Weltweit gibt es etwas eine Milliarde Raucher. Alleine in Deutschland sterben jedes Jahr 121.000 Menschen an Folgen, die auf das Rauchen zurückzuführen sind. Mehr als jeder zehnte Todesfall (13, 5 % laut Tabakatlas 2015) ist also durch das Rauchen bedingt. Wenig überraschend ist daher, dass drei von vier Deutschen Nichtraucher sind. Viele Raucher versuchen langsam mit dem Rauchen aufzuhören. Für genau diese Gruppe könnte eine Studie interessant sein, die zeigt, dass selbst eine Zigarette am Tag langfristig sehr gesundheitsschädlich ist.
Was hat die Studie genau herausgefunden?
Wissenschaftler haben untersucht, wie stark sich eine, fünf oder zwanzig Zigaretten am Tag auf die Gesundheit auswirken. Dafür haben sie 141 bisherige Studien ausgewertet und erstaunliches herausgefunden. Denn wie die Forscher im British Medical Journal schreiben erhöht selbst eine Zigarette am Tag das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfälle deutlich. So stieg das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen gegenüber Nichtrauchern bei Männern, die ungefähr eine Zigarette pro Tag rauchen, um 48 Prozent und bei Frauen sogar um 57 Prozent. Auch das Risiko für einen Schlaganfall erhöhte sich bei Männern um 25 Prozent und bei Frauen um 31 Prozent.
Die Forscher schreiben, dass man erwarten hätte können, dass mit einem geringen Konsum auch deutlich geringere gesundheitliche Folgeschäden einhergehen. Also das Risiko für Erkrankungen bei einer gerauchten Zigarette pro Tag nur ein Zwanzigstel des Risikos bei 20 gerauchten Zigaretten pro Tag ist. Dies ist aber nur bei Lungenkrebs der Fall. Denn das Lungenkrebs-Risiko steigt proportional mit der Zahl der täglich gerauchten Zigaretten. Bei den meisten Erkrankungen hingegen treten die schädlichen Wirkungen schon bei einer Zigarette am Tag ein. Daher schreiben die Wissenschaftler, dass es wenig bringe das Rauchen einzuschränken. Sie empfehlen deshalb ganz mit dem Rauchen aufzuhören.
Gewonnene Lebenserwartung je nach Alter, in dem man mit dem Rauchen aufhört
Dass es sich lohnt mit dem Rauchen aufzuhören, zeigt eine Langzeitstudie. Diese beschäftigte sich damit, wie sich ein Rauchstopp im Vergleich zu einem lebenslangen Rauchen auf die Lebenserwartung auswirkt. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass hört man mit 30 Jahren das Rauchen auf, gewinnt man zehn Jahre Lebensdauer. Schafft man die Tabak-Entwöhnung im Alter von 40 Jahren, gewinnt man neun Jahre. Bei einem Rauchstopp mit 50, gewinnt man sechs Jahre. Gelingt es einem das Rauchen erst mit 60 Jahren aufzuhören, so gewinnt man statistisch gesehen immerhin noch drei Jahre.