REWE und KiK machen es vor und jetzt folgt der erste große Discounter in Deutschland dem guten Beispiel. Ab 2017 soll es nach Aussage von Wolf Tiedemann (Geschäftsleitung von Lidl) keine Einkaufstüten aus Kunststoff mehr geben.
Kleiner Schritt, große Wirkung
Die enormen Mengen an Plastiktüten sind für unsere Umwelt ein riesiges Problem. Sie verschmutzen unsere Meere, verbrauchen fossile Ressourcen und sorgen dafür, dass zahlreiche Lebewesen daran verenden. Alleine durch den Discounter Lidl werden hierzulande jedes Jahr etwa 100 Millionen dieser Tüten aus Kunststoff in Umlauf gebracht. Das entspricht etwa 3.500 Tonnen an Plastik. Wenn wir den Plastikverbrauch nicht stoppen, dann wird es 2050 mehr Plastikmüll in unseren Weltmeeren geben als Fische.
Auch Österreich und Schweiz
Neben den Filialen in Deutschland will Lidl auch die Plastiktüten aus den Filialen in Österreich und der Schweiz verbannen. Natürlich ist das mit Sicherheit nicht nur ein uneigennütziger Beitrag zum Umweltschutz, von der Geschäftsführung von Lidl. Hiermit wird das eigene „grüne Image“ enorm aufgewertet. Aber wenn beides Hand in Hand geht so ist das sehr erfreulich. Auch REWE hatte durch seine Papiertüten-Kampagne enorm profitiert! Wäre schön, wenn der Rest des Lebensmitteleinzelhandels diesen Beispielen folgt!
Mehrheit will keine Plastiktüten
Unsere Regierung versucht schon länger dem Plastiktütenwahn Herr zu werden. Aktuell verbrauchen wir Deutschen durchschnittlich 70 Tüten aus umweltschädlichen Kunststoff jedes Jahr. Bis 2025 sollen das nur noch maximal 40 sein.
Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat in diesem Jahr eine Umfrage veröffentlicht, welche aufzeigt, dass die Mehrheit keine Plastiktüten mehr möchte. 53% der Befragten sprachen sich dafür aus Plastiktüten komplett zu verbieten. Warum nicht, es gibt schließlich gute Alternativen aus Baumwolle und Papier. Die kostenpflichtigen Papiertüten, worauf sich der Einzelhandel in einer Selbstverpflichtung geeinigt hat, ist dazu keine wirkliche Alternative. Dadurch wird zwar Plastikmüll eingespart, aber nicht beseitigt.