Neben Grünkohl und einigen anderen Kohlsorten ist auch Rosenkohl ein klassisches Herbst- und Wintergemüse. Die kleinen Röschen haben reichlich Vitamin C und viel pflanzliches Protein, weshalb sie auch sehr gut für eine vegane und vegetarische Ernährung geeignet sind.Deshalb erfahrt ihr bei uns jetzt alles wichtige über den Rosenkohl Anbau.
Wie wächst Rosenkohl überhaupt? Zunächst bildet er sogenannte Leittriebe mit bis zu einem Meter Höhe, die während des Sommers zahlreiche Knospen entwickeln. Aus diesen Knospen bilden sich im Herbst die Röschen, die wir als Rosenkohl bezeichnen.
Der Anbau von Rosenkohl erfordert viel Zeit und – typisch für Kohlpflanzen – eine relativ große Anbaufläche. Mit der richtigen Pflege schmeckt Rosenkohl frisch aus dem Garten aber besonders nussig und aromatisch. Deshalb wollen wir uns den Anbau einmal genauer ansehen und verraten einige Tricks, was man beim Säen, Pflanzen und Ernten von Rosenkohl beachten muss.
Rosenkohl säen und pflanzen
Die optimale Zeit zum Säen und Pflanzen von Rosenkohl beginnt im April, wenn es wärmer wird. Bevor man mit dem Säen beginnt, empfiehlt es sich, den Boden gut aufzulockern und ausreichend zu düngen, da Rosenkohl ein starkzehrendes Gemüse ist.
Entweder sät man Rosenkohl direkt ins Bett oder in Topfplatten. Ab spätestens Mai kann man die vorgezogenen Setzlinge dann einpflanzen. Zu diesem Zeitpunkt sollte auch genug Abstand zu den anderen Pflänzchen herrschen, da sie sonst nicht anständig wachsen können. Über den Sommer hinweg entwickeln sich die Rosenkohlpflanzen schließlich zu kräftigen Stauden. Die folgenden Punkte fassen zusammen, was man beim Rosenkohl Anbau beachten muss.
- Rosenkohl säen: April bis Mai im Freiland oder in Topfplatten
- Rosenkohl pflanzen: Mai bis Juni
- Standort: sonnig
- Optimale Keimtemperatur: 15°C
- Keimzeit: 5 bis 8 Tage
- Saattiefe: 1 bis 2 cm
- Bodenbeschaffenheit: nährstoffreich, tiefgründig, humos
- Kübelbepflanzung: eher ungeeignet, da die Pflanzen viel Abstand zueinander brauchen; einzelne Pflanzen pro Kübel sind aber möglich
- Rosenkohl als Balkonpflanze: Die lange Anbauzeit und der hohe Flächenbedarf machen Rosenkohl zu einem eher schlechten Kandidaten für den Balkonanbau. Ist der Balkon groß genug und windgeschützt, spricht natürlich nichts dagegen.
- Pflanzabstand: Rosenkohl benötigt gut 50 x 50 cm Pflanzabstand für ein gutes Wachstum.
- Fruchtfolge: Nach Rosenkohl sollte man mindestens 3 Jahre in Folge keine weiteren Kohlgewächse im gleichen Beet anbauen, um artspezifische Krankheiten wie Kohlhernie zu verhindern. Geeignete Pflanznachbarn von Rosenkohl sind Spinat, Kartoffeln, Salat und Rote Beete.
Pflanz-Tipp: Die Stecklinge sollten nicht zu flach eingepflanzt werden und genug Erde an den Wurzeln haben, damit sie stabil und kräftig in die Höhe wachsen können.
Rosenkohl pflegen – gießen und düngen
Der Anbau von Rosenkohl ist zwar nicht schwer, doch ist das Gemüse in Sachen Boden und Pflege durchaus anspruchsvoll. Deshalb ist es für einen hohen und qualitativen Ertrag wichtig zu wissen, wie man Rosenkohl richtig gießen und düngen muss.
- Rosenkohl düngen: Da er einen hohen Nährstoffbedarf hat, spielt Düngen hier eine sehr wichtige Rolle. Im optimalen Fall wurde das Beet schon vor dem Pflanzen mit Kompost aufgewertet. Während der Wachstumsphase im Hochsommer ist regelmäßiges Düngen unerlässlich, um einem Stickstoffmangel zuvorzukommen. Wenn der Rosenkohl gelbliche und welke Blätter bekommt, fehlen der Pflanze Nährstoffe. Flüssiger Mineraldünger oder Pflanzenjauche eignen sich sehr gut für eine schnelle Nährstoffversorgung, können aber in zu hoher Dosierung schnell zur Überdüngung führen. Das hat zur Folge, dass die Röschen weich und frostempfindlich werden. Man kann also entweder auf einen organischen Langzeitdünger zurückgreifen oder einen Mineraldünger in kleinen Mengen und in regelmäßigen Abständen verwenden.
- Rosenkohl gießen: Rosenkohl braucht eine regelmäßige und nicht zu geringe Wasserversorgung. Am Anfang ist es aber ratsam, die Jungpflanzen eher sparsam zu gießen, damit sie möglichst tiefe Wurzeln ausbilden und dadurch standfest werden. Nach ein bis zwei Wochen kann man sie dann ganz normal und regelmäßig bewässern. Staunässe sollte natürlich vermieden werden.
- Bodenpflege: Der Boden muss vor allem nach dem Säen und Pflanzen unkrautfrei gehalten werden.
Beim Anbau und der Pflege von Rosenkohl wird oft ein sogenanntes „Entspitzen“ empfohlen, wenn sich die ersten Röschen zeigen. Darunter versteht man das Kappen der Terminalknospe, um eine gleichmäßige Röschenbildung zu gewährleisten. Diese Maßnahme sollte man aber nur bei frühreifen Rosenkohlsorten durchführen. Spätere Sorten können durch das Kappen starke Frostschäden erleiden und anfällig für Krankheiten werden.
Rosenkohl ernten
Das Ernten richtet sich nach der jeweiligen Sorte und beginnt bei Frühsorten im September. Typische Beispiele sind hier „Nelson“ oder „Early Half Tall“. Ab Oktober lassen sich dann auch viele winterharte Rosenkohlsorten ernten, unter anderem „Falstaff“ oder „Gronninger“. Die Ernte kann hier teilweise bis Februar oder März erfolgen. Wie man Rosenkohl richtig erntet, verraten die folgenden Tricks.
TIPP – immer die größten Röschen ernten. Rosenkohl wird normalerweise nicht komplett abgeerntet, sondern mehrmals durchgepflückt. Geerntet werden entsprechend nur die reifsten und dicksten Röschen, damit die kleineren noch ausreifen können.
TIPP – Rosenkohl nicht bei Frost ernten. Obwohl gängige Wintersorten bis -10°C winterhart sind, sollte man Rosenkohl nur in frostfreien Phasen ernten, damit die Pflanze keine Frostschäden erleidet.
TIPP – Entspitzen nur bei Frühsorten. Das bereits angesprochene Entspitzen kann das Röschenwachstum und dadurch auch den Ertrag fördern. Es ist allerdings nur bei Frühsorten von Vorteil, die bis November geerntet werden. In diesen Fällen wird geraten, etwa 6 Wochen vor der Ernte die Terminalknospe abzuschneiden. Werden die Röschen erst später geerntet, hat das Entspitzen keinen Vorteil mehr, sondern begünstigt sogar Frostschäden.
Rosenkohl lagern
Rosenkohl lässt sich nicht nur den ganzen Winter über ernten, sondern auch prima lagern und zubereiten. Grundsätzlich lagert man das Wintergemüse möglichst kühl und feucht, damit es lange frisch bleibt und seine Vitamine und Mineralstoffe behält. Zwei Optionen haben sich besonders bewährt:
- Rosenkohl im Kühlschrank lagern: Eingewickelt in ein feuchtes Tuch hält sich Rosenkohl im Gemüsefach des Kühlschranks verhältnismäßig lange. Gelbe Außenblätter kann man vor der Zubereitung einfach entfernen. Wichtig ist nur, dass das Innere noch grün und fest (!) ist.
- Rosenkohl einfrieren: Der Klassiker, wenn man ihn sehr lange lagern will. Vor dem Einfrieren empfehlen wir die Röschen kurz zu blanchieren, damit sie knackig bleiben. Dazu werden die äußeren Blätter entfernt und die Röschen für maximal drei Minuten in kochendes Salzwasser gegeben. Eingefrorener Rosenkohl hält sich mehrere Monate.
Beim Rosenkohl Lagern im Kühlschrank als auch beim Kochen gilt jedoch: Mit der Dauer nimmt der Vitamingehalt ab. Deshalb sollte man geernteten Rosenkohl am besten zeitig verarbeiten und nur solange kochen, dass er noch Biss hat und nicht matschig wird.
Fazit zum Rosenkohl Anbau
Der Rosenkohl Anbau ist relativ leicht, benötigt aber eine gute Pflege und ausreichend Platz. Es gibt viele verschiedene Sorten, die sich meist in ihrer Erntespanne und Winterhärte unterscheiden. Der Anbau im Garten beginnt im Frühjahr mit der Aussaat und Pflanzung, wobei man darauf achten muss, dass die Setzlinge nicht zu dicht wachsen. Ab Herbst kann man die ersten Röschen ernten und damit wunderbare Gerichte zaubern. Rosenkohl ist wie auch seine Kohlverwandten reich an Vitamin C und vielen weiteren wertvollen Inhaltsstoffen, weshalb er eigentlich in keiner Herbstküche fehlen darf.