbei blüht. Während der Blüte (Juni bis August) verlieren die Blätter an Aroma, da die Pflanze vor allem in die Blüten investieren muss. Der Gehalt an ätherischen Ölen in den Blättern ist am größten, wenn man sie an warmen Tagen möglichst am Spätnachmittag erntet.
TIPP – Knospen entfernen. Wenn du die Blüten und Samen nicht verwenden willst, kannst du die Knospen zum Beginn der Blütezeit auch entfernen. Dadurch werden die Blühvorgänge gestoppt und stattdessen das Blattwachstum gefördert.
TIPP – Salbei nicht an verholzten Stellen ernten. Verholzte Triebe enthalten nur noch wenig Aroma und sind für eine Ernte ungeeignet. Die meisten ätherischen Öle befinden sich nämlich in den jungen Triebspitzen. Wer fortlaufend erntet, kann das Verholzen reduzieren.
Salbei lagern
Um möglichst viel von dem wertvollen Aroma zu erhalten, sollten die Blätter nach dem Ernten schnell weiterverarbeitet werden; deshalb solltest du sie auch nicht waschen, außer wenn du sie zum Beispiel für Tee oder direkt zum Kochen verwenden willst. Zum Glück gibt es bei Salbei einige Möglichkeiten, um ihn zu lagern und das Aroma zu konservieren.
- Salbei im Kühlschrank lagern: Etwa zwei Wochen lang bleibt Salbei frisch, wenn man ihn feucht einwickelt und im Kühlschrank lagert. Ganze Triebe kann man auch in ein Glas Wasser stellen und mit einer Plastiktüte überstülpen.
- Salbei einfrieren: Zum Einfrieren legt man die Salbei Blätter in einen Gefrierbeutel und kann sie im gefrosteten Zustand auch sehr leicht darin zerkleinern.
- Salbei trocknen: Die Trocknung bewahrt das Aroma sehr gut in den Blättern. Wenn du ganze Triebe geerntet hast, binde sie an den Stielen zusammen und hänge sie kopfüber zum Trocknen in einen luftigen, trockenen Raum mit Temperaturen zwischen 20 und 27°C. Auch einzelne Blätter kannst du so innerhalb von zwei Wochen gut trocknen. Weniger energiesparend ist die Backofen-Methode mit leicht geöffneter Ofentür bei 40°C Hitze. Etwa 6-7 Stunden braucht Salbei auf diese Art, um zu trocknen. Die Blätter werden danach in einem dunklen Gefäß gelagert und sind bis zu einem Jahr haltbar.
Neben den klassischen Lagermethoden kann man Salbei für vielerlei Gerichte verwenden und direkt verarbeiten, zum Beispiel in Form von Tee, konserviert in Öl oder als Kräuterzugabe für selbstgemachte Salbeibutter. Wegen seiner mediterranen Herkunft passt Salbei auch sehr gut zu Pizza und Nudelgerichten.
Fazit: Salbei selber ziehen
Salbei darf in keinem Kräutergarten fehlen, denn der imposante Halbstrauch ist nicht nur eine kulinarische Gaumenfreude, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze. Möchtest du Salbei selber ziehen, brauchst du dafür einen sonnigen und warmen Ort im Garten oder auf dem Balkon. Salbei ist ein pflegeleichtes Gewächs und kann im Grunde das ganze Jahr über, vorrangig aber im Sommer geerntet werden. Kein Küchenkraut hat ein solch unverwechselbares Aroma wie die Blätter des Salbeis. Du kannst sie kochen, als Tee zubereiten, als Öl einlegen oder deine Speisen damit würzen.