Die letzten Tage über war es wunderbar warm. Bei uns hatte es fast schon 20 Grad, was für Ende Februar sehr angenehm ist und den langen Winter schnell vergessen lässt. Mit dem guten Wetter beginnt aber auch wieder die Gemüsegarten-Saison. Das fast schon traditionell erste was gesät wird sind Radieschen.
Radieschen sind nicht nur schnell im Wachsen, sie sind vor allem auch für Kinder und Gartenanfänger ideal. Große Samen machen das Aussähen leicht und auch sonst machen die kleinen meist roten Knollen wenig Schwierigkeiten. Wer sich darum kümmert, dass die kleinen Triebe nicht komplett im Unkraut untergehen oder aber die Saat austrocknen lässt, der kann eigentlich nichts falsch machen. Nach dem Aussähen kann man in aller Regel im Frühjahr etwa acht Wochen später ernten. Im Sommer geht es sogar noch schneller, da reichen manchmal sogar vier Wochen aus.
Radieschen – ein gesunder Snack
Wer ein Radieschen in die Hand nimmt, der hat eigentlich fast nur Wasser in der Hand. Zu sage und schreibe 94 Prozent bestehen Radieschen aus Wasser. Das ist auch der Grund, warum sie fast keine Kalorien besitzen. Mit 14 Kalorien auf 100 Gramm zählen die Knollen auf jeden Fall zu den kalorienarmen Lebensmitteln.
Die restlichen sechs Prozent haben es dafür aber in sich. Radieschen sind reich an Eisen, Calcium, Kalium, Vitamin C und K sowie Folsäure. Darüber hinaus stecken in ihnen reichlich Senföle. Diese wirken antibakteriell und zudem entzündungshemmend. Dadurch wirken sie sich auch positiv auf unsere Verdauung aus.
Vielleicht ist es euch auch schon aufgefallen. Es sind vor allem die kleinen Radieschen, die besonders scharf sind. Das liegt daran, dass in ihnen der Anteil der Senföle im Vergleich zum Wasser am höchsten ist. Je größer Radieschen werden, desto milder sind sie dann auch im Geschmack.
Radieschen ernten und lagern
Sind Radieschen dann aber erstmal gewachsen, dann muss es in der Regel schnell gehen. Die Reihe im Beet wird relativ gleichzeitig fertig und muss dann auch entsprechend gegessen werden. Während man im Frühjahr etwa 10 Tage dafür Zeit hat, muss man sich im Sommer in der Tat beeilen. Passt das Wetter, dann sollten Radieschen innerhalb von nur vier Tagen geerntet werden.
Es gibt jedoch einen Trick, wie man die Zeit der Aufbewahrung ein wenig verlängern kann. Werden nämlich die Blätter entfernt, dann ziehen diese keine Flüssigkeit mehr aus den Knollen und die Radieschen bleiben länger knackig.
Nichtsdestotrotz werden sie mit den Tagen auch im Kühlschrank gelagert oftmals weicher. Das kann man zwar nicht mehr ändern, man kann ihnen aber immerhin ein wenig Knack zurückgeben. Dafür muss man die Radieschen vor der Verarbeitung einfach nur in kaltes Wasser einlegen. Sie ziehen sich so wieder mit Feuchtigkeit voll und machen anschließend einen deutlich besseren Eindruck.
Kurioses Radieschen
Dass Radieschen lecker sind und gut zu Salaten passen, das weiß man in Europa seit dem 16. Jahrhundert. Für die Verbreitung waren vor allem die Franzosen verantwortlich. Dabei sollte man aber auch wissen, dass es immer noch Wildtypen gibt, die nicht essbar sind. Diese werden zum Teil als Zierpflanzen genutzt.
Wenn es ums Radieschen essen geht, dann denken fast alle unweigerlich an Salate oder einfach etwas Rohkost. Kaum jemand hat bisher wahrscheinlich Radieschen gekocht oder gebraten. Beides geht aber sehr gut. Insbesondere die Sorte „Eiszapfen“, der Name ist hier Programm, denn mit ihrer weißen Schale schauen sie tatsächlich aus wie Eiszapfen, wird dafür sehr gerne genutzt.
Zuletzt noch ein wenig Allgemeinbildung: Dass der Name Radieschen vom lateinischen „Radix“, was Wurzel bedeutet, kommt, das weiß jeder der irgendwann einmal Latein in der Schule hatte. Was man aber nur als Gartenliebhaber und Gärtner weiß, da man auf Fruchtfolgen achten muss, Radieschen sind kein Wurzelgemüse! Radieschen gehören zu den Kreuzblütengewächsen und sind auf diese Art und Weise eher mit dem Brokkoli und dem Rosenkohl verwandt.
Mit diesen Gedanken im Kopf gehe ich jetzt auch zurück in meinen Garten und schau einfach mal was es da alles zu tun gibt. Es ist auf jeden Fall viel! 😛