Vielen Kindern schmeckt so manches nicht. Das kann unter Umständen daran liegen, dass es auch den Eltern nicht schmeckt. Weil in der Tat wird das Geschmacksempfinden der Kinder bereits im Bauch der Mutter geprägt und orientiert sich entsprechend sehr daran, was der Mama schmeckt. Wer seinen Kindern beibringen möchte, dass Gemüse lecker ist, der sollte es selbst mögen und folglich auch selbst essen. Aber auch später ist nicht alles zu spät, ein bisschen Zeit bleibt auch danach noch.
Die pränatale Prägung
Für das Erlernen der richtigen Geschmackssinne spielt die erste Lebensphase im Bauch der Mutter eine mit entscheidende Rolle. Denn bereits das Fruchtwasser im Mutterleib nimmt die Geschmacksrichtung dessen an, was die Mama auch zu sich nimmt. Da bereits bis zur 10. Schwangerschaftswoche die ersten Geschmacksknospen auf der Zunge des Fötus gebildet werden, können seitens des Kindes schon sehr früh Geschmäcker erlernt und unterschieden werden.
Verschiedene Studien konnten belegen, dass Vorlieben für Aromen bereits vor der Geburt gesetzt werden. Auch zeigten Untersuchungen, dass Kinder umso mehr Fruchtwasser schlucken, je süßer dieses ist und das liegt nicht zuletzt daran, wie viel Süßes die Mutter während der Schwangerschaft zu sich nimmt.
Muttermilch prägt weiter
Sobald das Baby auf der Welt ist geht die Geschmacksprägung durch die Mutter auch direkt weiter. Insbesondere dann, wenn die Mutter das Kind stillt. So konnte etwa gezeigt werden, dass zwar nicht alle, aber dennoch einige Aromen vom Essen der Mutter auch in die Muttermilch übergehen. Entsprechend gewöhnt sich bereits das Neugeborenen an bestimmte Geschmäcker und Aromen.
Das geht sogar so weit, dass sich der Geruch der Mutter je nach Verzehr von bestimmten Lebensmitteln ändert. Diesen kann das Kind wahrnehmen und wird auf diese Weise auch über den Duft geprägt, ohne das Lebensmittel oder Aromen selbst zu sich genommen zu haben.
Die ersten 1000 Tage sind entscheidend
Aber selbst nach der Stillphase werden Kinder weiter geprägt. Man geht davon aus, dass innerhalb der ersten 1000 Lebenstage hierfür entscheidende Weichen gestellt werden. Je häufiger Kinder bestimmte Lebensmittel essen, desto lieber werden sie sie nach einer Zeit auch mögen.
Kinder ahmen vor allem ihre Eltern und Geschwister nach. Essen diese viel Gemüse, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Kind Gemüse mögen wird. Wird in der Familie allerdings nur Fastfood und viel Fleisch gegessen, so wird sich das wahrscheinlich durchsetzen.
Nicht alles liegt in den Händen der Eltern. Wer allerdings mit gutem Beispiel vorangeht und sich gesund und abwechslungsreich ernährt, der tut gleichzeitig seinem Kind auch etwas Gutes damit. In aller Regel mögen Kinder das, was ihre Eltern ihnen geben und diese selber essen. Wenn das Kind also kein Gemüse mag, dann sollte man sich fragen, ob man denn selbst oft genug Gemüse isst.