Ein Jahr ist es nun her, dass uns die Tiefkühllasagne mit Pferdefleisch in eine ernährungstechnische Schockstarre versetzt hat. Die Aufregung war groß und ging entsprechend durch alle Medien, aber was ist denn eigentlich seitdem geschehen?
Der Pferdefleischskandal hat uns zwar aufgeschreckt und der Umsatz an Fertigprodukten, speziell Lasagne, ging auch stark zurück. Der Effekt hat sich letztendlich aber nur ein paar Wochen gehalten. Inzwischen konsumieren die Deutschen wieder wie immer als ob nichts gewesen wäre.
Auch der laute Ruf nach einer genauen Kennzeichnung der Herkunft der Tiere inklusive Angaben über den Ort der Mästung und des Schlachtens ist wieder verklungen. Gerade in der Gastronomie gibt es überhaupt keine Herkunftsbezeichnungen für Lebensmittel. Auch ist es nicht vorgesehen entsprechende Kennzeichnungspflichten einzuführen – zu teuer. Deutschland hat im Vergleich mit anderen europäischen Ländern eher sehr günstige Lebensmittelpreise, gerade wenn man das hiesige Einkommen dagegen legt.
Auf den höchsten europäischen Ebenen der Politik finden sich zwar viele, die sich für härtere Strafen aussprechen oder eine Verstärkung der Kenzeichnungspflicht befürworten, geschehen ist innerhalb des Jahres aber recht wenig. Der Selbstversuch ist ein guter Test. Ein Gang in den Supermarkt des Vertrauens in Richtung Kühltheke zeigt, ob man wirklich über die Herkunft informiert wird.
Wäre man sarkastisch so bleibt einem nur noch guten Appetit zu wünschen. Die Deutschen essen ohnehin wieder wie sie es seit geraumer Zeit gewohnt sind. Skandal hin oder her, wenn es um den eigenen Teller geht, da ist der Durchschnittsesser einfach nicht flexibel!