Lebensmittelfarbe kennen wir schon lange. Mit ihr kann man beispielsweise Kuchenteig einfärben und so für ein Regenbogenspektakel beim Kindergeburtstag sorgen. Jetzt gibt es die Farbe auch in der Sprühdose als Lack. Mit diesem kann man verschiedene Lebensmittel auch nach der Zubereitung bunt färben, in dem man sie ganz einfach einsprüht. So hat man ruckzuck eine goldene Scheibe Brot auf dem Teller.
Ist Esslack nicht ungesund?
Lack für die Fingernägel – warum nicht. Lack fürs Auto – auch gut. Aber in unserem Essen? Zugegeben, das klingt doch ziemlich befremdlich. Geschmacksneutral ist der Lack, aber auch wirklich unbedenklich? Nun, angeblich natürlich schon. Jedoch enthalten die Esslacke Titandioxid. Das sind kleine Nanopartikel, die nicht nur in Sonnencremes, Kunststoffen oder Tabletten gemischt werden, sondern inzwischen auch in Lebensmittel.
Titandioxid gehört nicht in Lebensmittel!
Frankreich verbietet Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff E171 bereits seit 2020. In Deutschland wurde der Verzehr (noch) nicht als gesundheitsschädlich eingestuft. Hierfür fehlt es dem Bundesinstitut für Risikobewertung offenbar schlichtweg an ausreichend Daten. Auch ist nicht einmal bekannt in welcher Menge man Titandioxid maximal zu sich nehmen sollte.
Beeinträchtigung der Sexual- und Fruchtbarkeitsfunktionen durch Titandioxid?
Aktuell gibt es zu einer potenziellen Beeinträchtigung der Sexual- und Fruchtbarkeitsfunktionen eine Forschungslücke. Frankreich hat sich deswegen dazu entschieden, Titandioxid nicht zu erlauben, bis die Lücke geschlossen ist. Bei uns darf/muss noch jeder selbst entscheiden, ob er Lack auf sein Essen sprühen möchte oder nicht. Zugegeben: Es sieht witzig aus. Aber besser schmeckt das Essen dadurch nicht.
Auch von Seiten einer Risikovorsorge ist ein Nicht-Verbot äußerst bedenklich. Eigentlich sollten Stoffe erst dann in Lebensmitteln erlaubt werden, wenn wissenschaftlich nachgewiesen keine Gefahr davon ausgeht.