Über 9000 Probanden wurden in ganz Deutschland vom Max-Planck-Institut zu ihrem Ernährungs- und Trinkverhalten befragt. Dabei zeigten sich zum Teil gravierende regionale Unterschiede.
Trinkverhalten der Deutschen ist besorgniserregend
Im Gegensatz zu anderen Gesundheitsstudien, die nur nach Alter und Geschlecht der Studienteilnehmer unterscheiden, differenziert die im „BMC Public Health“ erschienene Studie auch nach verschiedenen Regionen. Insbesondere beim Konsum von Alkohol konnten deutliche Unterschiede beobachtet werden.
In Ostdeutschland wird am meisten getrunken, so lautet eines der Ergebnisse. Die Studie zeigte, dass 18,3 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung ein riskantes Trinkverhalten an den Tag legen. Riskant gilt Alkoholkonsum dann, wenn er die Grenzen von 12 Gramm Alkohol pro Tag bei Frauen und 24 Gramm bei Männern überschreitet. Das entspricht bei Frauen etwa ein Glas Sekt, ein kleines Bier oder einen doppelten Schnaps. Bei Männern gilt entsprechend die doppelte Menge.
Regionale Unterschiede sind stark ausgeprägt
Nach den Ostdeutschen trinken die Süddeutschen am meisten. Hier sind es 16,7 Prozent der Bevölkerung, die ein riskantes Trinkverhalten aufzeigen. Dies wird vor allem durch die kulturelle Verbundenheit mit Alkohol in Biergärten und Volksfesten erklärt.
Am unauffälligsten ist das Trinkverhalten in Norddeutschland (13,9 Prozent) und Westdeutschland (14,6 Prozent). Betrachtet man den Alkoholkonsum geschlechterspezifisch, so ist es eindeutig, dass Männer mehr trinken als Frauen.
Aufgrund der starken Unterschiede in der regionalen Verteilung wird auch Präventionsmaßnahmen empfohlen die regionalen Unterschiede mit einzubeziehen. Dies steht im Gegensatz zu Präventionskampagnen gegen das Rauchen, schlechte Ernährung oder für mehr Sport, dort setzt man eher auf bundesweit einheitliche Maßnahmen.