Rosmarin kommt aus dem mediterranen Raum und verrät uns daher viel über seine Vorlieben. Er passt frisch oder getrocknet wunderbar zu Gemüse, Fleisch und Pasta und kann als Tee sogar bei Migräne helfen. Deshalb wollen wir den Kräutergarten heute um ein ganz besonderes Kraut bereichern und zeigen im Folgenden, wie man selbst Rosmarin anbauen, säen und pflanzen kann.
Rosmarin säen und pflanzen
Am einfachsten beschafft man sich Rosmarin als fertige Pflanze im Topf. Da der Topf in der Regel zu klein für ein ordentliches Wachstum ist, sollte man Rosmarin in einen größeren Kübel pflanzen oder ab Frühsommer direkt im Beet anbauen.
Wer Rosmarin nicht als Pflanze kaufen, sondern säen will, findet im Gartencenter auch das nötige Saatgut. Rosmarin aus Samen ziehen wird allerdings nicht empfohlen, da die Samen oft krankheitsanfälliger für Pilze sind und nur langsam wachsen. Deshalb ist die Ernte hier meist später.
Weitaus schneller und unbedenklicher ist das Pflanzen von Stecklingen beispielsweise vom Rosmarin des Nachbarn. Stecklinge sind sehr junge Triebe ausgewachsener Pflanzen. Man schneidet sie vorsichtig ab (etwa 10 cm sollten sie mindestens sein), setzt sie 5 cm tief in Anzuchterde und wartet, bis sich die ersten kräftigen Wurzeln entwickeln.
Mit den aufgeführten Infos in der folgenden Übersicht sollte das Säen und Pflanzen von Rosmarin reibungslos funktionieren.
- Rosmarin säen: März/April
- Rosmarin pflanzen: Mai/Juni bis August
- Standort: sonnig, geschützt
- Optimale Keimtemperatur: 18°C bis 25°C
- Keimzeit: zwischen 20 und 30 Tagen
- Saattiefe: 1 cm
- Bodenbeschaffenheit:locker und durchlässig, gerne kalkhaltig
- Kübelbepflanzung: Kräuter wie Rosmarin sind prädestiniert für einen Anbau im Kübel oder Topf, gerade solche, die aus mediterranen Gebieten kommen und deshalb nicht winterhart sind. Rosmarin lässt sich im Topf auch gut mit Lavendel und Salbei pflanzen. Auf diese Weise ist die Überwinterung sehr einfach, da man die Kübel mit den Kräutern nach drinnen stellen kann, wenn der erste Frost kommt.
- Rosmarin als Balkonpflanze: Auch auf dem Balkon kann man Rosmarin bedenkenlos pflanzen, sofern es dort einen sonnigen, warmen und windgeschützten Ort gibt. Das Kraut braucht wenig Platz und noch weniger Pflege, wenn man es statt im Blumenkasten direkt im Topf pflanzt.
- Pflanzabstand: 30 x 40 cm im Freiland
- Fruchtfolge: Rosmarin wächst gut als Mischkultur mit Rosen, Salbei und Schnittlauch. Weniger gut bekommen ihm Radieschen, Rettich, Raps und Senf.
Aussaat-Tipp:Da es Rosmarin bekanntlich sehr warm mag, empfehlen wir beim Säen oder auch Pflanzen eine Kiesschicht oder ein paar kleinere Steine auf dem Erdboden zu verteilen. Diese dienen zur Wärmespeicherung und sorgen für eine geringere Verdunstung.
Pflanz-Tipp: Wer Rosmarin im Beet pflanzen will, sollte ihn etwas höher setzen, um Staunässe und Pilzbefall zu vermeiden.
Rosmarin pflegen – gießen und düngen
Rosmarin ist eine Staude, auch wenn er nicht so hoch wächst wie manche andere Pflanzen. Einen Verschnitt braucht man jedoch nicht vornehmen. Es reicht, wenn man vertrocknete Zweige gelegentlich entfernt und auf die richtige Wasserversorgung Acht gibt. Rosmarin versorgt sich sehr gut selbst, nur im Falle einer Überwinterung gibt es für den Hobbygärtner ein paar Dinge zu beachten. Wie Rosmarin am besten zu pflegen ist, zeigen wir hier.
- Rosmarin düngen: Rosmarin braucht nicht viele Nährstoffe um zu wachsen. Wer Rosmarin bereits länger als ein Jahr im gleichen Beet pflanzt, kann etwas organischen Flüssigdünger verwenden. Grundsätzlich ist Düngen eher schädlich für das Kraut.
- Rosmarin gießen: Rosmarin ist eine sehr dankenswerte Pflanze, wenn es ums Thema Bewässerung geht. Da er kalk sehr gut verträgt, kann man ihn ganz einfach mit Leitungswasser gießen, wenn die Regentonne einmal leer ist. Im Sommer sollte man Rosmarin regelmäßig gießen, im Winter hingegen nur sehr sparsam. Wenn die Triebe etwas zu hängen beginnen, weiß man sicher, dass man die Pflanze wieder gießen muss. Im Beet wie auch im Topf gilt bei Rosmarin: Staunässe meiden!
- Bodenpflege: Rosmarin im Topf oder Kübel sollte von Zeit zu Zeit, vor allem aber nach der Winterruhe, in größere Gefäße umgetopft werden. Durch diese Maßnahme spart man sich das jährliche Düngen und vermeidet damit sogar einen Schädlingsbefall, wenn die Erde getauscht wird. Rosmarin im Beet braucht das natürlich nicht, es empfiehlt sich aber etwas Dünger im Frühjahr.
- Rosmarin überwintern: Da Rosmarin nicht winterhart ist, braucht er über die feuchten Wintermonate ein geeignetes Winterquartier oder Pflegemaßnahmen im Beet. Rosmarin im Topf bringt man vor dem Frost nach drinnen. Geeignet ist ein Raum mit Temperaturen zwischen 5°C und 10°C. In trockenen Räumen sollte ab und an etwas gegossen werden. Die Überwinterung im Garten funktioniert nur mit Abdecken. Der Boden kann mit einer Schicht aus Laub, Edelreis, Fleece oder Stroh abgedeckt werden. Ist der Standort im Beet sehr windig, kann man Körbe mit Laub über die Pflanzen zu stülpen.
Rosmarin ernten
Rosmarin kann man das ganze Jahr über ernten, die Blätter vorwiegend von Frühling bis Sommer. Dazu einfach einzelne Blätter pflücken oder ganze Triebe abschneiden. Auch die Blüten kann man ernten, solange man sie danach gleich verwendet.
Frische Zweige eignen sich hervorragend in Lamm- und Geflügelgerichten, als Klassiker zu Ofenkartoffeln oder in Gratins.
TIPP – Rosmarin für den Winter ernten. Bevor die Pflanze im Herbst allmählich in Winterruhe gebracht wird, sollte man für den Winter noch einmal ausreichend ernten, damit der Rosmarin danach noch genug Zeit zum Regenerieren hat. Geeignet sind August oder September, es sollte zumindest noch warm genug sein.
Rosmarin lagern
Rosmarin ist wie viele Kräuter in seiner Lagerung und Verwendung sehr vielseitig. Natürlich ist er frisch am besten und hat das meiste Aroma, aber es gibt einige Möglichkeiten, wie man die Zweige und ätherischen Öle auch noch lange nach der Ernte lagern kann. Wichtig vor dem Lagern ist eine gründliche Reinigung der Zweige, damit Sporen später keine Chance haben.
- Rosmarin im Kühlschrank lagern: Frischer Rosmarin sollte leicht feucht bleiben, damit er sein Aroma behält. Dies gilt auch für Kräuter wie Bärlauch, Schnittlauch oder Petersilie. Am besten eignet sich ein oben abgeschlossenes Papiertuch. So bleibt Rosmarin im Kühlschrank etwa 2-3 Wochen frisch.
- Rosmarin einfrieren: Das Einfrieren ist eine gute Option, um Kräuter für 10-12 Monate frisch zu halten. Leider verliert sich das Aroma mit der Dauer der Lagerung, weshalb man sie nach spätestens einem Jahr aufbrauchen sollte. Bei mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Thymian oder Oregano eignet sich aus aromatischen Gründen aber eher das Trocknen als das Einfrieren.
- Rosmarin trocknen: Das Trocknen ist bei Rosmarin sehr beliebt, da es das Aroma der Zweige verstärkt. Das Wichtigste beim Trocknen ist ein geeignetes Gefäß und ein geeigneter Ort zum Lagern. Ein optimales Gefäß ist licht- und sauerstoffundurchlässig, zum Beispiel verschließbare Keramiktöpfe oder braune Glasflaschen. Als Ort eignet sich jeder trockene und dunkle Raum. So lässt sich Rosmarin mehrere Jahre lagern.
- Rosmarin einlegen: Frische Zweige in Essig oder Öl eingelegt geben ein hervorragendes Aroma ab. Die Zweige müssen komplett eingelegt sein, um Schimmel zu vermeiden. Rosmarinöl gibt Fleischgerichten oder zum Beispiel Bratkartoffeln eine leckere würzige und mediterrane Note.
Fazit: Rosmarin anbauen
Rosmarin gehört zu den mediterranen (Heil-)Kräutern und ist für seine Würze und das intensive Aroma seiner ätherischen Öle bekannt und beliebt. Er ist ein Sonnenanbeter und liebt warme, geschützte Standorte, eignet sich also prima zum selbst Anbauen auf einem sonnigen Balkon oder im Garten. Die Pflanzen sind pflegeleicht und wachsen sehr schnell, weshalb man auch schon im ersten Jahr zeitig ernten kann. Da Rosmarin aber nicht winterhart ist, braucht er ein wenig Pflege und Schutz, um unbeschadet durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Er lässt sich hervorragend frisch verarbeiten oder vielseitig für viele Monate und Jahre lagern.