Die Auswahl an Speisepilzen ist riesengroß! Ob Champignons, Pfifferlinge und Steinpilze oder Shiitake-Pilze, Austernpilze und Birkenpilze – aus Pilzen lassen sich die leckersten Gerichte kreieren. Nicht selten bleiben allerdings Reste übrig, weil wir uns beim Kochen überschätzt oder gleich die doppelte Portion zubereitet haben. Können wir aber unser Pilzrisotto, unsere Steinpilze oder unsere Pilzsoße aufwärmen, ohne dass wir mit gesundheitlichen Problemen rechnen müssen?
Sicher kennst du den Ernährungsmythos, dass Spinat und frische Pilze aufwärmen giftig sei. Was ist dran an dem Gerücht? Wie lagert man Pilze richtig und was muss man beachten, wenn man beispielsweise frische Champignons aufwärmen möchte? All das und noch mehr klären wir jetzt. 😊
Darf man Pilze aufwärmen?
Pilze gehören zu den Lebensmitteln, die leicht verderblich sind. Zu Großmutters Zeiten galt deshalb: Pilze nicht wieder aufwärmen, denn dann sind sie giftig. Die Lagerungs- und Hygienebedingungen für Pilze und andere Lebensmittel waren zu dieser Zeit nicht optimal. Damals gab es nicht die Kühlmöglichkeiten, die wir heute haben, weshalb Nahrungsmittel in der Speisekammer oder im Keller gelagert werden mussten. Da Pilze vorwiegend aus Proteinen und Wasser bestehen, haben Bakterien und Sauerstoff unter diesen Bedingungen leichtes Spiel und beschleunigen den Zerfall. Die Stoffe, die daraufhin entstehen können, sind in der Tat gesundheitsschädigend. Wärme fördert diesen Zersetzungsvorgang zusätzlich.
Heutzutage haben wir glücklicherweise andere Kühlmethoden, wie Kühlschränke und Tiefkühlfächer, sodass sich diese Abbauprozesse verzögern lassen. Wenn wir Pilze frisch zubereiten, können wir diese also problemlos am nächsten Tag aufwärmen, wenn wir ein paar Dinge beachten. Das gleiche gilt für das Aufwärmen von Spinat.
Pilze richtig lagern
Damit du deine Speisepilze getrost wieder aufwärmen kannst, spielt die richtige Lagerung vorab eine entscheidende Rolle! Nach der erstmaligen Zubereitung heißt es: Ab in den Kühlschrank bei 4 °C, denn im abgekühlten Zustand hast du nichts zu befürchten. 😊
Willst du auf Nummer sicher gehen und den Abkühlprozess verstärken? Dann kühle deine Pilzreste nach dem Kochen direkt ab. Gib sie dafür in ein Behältnis und stelle dieses in ein kaltes Wasserbad. Sind deine gebratenen oder gekochten Pilze auf Zimmertemperatur abgekühlt, fülle sie in eine abgedeckte Box und bewahre sie im Kühlschrank für höchstens 2 Tage auf.
Denk dran: Je länger die Pilze bei Zimmertemperatur stehen oder auf dem Herd warmgehalten werden, desto schneller werden schädliche Abbauvorgänge in Gang gesetzt. Deswegen ist eine kühle Lagerung auch so wichtig!
Pilze wieder aufwärmen? Das solltest du beachten
Du möchtest am Tag drauf deine Pilzsoße oder frischen Pfifferlinge aufwärmen? Kein Problem! Diese Dinge solltest du berücksichtigen:
- Hole die vorher gekühlten und gut verschlossenen Pilzreste aus dem Kühlschrank.
- Erhitze die Pilze auf hoher Temperatur (mindestens 70 °C). Auf diese Weise werden schädliche Keime vernichtet, sodass du dein Pilzgericht bedenkenlos essen kannst.
- Wärme deine Pilzmahlzeit nur einmal auf und nicht mehrmals, da das Eiweiß in den Pilzen leicht anfällig ist. Pilze wieder aufwärmen könnte dazu führen, dass sich vermehrt Pilzenzyme und Bakterien bilden, die den Proteinabbau begünstigen. Dadurch könnten Durchfall und Übelkeit auftreten.
- Rohe Pilze solltest du nicht aufbewahren, sondern direkt verarbeiten.
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Pilze aufwärmen Mikrowelle
Generell gilt: Lebensmittel sollten möglichst frisch verzehrt werden, denn je häufiger sie aufgewärmt werden, desto mehr hitze- und sauerstoffempfindliche Nährstoffe gehen verloren. Ansonsten spricht aber nichts gegen das Aufwärmen von Pilzen, wenn du sie vorab richtig gelagert hast. Aber was ist mit dem Erwärmen in der guten alten Mikrowelle, schließlich können wir hier einiges an Zeit einsparen? Wenn du die Hitze nicht zu hoch einstellst, um somit die Garzeit zu verringern, kannst du auch auf die Mikrowelle zurückgreifen.
Allerdings raten wir dir vom Pilze aufwärmen in der Mikrowelle eher ab, da die Speisen meist nicht gleichmäßig erhitzt werden. Falls die Wattleistung dann noch zu hoch eingestellt ist, gehen zusätzlich wertvolle Vitamine verloren. Falls du auf das praktische Küchengerät dennoch nicht verzichten willst, erhitze die Pilze mit geringer Leistung und rühre dein Gericht hin und wieder um.
Fazit: Pilze aufwärmen? Das ist zu beachten!
Speisepilze sind in der Küche vielfältig einsetzbar und stecken voller wertvoller Proteine, Vitamine und Mineralstoffe. Kulturpilze wie der Champignon kommen außerdem auf nur wenige Kalorien. Das liegt daran, dass sie beinahe vollständig aus Wasser bestehen. Hättest du gedacht, dass Pilze sogar vor Gehirnalterung schützen können?
Verzehre die Pilze nach der Zubereitung möglichst rasch. Wenn du dich beim Kochen überschätzt hast, kannst du Steinpilze, Pfifferlinge oder andere Pilzgerichte aufwärmen. Dafür ist es notwendig die Pilzreste vom Vortag abzukühlen, indem du ein kaltes Wasserbad vorbereitest oder sie direkt luftdicht in den Kühlschrank stellst. Bei kühler und trockener Lagerung können die Pilze auch am nächsten Tag problemlos aufgewärmt und verspeist werden. Pilze zweimal aufwärmen empfehlen wir hingegen nicht.
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